Überraschung unter alten Farbschichten
Haina (apa). Der Kapitelsaal im Kloster wird regelmäßig genutzt: Dort finden Tagungen, Mitarbeiterversammlungen, aber auch Familienfeiern statt. Doch an Wänden und Fenstern nagte der Zahn der Zeit. Deshalb wird der Raum für etwa 85?000 Euro saniert.
Im Juli haben die Arbeiten begonnen, Mitte Oktober sollen die beiden Fachfirmen fertig sein: An den Wänden und Decken arbeitet ein Unternehmen aus Erfurt, die Glasrestaurierung übernimmt die Firma „Klonk und Hartmann Glasmalereien“ aus Wetter.
„Bei solchen Projekten gibt es immer wieder Überraschungen“, sagt Reinhard Schmidtmann, Leiter der Bauabteilung der Vitos Haina gGmbH. So entdeckten die Fachleute massive Rußschichten im Gewölbe des Raumes. „Das kann niemand nachvollziehen“, sagt Schmidtmann: Brände oder offene Feuerstellen im Kapitelsaal seien nicht dokumentiert. „Aber trotzdem ist dieser fetthaltige Ruß da.“ Und noch weitere Überraschungen gab es: So entdeckten die Maler stellenweise mehr als 20 Farbschichten auf dem Putz, die einzeln abgetragen wurden. Der Putz hingegen war teilweise noch historisch – also jener, den die Zisterzienser-Mönche einst auf die Mauern aufgetragen haben. Der alte Putz ist mittlerweile aber bereits unter einer neuen, weißen Farbschicht verschwunden.
Während an den Wänden die Mitarbeiter der Erfurter Fachfirma zugange sind, arbeiten parallel Mitarbeiter eines Unternehmens aus Niederwetter an den Fenstern. Besonders die drei großen Fenster, die zur Außenseite gehen, haben gelitten. Die Herausforderung für die Fachfirma ist es, möglichst viel historische Substanz zu sichern und gleichzeitig die Fenster stabiler und für die nächsten Jahrzehnte wetterfest zu machen, beschreibt Michael Hartmann, Geschäftsführer bei Klonk und Hartmann.
Auch bei den Arbeiten an den Fenstern gab es Überraschungen: So entdeckten die Mitarbeiter Überreste von Schriftzügen auf dem Glas, die nicht mehr lesbar sind.
Mehr lesen Sie in der FZ vom Samstag, 01. Oktober.
Ausgabe: Waldeckische Landeszeitung - Frankenberger Zeitung
Datum: 01.10.2011
Text und Foto: Andrea Pauly