Bereits seit den 1990er Jahren nimmt die Gießener Maßregelvollzugseinrichtung eine aktive Rolle bei der Münchner Herbsttagung ein. Am 10. und 11. Oktober trugen acht Referent/-innen mit neun Beiträgen einen wesentlichen Teil zum Veranstaltungsprogramm bei.
In Zusammenarbeit mit Gitte Herwig von der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie im ZfP Emmendingen gestalteten Daniel Keck und Ursula Zimmer ein Panel zu den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Risikoprognoseinstruments START. Die Chancen und die Grenzen des Verfahrens waren Themen der anschließenden Diskussion im Plenum.
In einem zweiten Panel erläuterten Anne Rohner, Ines Klapp und Daniel Keck ethische Fragen in der Forensik und Antworten aus rechtlicher, pflegerischer und medizinethischer Sicht. Die Notwendigkeit, im Rahmen gerichtlicher Unterbringungen ethische Fragen zu diskutieren, wurde hinterfragt, bevor im Rahmen einer Falldarstellung herausgearbeitet wurde, warum es trotzdem wichtig ist, eine Ethikberatung als regelmäßig tagendes Gremium in einer Maßregelvollzugsklinik zu etablieren.
Zum Thema „Forensische Patienten mit fremdkulturellem Hintergrund“ referierten Beate Eusterschulte zu Risikobeurteilung und in Vertretung von Nicole Erlacher zur Ethnopharmakologie, Stella Torster und Bettina Vogelmeier zu Spracherwerb und Marita Henderson zu den Auswirkungen des Migrationsrechtes auf die Strafvollstreckung.