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Bündnis gegen Depression wirbt um weitere Unterstützer

Datum:
Fachbereich:
Erwachsenenpsychiatrie
Gesellschaft:
Vitos Gießen-Marburg gGmbH
Die Initiatoren und Unterstützer des Bündnisses gegen Depression in Gießen e.V.. Links Prof. Dr. Michael Franz (Vitos Gießen-Marburg)

Gießen, 11. März 2019. Ein Bündnis ist umso stärker, je breiter es aufgestellt ist. So plant auch das noch junge Bündnis gegen Depression in Gießen weitere Mitglieder ins Boot zu holen. Deshalb rührt es mit einer großen öffentlichen Auftaktveranstaltung am 3. April in der Gießener Kongresshalle Gießen die Werbetrommel. Comedian Henni Nachtsheim (Badesalz) sowie Kabarettist und Buchautor Manfred Lütz („Irre! Wir behandeln die Falschen“) gestalten das Abendprogramm mit.

Eigentlich ist das Metier von Henni Nachtsheim eher die Unterhaltung. Als einer von drei Schirmherren des Bündnisses gegen Depression in Gießen e.V. engagiert er sich jetzt erneut für ein sehr ernstes Thema: die Aufklärung über eine weit verbreitete Krankheit. „Ich hatte in meinem Freundeskreis schon ein paar Mal mit dem Thema Depression zu tun. Und ich musste sehen, wie wenig akzeptiert diese Krankheit immer noch ist. Viele Menschen tun das einfach so ab“, sagt er.

Ein Tabu brechen

Gute Gründe haben auch Landrätin Anita Schneider und die Gießener Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz dazu bewegt, die Schirmherrschaft für das Bündnis zu übernehmen. „Ich möchte damit Menschen, die unter Depressionen leiden, ermutigen, sich zu informieren, behandeln zu lassen, darüber zu sprechen und so ein immer noch vorhandenes Tabu zu brechen“, so Dietlind Grabe-Bolz.

Ein Tabu zu brechen, Betroffene früher davon zu überzeugen, dass eine Therapie ihnen helfen kann, ist das große Anliegen des Bündnisses gegen Depression in Gießen. „Es hat sich gezeigt, dass alleine die Aufklärung über das Krankheitsbild schon zu einer besseren Versorgung führt“, sagt Professor Dr. Michael Franz, Ärztlicher Direktor am Vitos Klinikum Gießen-Marburg und Vorsitzender des Bündnisses gegen Depression in Gießen. „Es gibt viele Vorurteile über Depressionen: zum Beispiel, dass sie etwas mit Charakterschwäche zu tun haben; oder, dass ein entspannter Urlaub allein dafür sorgen kann, wieder aus einer depressiven Episode herauszufinden. Eine Depression wird oft nicht als das wahrgenommen, was sie eigentlich ist – nämlich eine behandlungsbedürftige Krankheit.“ Wer sich dessen bewusst ist, dem fällt es leichter, Hilfe zu suchen.

Hier will das Bündnis ansetzen: Mit Schulungen für Hausärzte, Aufklärung der Öffentlichkeit mit Informations- und Kulturveranstaltungen, einer Zusammenarbeit mit Multiplikatoren wie Lehrern und Vertretern der Kirchen sowie einer konkreten Unterstützung von Angehörigen durch Coachings. Ein großes Thema ist auch der Krankenstand in den Betrieben und Institutionen in unserer Region. „Arbeitsunfähigkeit und Berentung wegen psychischer Störungen nehmen seit Jahren kontinuierlich zu und die Depression nimmt unter den Ursachen eine Spitzenposition ein“, erläutert Professor Franz. Auch in den Betrieben müsse deshalb die Aufmerksamkeit für das Thema geschärft werden. Schließlich könne durch eine möglichst frühe Behandlung die Belastung für die Betroffenen – und auch für die Arbeitgeber – drastisch reduziert werden.

„Hochwertige Präventionsarbeit“

„Das Bündnis steht für eine qualitativ hochwertige Präventionsarbeit, wie ich sie mir im Landkreis Gießen wünsche. Denn es ist entscheidend für Menschen, die bewusst oder unwissend an einer Depression leiden, sich nicht allein gelassen zu fühlen“, sagt Schirmherrin Anita Schneider. „Der Landkreis unterstützt es deshalb nicht nur durch seine Mitgliedschaft, sondern ich werde mich persönlich dafür einsetzen, Sponsorenmittel zu akquirieren.“

Weitere Unterstützer im Bündnis gegen Depression in Gießen sind herzlich willkommen. Deshalb sind alle Interessierten und alle, die sich einfach nur informieren möchten, zur Auftaktveranstaltung am Mittwoch, 3. April 2019, ab 18.30 Uhr in der Gießener Kongresshalle eingeladen. Neben dem Comedyprogramm von Henni Nachtsheim und Manfred Lütz wird es hier viele Informationen über die Arbeit des Bündnisses und Möglichkeiten der Unterstützung geben.

Hintergrund

Das Bündnis gegen Depression in Gießen e.V. wurde Ende 2018 neu gegründet. Zu den Initiatoren gehören:

  • Prof. Dr. Michael Franz, Ärztlicher Direktor Vitos Klinikum GießenMarburg (Vorsitzender Bündnis gegen Depression in Gießen e.V.)
  • Prof. Dr. Christina Schwenck, Fachbereich Psychologie der JustusLiebig-Universität Gießen (stellvertretende Vorsitzende)
  • Prof. Dr. Rudolf Stark,  Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der JustusLiebig Universität Gießen (Vorstandsmitglied)
  • Dr. Bernd Hanewald, leitender Oberarzt der Universitätsklinik Gießen (Vorstandsmitglied)
  • Alexandra Uhl, Assistenzärztin Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Gießen (Vorstandsmitglied)
  • Vertreter der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen (Angehörigengruppe Mittelhessen e.V.)

Mitglieder sind darüber hinaus die Stadt und der Landkreis Gießen sowie Vertreter aus dem Bereich Psychosomatik, niedergelassene Therapeuten und Einrichtungen der Gemeindepsychiatrie.

Kontakt:

Bündnis gegen Depression in Gießen e.V.
Prof. Dr. Michael Franz (c/o Vitos Klinikum Gießen-Marburg)
Koordinatorin: Leonie Wolf
Licher Straße 106
35394 Gießen

Tel.: 0641 / 403 – 229

www.buendnis-depression-giessen.de (im Aufbau)

Die vollständige Pressemitteilung zum Download.

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