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Verharmlosung im Alltag – wenn Alkoholkonsum zur Sucht wird

Datum:
Fachbereich:
Erwachsenenpsychiatrie
Gesellschaft:
Vitos Gießen-Marburg gGmbH

Vortrag aus der Reihe „Psyche & Seele. Die Vitos Gesundheitsgespräche“ am 26. Februar

Über Ursachen und Wege aus der Suchterkrankung berichtet Stefan Veitengruber in seinem Vortrag „Wo endet der Spaß, wo beginnt die Sucht? - Vorurteile, Hilfen und Therapien bei Suchterkrankungen“ am Mittwoch, 26. Februar 2020, um 18 Uhr im Festsaal der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Marburg (Cappeler Straße 98, 35039 Marburg). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

© Vitos Gießen-Marburg
Stefan Veitengruber, Oberarzt an der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Marburg, spricht am Mittwoch, 26. Februar 2020, über das Thema Suchterkrankungen.

Marburg, 20. Februar 2020. Laut Drogen- und Suchtbericht 2019 der Bundesregierung weisen rund 18 Prozent der Männer und Frauen in Hessen einen riskanten Alkoholkonsum auf.1 Aus einem erhöhten Konsum kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Sucht entstehen. Alkoholabhängigkeit ist eine ernstzunehmende psychische Erkrankung. „Alkoholsucht geht uns alle an. Es ist keine Randerscheinung“, betont Stefan Veitengruber, Oberarzt an der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Marburg und Referent des Vortrags: „Wo endet der Spaß, wo beginnt die Sucht? - Vorurteile, Hilfen und Therapien bei Suchterkrankungen“. Was bedeutet es, süchtig zu sein, warum handelt es sich dabei um eine Krankheit und wie kann Betroffenen geholfen werden? Darauf möchte Veitengruber Antworten geben. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 26. Februar 2020 um 18 Uhr in Marburg statt und ist Teil der Reihe „Psyche & Seele. Die Vitos Gesundheitsgespräche“.

Wenn das Belohnungssystem verrückt spielt

Viele Vorurteile erschweren den Zugang zur Erkrankung. „Es wäre verkehrt die Sucht allein auf erbliche Veranlagung, Persönlichkeitsmerkmale oder Schicksalsschläge zu reduzieren. Wesentlich ist beispielsweise auch eine Fehlsteuerung des Belohnungssystems in unserem Gehirn“, sagt Veitengruber. Die Betroffenen können oft nicht mehr frei entscheiden, ob, wann und wieviel sie konsumieren – Gehirn und Körper fordern das Suchtmittel regelrecht ein. „Dieser Kontrollverlust oder auch eine Gewöhnung an den Suchtstoff, wodurch immer größere Mengen benötigt werden um noch eine Wirkung zu spüren, führen in eine Abwärtsspirale hinein“, ergänzt Veitengruber. „Dann ist Gefahr für Körper und Seele im Verzug – die Betroffenen brauchen umgehend Hilfe und Unterstützung.“ Zudem erschweren mögliche Entzugserscheinungen oder allgegenwärtige Versuchungssituationen, wie etwa die Werbung für alkoholische Getränke während einer Fernsehsendung, eine Selbstheilung.

Schwelle für Suchthilfe senken

„Wenn Suchterkrankte sich bei uns melden, dann ist ein erster wichtiger Schritt bereits getan. Bei Vitos Gießen-Marburg arbeiten wir mit multiprofessionellen Teams aus Ärzten, Psychologen, Sozialarbeitern, Bewegungs- und Ergotherapeuten sowie Pflegekräften“, so Veitengruber. „Wir behandeln Entzugserscheinungen und akute Suchtfolgeschäden, gleichzeitig erfolgen einerseits Diagnostik und andererseits Information über Suchtentstehung und -bewältigung. Wir leisten Hilfe auf der Suche nach einem Weg aus der Abhängigkeit und kümmern uns um begleitende Probleme, wie etwa Ängste und Depressionen.“ Die Klinik bietet für die Betroffenen neben vollstationären auch tagesklinische und ambulante Angebote. „Das bedeutet für unsere Patienten größtmögliche Flexibilität – so können sie die Therapie sehr alltagsnah gestalten“ betont Veitengruber. Schließlich gehe es darum, Eigenverantwortung zu stärken. Die Kooperation mit niedergelassenen Ärzten, Selbsthilfegruppen, Suchtberatungsstellen und weiteren Suchthilfeeinrichtungen sei dabei ein weiterer wichtiger Baustein, um die Sucht erfolgreich zu bekämpfen.

Über Ursachen und Wege aus der Suchterkrankung berichtet Stefan Veitengruber in seinem Vortrag „Wo endet der Spaß, wo beginnt die Sucht? - Vorurteile, Hilfen und Therapien bei Suchterkrankungen“ am Mittwoch, 26. Februar 2020, um 18 Uhr im Festsaal der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Marburg (Cappeler Straße 98, 35039 Marburg). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

1 Quelle: www.drogenbeauftragte.de/fileadmin/dateien-dba/Drogenbeauftragte/4_Presse/1_Pressemitteilungen/2019/2019_IV.Q/DSB_2019_mj_barr.pdf

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