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Feuerwehren proben den Ernstfall in Forensik

Datum:
Fachbereich:
Forensische Psychiatrie
Gesellschaft:
Vitos Haina gGmbH

Großübung im Ersatzneubau der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Haina

© Vitos Haina
Vom Innenhof des Ersatzneubaus der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Haina drangen die Feuerwehrleute zum angenommenen Brandherd im vierten Stock des Komplexes vor.

Dichter Rauch quillt durch den Flur, ein Alarmton schrillt durchs Gebäude, in den Zimmern befinden sich Patienten in Lebensgefahr: Was passiert, wenn in der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Haina (KFP) ein Feuer ausbricht? Das haben Feuerwehr und Vitos-Mitarbeitende in einer Großübung unter realen Bedingungen durchgespielt.

Es war die letzte Möglichkeit eines solchen Einsatztrainings. Der Ersatzneubau der KFP ist am 1. April eröffnet worden, in wenigen Wochen werden die ersten der insgesamt rund 250 Patienten in Hessens größtem forensisch-psychiatrischen Krankenhaus in den für 65,6 Millionen Euro errichteten Ersatzneubau im Hoher-Lohr-Weg verlegt. Der Neubau bietet Platz für maximal 154 Patienten.

Für Einsatzkräfte ist es im Ernstfall eine besondere Herausforderung – und: „ist die neue Klinik erst einmal in Betrieb, ist eine Übung in einem solch großem Umfang nicht mehr möglich“, sagte Katja Seibert, Brandschutzbeauftragte bei Vitos Haina. Sie hatte die Großübung mit Tobias Schmidtmann, Teamleiter Technik und Infrastruktur, und weiteren Mitarbeitenden vorbereitet. „F3 Y“ war das Alarmierungsstichwort, mit dem die Zentrale Rettungsleitstelle in Korbach die Feuerwehren verständigt hatte. F3 steht für ein Großfeuer, das Y signalisiert „Menschenleben in Gefahr“.

Der Gebäudekomplex ist gesichert und darf nur von Vitos-Personal geöffnet werden. „Das ist eine der Besonderheiten“, sagte Gemeindebrandinspektor Thomas Bahr. Die geschlossenen Türen, die Sicherheitsvorkehrungen, aber der weitläufige Komplex unterscheiden die Klinik von anderen Gebäuden. Bahr war zufrieden mit dem Verlauf: „Wir müssen jetzt intern noch ein paar Abläufe besprechen, das muss sich noch einspielen.“ 

Im vierten Stock der KFP befand sich der angenommene Brandherd. Nebelmaschinen erzeugten dichten Rauch, wie er auch bei einem Feuer entsteht, die Sicht reichte nur wenige Zentimeter weit. Puppen, aber auch Menschen simulierten Verletzte, die von den Einsatzkräften gesucht wurden.

Speziell geschulte Vitos-Mitarbeitende wiesen die Feuerwehrleute ein und zeigten den kürzesten Weg zum angenommenen Brandherd. Durch die Fahrzeugschleuse konnte ein Teil der Löschfahrzeuge auf den Innenhof gelangen, weitere Einsatzkräfte standen vor dem Gebäude in Bereitschaft. Rund 60 Feuerwehrleute aus Haina und den Ortsteilen waren ausgerückt, unterstützt wurden sie von Kameradinnen und Kameraden aus Gemünden und Ortsteilen. Käme es tatsächlich zu einem Feuer in der Klinik, würden weitere Feuerwehren aus der Region ebenso alarmiert wie Polizei und Rettungsdienst.

Schon im Vorfeld hatte es Begehungen gegeben, damit sich die Feuerwehrleute auf mögliche Einsätze vorbereiten können. Auch der Brandschutz des Landkreises war involviert: Der stellvertretende Kreisbrandinspektor Bernd Berghöfer verfolgte die Übung.

„Die Übung hat gezeigt, dass unsere Mitarbeitenden und die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren hervorragend zusammenarbeiten“, sagte Dr. Philipp Kirchner, Geschäftsführer von Vitos Haina, am Ende der Übung.

Zwar seien alle Mitarbeitenden geschult, sodass es in der Vergangenheit noch nie zu größeren Bränden in der Klinik kam. „Brände in anderen Krankenhäusern haben aber gezeigt, dass solche Ereignisse bei aller Vorsicht nicht ausgeschlossen werden können.“

Auch die Brandschutzbeauftragte Katja Seibert war zufrieden mit der Zusammenarbeit von Vitos und Feuerwehr. „Wir stehen immer in engem Austausch, um gemeinsam auf einen möglichen Ernstfall vorbereitet zu sein – der aber hoffentlich nie eintritt“, sagte sie.

Im Anschluss an die Übung saßen die Feuerwehrleute auf Einladung von Vitos Haina bei einem Imbiss und Getränken zusammen.

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