Gemeinsam mit dem Künstler Guido Zimmermann haben Vitos Weil-Lahn, die Zeitbild-Stiftung und der Verein „Weilburg erinnert“ die Kunstinstallation auf dem Klinikgelände in Weilmünster präsentiert. Schülerinnen und Schüler der Weiltalschule begleiteten die Vorstellung mit eigenen Vorträgen. Die Kunstinstallation zeigt die prozesshafte Auseinandersetzung mit der Geschichte von Menschen, die Opfer der NS-„Euthanasie“-Morde geworden sind.
Eröffnet wurde das Event durch die Landesdirektorin des Landeswohlfahrtsverbands, Susanne Simmler, den Weilmünsterer Bürgermeister, Mario Koschel, und den Ärztlichen Direktor von Vitos Weil-Lahn, Privatdozent Dr. Christoph Best. "Ich freue mich immer, wenn ich Schülergruppen auf unserem Klinikgelände in Weilmünster sehe: Junge Menschen, die die Zukunft gestalten und zugleich an die Geschichte erinnern. Aktuell ist es wichtiger denn je, ganz bewusst in diese dunkle Zeit der NS-Krankenmorde zurückzublicken", unterstrich Dr. Christoph Best in seinem Grußwort.
Die Installation von fünf Kunstwerken an ehemaligen NS-„Zwischenanstalten“ soll an die NS-Verbrechen im Rahmen der „Euthanasie“ erinnern. Mit dem Begriff „Euthanasie“ haben die Nationalsozialisten den Massenmord an 300.000 behinderten Menschen verschleiert. Noch heute werden diese NS-Verbrechen von der breiten Öffentlichkeit wenig wahrgenommen. Das Projekt „NS ‚Euthanasie erinnern - inklusive Gesellschaft gestalten“ wird gefördert durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und durch das Bundesfinanzministerium.
Die Zeitbild Stiftung hat es an fünf ehemaligen NS-„Zwischenanstalten“ – meist Krankenhäuser und Jugendeinrichtungen – in ganz Deutschland realisiert: Schülerinnen und Schüler haben dafür in Workshops mit renommierten Künstlerinnen und Künstlern Kunstwerke für den öffentlichen
Raum geschaffen.
Neben Weilmünster erarbeiteten an vier weiteren damaligen NS-„Zwischenanstalten“ (heute Krankenhäuser oder Heil- und Pflegeeinrichtungen) Schülerinnen und Schüler mit Künstlerinnen und Künstlern die ortsspezifischen NS-Verbrechen und Opferbiografien in Form von Kunstwerken und präsentieren diese jetzt im öffentlichen Raum. Unter anderem ist auch der Kalmenhof in Idstein (heute Vitos Teilhabe) dabei.