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Fachsymposium Psychosomatik in Gießen: Wachsender Bedarf an ganzheitlicher Behandlung

Datum:
Fachbereich:
Psychosomatik
Gesellschaft:
Vitos Gießen-Marburg gGmbH

150 Teilnehmer bei Vitos zu Gast / Klinik feiert 15-jähriges Bestehen / Abschied für den Klinikdirektor

Symposium Psychosomatik Vitos Gießen Prof. Gieler
Prof. Dr. Uwe Gieler beim Fachsymposium. (Foto: Vitos Gießen-Marburg)

Gießen, 11. Februar 2025. 15 Jahre Vitos Klinik für Psychosomatik Gießen, ein steigender Bedarf an Therapie, der wichtige fachliche Austausch zu Themen wie Psychodermatologie, Stigmatisierung oder Psychotherapie bei Traumafolgestörungen sowie der Abschied des Klinikdirektors: Für das Fachsymposium Psychosomatik und Psychotherapie bei Vitos in Gießen gab es gleich mehrere bedeutende Anlässe. 150 Gäste waren dabei.

Während des zweitägigen Symposiums setzten zahlreiche Fachbeiträge und Workshops Impulse zu verschiedenen Themen. „Psychoimmunologie – wie kommen die Gefühle in den Körper?“ – diese Frage beantwortete etwa Prof. Dr. Eva Peters, Leiterin des Psychoneuroimmunologie Labors am UKGM Gießen in ihrem Vortrag. Prof. Dr. Manfred Beutel (Klinikdirektor Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Mainz) informierte über Stigmatisierung, soziale Phobie und Psychodynamische Psychotherapie.

PTBS und Psychodermatologie

Internationale Beiträge kamen unter anderem von Prof. Dr. Anke Ehlers (Oxford) zur Psychotherapie bei Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) und von Prof. Dr. Anthony Bewley (London) zu neuesten Erkenntnissen aus der Psychodermatologie. Über Aktuelles aus der Neuroimmunologie am Beispiel Juckreiz berichtete Prof. Dr. Martin Steinhoff (Doha/Katar). Er vermittelte anschaulich, warum es Menschen gibt, die sehr sensitiv ihre Haut erleben und andere nicht. 

Prof. Dr. Elmar Brähler stellte überraschende Ergebnisse zu psychischen Erkrankungen im Ost-West-Vergleich vor. Weiterhin ging es um das Konzept der kumulativen Lebensbeeinträchtigung durch chronische Erkrankungen (PD Dr Dennis Linder) und die Nutzung geprüfter Fragebögen (PD Dr. Christina Schut). Prof. Dr. Johannes Kruse, Leiter der Psychosomatik am UKGM Gießen, nahm zur „Zukunft der psychodynamischen Psychotherapie“ Stellung und wies auf die gute Kooperation mit der Vitos Klinik hin.

Das Fachsymposium fand in Verbindung mit der Jahrestagung des Arbeitskreises Psychosomatische Dermatologie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft statt. Organisiert hatte es Prof. Dr. Uwe Gieler. Er ist Chefarzt der Vitos Klinik für Psychosomatik Gießen und Psychodermatologe. Die Klinik feierte gleichzeitig ihr 15-jähriges Bestehen.

„In dieser Klinik hat sich viel getan“

Sie bietet auf dem Gelände in der Licher Straße 36 stationäre und 18 teilstationäre Behandlungsplätze und ist neben der Klinik für Erwachsenenpsychiatrie fester Bestandteil des Versorgungsangebots von Vitos im Raum Gießen.

Seit ihren Anfängen hat sich vieles verändert: Die Zahl der Therapieplätze wurde mehr als verdreifacht. Von der einst in einem Altbau ansässigen Einzelstation hat sich die Klinik zu einem modernen Betrieb mit großzügigen Räumen und zeitgemäßen Patientenzimmern in einem Seitentrakt der Erwachsenenpsychiatrie gewandelt. Rund drei Millionen Euro hat Vitos Gießen-Marburg in die Sanierung investiert. Unter der Leitung von Prof. Dr. Gieler, der seit 2020 Klinikdirektor ist, wurde zudem eine psychosomatische Ambulanz eröffnet – ein Versorgungsangebot, dass es zuvor in der Region nicht gab.

„In dieser Klinik hat sich viel getan“, bestätigte auch Jochen Schütz, Vitos Konzerngeschäftsführer Personal und Finanzen, beim Symposium. In Gießen wie auch hessenweit habe Vitos sein Behandlungsangebot im Bereich Psychosomatik stetig ausgebaut. „Warum tun wir das? Weil wir seit Jahren einen steigenden Bedarf feststellen“, so Jochen Schütz weiter.

Patient/-innen sind heute besser informiert

Zum Vergleich: 2017 hat Vitos hessenweit an seinen psychosomatischen Fachkliniken etwa 600 Patientinnen und Patienten im Jahr behandelt. Mittlerweile sind es alleine im stationären Bereich rund 1.300, weitere 400 kommen in den Tageskliniken hinzu. „Die Patientinnen und Patienten sind heute sehr viel besser informiert und fragen eine psychosomatische Behandlung gezielter nach.“ Außerdem sei die Akzeptanz psychosomatischer Beschwerden und der Wunsch nach einem ganzheitlichen Behandlungsansatz gestiegen.

Am Standort Gießen konnte Prof. Gieler innerhalb weniger Jahre das Profil der Klinik schärfen: „Mit seiner Expertise hat er die Behandlungsschwerpunkte Psychodermatologie und Post Covid aufgebaut und die psychosomatische Klinik überregional bekannt gemacht“, so Max Heuchert, Geschäftsführer von Vitos Gießen-Marburg. „Prof. Gieler ist ein gefragter Experte und hat wichtige Aufklärungsarbeit zu den Zusammenhängen zwischen Haut und Psyche geleistet. Er hat viel für die Weiterentwicklung unserer Klinik getan. Dafür verdient er große Anerkennung.“

Abschied für Prof. Gieler

Das Fachsymposium war die letzte große Fachveranstaltung für Prof. Gieler in seiner Position als Klinikdirektor bei Vitos. In wenigen Wochen verabschiedet er sich in den Ruhestand. „Wir lassen Sie und Ihre Expertise ungerne gehen. Doch ich bin sicher, dass sich die Klinik auch in den nächsten 15 Jahren stetig weiterentwickeln und immer wieder neu an den Bedürfnissen der Menschen ausrichten wird“, so Max Heuchert. 

Prof. Gieler nannte seine Zeit bei Vitos eine „spannende und interessante Zeit“. Er blicke „mit Freude darauf, wie das erweiterte Team zusammengewachsen ist und fachkompetent den Menschen mit psychosomatischen Problemen helfen kann“. 

Weitere Infos zur Vitos Klinik für Psychosomatik unter www.vitos.de/kps-giessen

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