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Wie Vitos Haina vom internationalen Forensik-Expertennetz profitiert

Datum:
Fachbereich:
Forensische Psychiatrie
Gesellschaft:
Vitos Haina gGmbH

Einmal jährlich treffen sich Forensikexpert/-innen aus der ganzen Welt zum Austausch. Ihr Ziel: Die Behandlung im Maßregelvollzug verbessern. Ausrichter ist die International Association of Forensic Mental Health Services (IAFMHS). Unter den Teilnehmenden sind in jedem Jahr auch Mitarbeitende der Vitos Kliniken für forensische Psychiatrie Gießen und Haina.

Forensiktagung in Dublin© Vitos Haina
Ein interdisziplinäres Team der Vitos Kliniken für forensische Psychiatrie Gießen und Marburg hat an einer Fachtagung in Dublin teilgenommen und sich mit Expert/-innen aus der ganzen Welt über Maßregelvollzug ausgetauscht.

Unter der Leitung der Ärztlichen Direktion Dr. Beate Eusterschulte (Gießen) und Dr. Sven Krimmer (Haina) hat ein interdisziplinäres Team, das unter anderem aus Ärzt/-innen, Psycholog/-innen, Sozialarbeiter/-innen und Pflegekräften bestand, die Tagung besucht, die in diesem Jahr in Dublin (Irland) stattfand. Länderübergreifend setzten sich die Teilnehmenden mit verschiedenen Themen rund um Recht und psychische Gesundheit auseinander.

„Uns alle eint ein Ziel: Psychisch kranke Menschen, die eine schwere Straftat begangen haben, sollen geheilt werden, so dass sie keine Gefahr mehr darstellen“, erklärt Dr. Sven Krimmer. „Dafür ist der Austausch mit internationalen Fachleuten sehr wertvoll.“ Zugleich entstehe bei den Tagungen ein internationales Kontaktnetz, von dem unter anderem auch Behörden in Deutschland profitierten – etwa im Zusammenhang mit dem Themenfeld Flucht und Migration.

„Die IAFMHS Conference befasst sich mit den aktuellen Herausforderungen und relevanten zukunftsweisenden Entwicklungen im forensisch-psychiatrischen Fachgebiet und bietet eine optimale Plattform für den internationalen Austausch“, sagt Dr. Beate Eusterschulte. Durch gesellschaftliche Veränderungen erlangen auch in der Forensischen Psychiatrie neue Themen an Bedeutung, wie zum Beispiel adaptierte Behandlungsverfahren für Migranten. „Aber auch mitarbeiterbezogene Themen, wie Maßnahmen zur Förderung der Sicherheit und der Resilienz nehmen zunehmend Raum ein“, erklärt Dr. Eusterschulte.

„Wichtig für unsere praktische Arbeit ist auch die Verknüpfung mit Wissenschaftlern“, ergänzt Oberärztin Dr. Angelika Marc von der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Haina. „Wir profitieren von dem Austausch von Theorie und Praxis.“

Zu den in diesem Jahr besonders diskutierten Punkten zählt die aktuelle Version des ICD-11, der internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme. Darin werden unter anderem Suchterkrankungen und Persönlichkeitsstörungen neu definiert. Und auch künstliche Intelligenz und Virtual Reality gewinnen bei der Behandlung psychisch kranker Menschen an Bedeutung.

Bei der IAFMHS-Konferenz, die jedes Jahr in einer anderen Stadt auf der Welt stattfindet, wurde auch über HCR-20 gesprochen, ein weltweit genutztes Instrument zur Vorhersage von Gewalttaten, das stetig weiterentwickelt wird. „Die evidenzbasierte Risikobeurteilung ist die entscheidende Grundlage für die Behandlung und die damit verbundene Reduzierung des Rückfallrisikos“, betont Dr. Beate Eusterschulte. „Für uns ist es auch bei diesem Thema immens wichtig, Neuigkeiten von unseren internationalen Kolleginnen und Kollegen zu erfahren“, ergänzt Dr. Sven Krimmer.

Zu den Gründervätern der im Jahr 2000 ins Leben gerufenen Vereinigung zählt der langjährige Ärztliche Direktor der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Haina, Dr. Rüdiger Müller-Isberner. Er war von 2003 bis 2005 auch Präsident des IAFMHS. Während des Weltkongresses wird jährlich der nach ihm benannte Müller-Isberner-Award verliehen. Preisträgerin war in diesem Jahr Prof. Anne Crocker (Kanada).

Hintergrund

IAFMHS steht für International Association of Forensic Mental Health Services (Internationale Vereinigung für forensisch-psychiatrische Gesundheit). Die Organisation fördert den Austausch von Wissen und Forschungsergebnissen im Bereich der forensischen Psychiatrie und strebt die Verbesserung der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen an, die mit dem Strafrechtssystem in Berührung kommen. Sie gründet sich auf der Überzeugung, dass Probleme, die sich aus der Interaktion zwischen Recht und psychischer Gesundheit ergeben, am besten durch multidisziplinäre und länderübergreifende Ansätze unter Einbeziehung von Recht, Gesundheitsberufen, Sozialwissenschaften und Geisteswissenschaften angegangen werden können.

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