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Technische Hochschule Mittelhessen

Die Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Gießen und das Willy Robert Pitzer-Institut für Versorgungsforschung und Rehabilitation haben zur Beantwortung versorgungsrelevanter Fragestellung in der forensischen Psychiatrie im Dezember 2024 eine Forschungskooperation geschlossen. Das Ziel der Kooperation besteht darin, die Entwicklungen im Bereich der Forensik und die Ursachen für die veränderte Versorgungssituation zu erforschen. Darüber hinaus ermöglicht die gemeinsame Zusammenarbeit die Generierung wertvoller Erkenntnisse, die langfristig die Struktur und Organisation der forensischen Psychiatrie beeinflussen können.

Hintergrund

In den letzten Jahren ist das öffentliche und mediale Interesse am Maßregelvollzug deutlich angestiegen, nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Kritik an den Bedingungen des Maßregelvollzugs mit Überbelegung, Zwang, langen Unterbringungszeiten und nicht ausreichender Transparenz. Kliniken und Landesbehörden kritisieren gleichzeitig verlängerte Unterbringungszeiten, zum Beispiel aufgrund des Fehlens von Nachsorgeeinrichtungen, und warnen vor besorgniserregenden Zuständen, die durch die unzureichenden Kapazitäten entstehen könnten.

Aufgrund der immer knapper werdenden finanziellen und personellen Ressourcen sowie der zunehmend begrenzten Behandlungsmöglichkeiten muss der Fokus darauf liegen, die Patientenzahl im Maßregelvollzug so gering wie möglich zu halten. Dafür braucht es eine Datenbasis, auf deren Grundlage gegensteuernde politische Entscheidungen (z.B. Gesetzesveränderungen, Entscheidungen über die Bereitstellung hochstrukturierter Nachsorgeangebote) ermöglicht werden können. Eine koordinierte vollständige bundesweite Datenerhebung ist aufgrund des länderspezifisch geregelten Maßregelvollzugs und den damit verbundenen Unterschieden kaum erreichbar.

Basierend auf der Kooperation der hessischen 63er-Maßregelvollzugskliniken sowie der zentralen Aufnahme aller Patient/-innen durch die Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Haina, verfügt der genannte Klinikverbund über einen gemeinsamen Datenpool. Auf dieser Datengrundlage soll nun für das Bundesland Hessen untersucht werden, welche Hintergründe für die Veränderung der Unterbringungszahlen im Maßregelvollzug gem. § 63 StGB in den vergangenen zehn Jahren identifizierbar sind. Daraus sollen sich Ansatzpunkte für mögliche Interventionen auf politischer Ebene oder Versorgungsebene ableiten lassen.

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