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Wohnheim-Gemeinschaft wächst weiter

Datum:
Fachbereich:
Begleitende psychiatrische Dienste
Gesellschaft:
Vitos Haina gGmbH

Haina (Kloster), 25. August 2017. Rund 1,9 Millionen Euro hat Vitos Haina in die Erweiterung des Cocomo-Wohnheims der Vitos begleitenden psychiatrischen Dienste Haina in der Dr.-Otto-Kahm-Straße 1 investiert. Zwölf weitere Klienten- sowie ein Clearing-Zimmer und weitere Funktionsräume sind im Zuge des Anbaus während der vergangenen zwölf Monate entstanden.
Im Rahmen eines Sommerfestes wurde der Anbau offiziell seiner Bestimmung übergeben. Die Bauarbeiten der überwiegend heimischen Unternehmen blieben sowohl im Zeit- wie Kostenrahmen.

Freuen sich über die gelungene Erweiterung des Cocomo-Wohnheims der Vitos begleitenden psychiatrischen Dienste Haina (BPD); von links: Pfarrer Hilmar Jung, der Leiter der Bauabteilung von Vitos Haina, Joachim Kleinberg, Kreistagsvorsitzende Iris Ruhwedel, LWV-Landesdirektor Uwe Brückmann, Pflegedienstleiterin Stephanie Sprenger, Vitos Geschäftsführer Reinhard Belling, die stellvertretende Therapeutische Leiterin der BPD, Elfriede Bermann, und Ralf Schulz, Geschäftsführer von Vitos Haina.

Uwe Brückmann, Landesdirektor des Landeswohlfahrtsverbandes (LWV) Hessen und Vorsitzender des Vitos-Aufsichtsrats, lobte das weitsichtige Handeln am Standort Haina: „Vorbildlich deshalb, weil damit ganz offensichtlich eine Lücke im Versorgungsnetz geschlossen wird. Nur so ist zu erklären, dass die von Ihnen neu geschaffenen Plätze stets bereits vergeben sind, wenn die neuen Räume in Betrieb genommen werden können.“

„Die Nachfrage nach Wohnheimplätzen für Menschen mit seelischer Behinderung und gleichzeitiger Pflegebedürftigkeit wird zunehmend größer,“ begründete Vitos Haina-Geschäftsführer Ralf Schulz die Entscheidung zur Erweiterung des erst 2014 bezogenen Wohnheims. „Dem tragen wir Rechnung“. Die Belegungszahlen bestätigen dies: Alle zwölf Zimmer im Anbau sind bereits vergeben.

Das Hauptgebäude und die in Nachbarschaft liegenden Wohngruppenhäuser wurden im Sommer 2014 bezogen. Binnen weniger Monate waren die insgesamt 24 Plätze in dem Cocomo-Wohnheim SGB XI belegt.

Zu Beginn dieses Jahrtausends habe sich der LWV zum Ziel gesetzt, für junge behinderte Menschen, die in Pflegeeinrichtungen für alte Menschen „fehlplatziert“ sind, Alternativen zu finden, sagte Brückmann. Dieser Prozess sei langsam und mühselig. Denn für diese besondere Personengruppe gebe es kein weitverzweigtes Netz in Hessen und deshalb nicht immer wohnortnahe Angebote.  „Dieses noch junge Wohnheim und die beiden Wohngruppenhäuser haben dazu beigetragen. Und so war es nur folgerichtig, das Angebot hier weiter auszubauen und durch einen Anbau zu erweitern“, betonte der Landesdirektor.

„Das Konzept der Cocomo-Wohnheime ist für Vitos in Hessen ein zukunftsweisendes Projekt. Bisher gibt es in Herborn ein Haus mit 28 und in Haina mit nunmehr 36 Plätzen, aber noch immer Versorgungslücken. Für die Menschen, die bislang noch nicht ausreichend versorgt sind, planen wir, Wohnheime an weiteren Standorten zu realisieren“, weist Reinhard Belling als Geschäftsführer der Vitos GmbH in die Zukunft.

„Im Sinne der Inklusion und Teilhabe sind unsere Klienten längst Teil von Haina geworden“, sagte Erwin Gruber, therapeutischer Leiter der Vitos begleitenden psychiatrischen Dienste Haina. Die Menschen seien gut in die Gemeinschaft der Klostergemeinde aufgenommen worden und Teil der großen Wohnheimfamilie. „Und in unserem Wohnheim erhalten die Klienten die individuell erforderliche Unterstützung, die sie brauchen, haben jedoch zugleich die Freiräume, ihr Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten“, hob Erwin Gruber die Besonderheiten des Cocomo-Wohnheims hervor.

Auch bei dem Anbau habe man wieder besonderen Wert auf ein positives Umfeld gelegt. Innenhöfe, eine großzügige Terrasse sowie der weitläufig angelegte Garten böten den Klienten Raum zur Entfaltung, betonte Gruber.

Bei der Erweiterung wurde insbesondere bei der Raumgestaltung das Augenmerk auf größtmögliche Individualität gelegt: „Alle Einzelzimmer sind mit eigenem Bewohnerbad und zum Teil mit Kochnischen ausgestattet. Es besteht direkter und barrierefreier Zugang zum Garten und auf die Terrassen. Sogar eine großzügige Dachterrasse ist im Zuge des Anbaus entstanden“, sagte Joachim Kleinberg, Leiter der Bauabteilung von Vitos Haina.

Bislang arbeiteten 17 Mitarbeiter auf zehn Vollzeitstellen im Cocomo-Wohnheim. Mit dem Anbau sind weitere vier Mitarbeiter mit zwei Vollzeit- und zwei Teilzeitstellen hinzugekommen, um die adäquate Versorgung und Betreuung der Klienten rund um die Uhr zu leisten.

Zahlen, Daten und Fakten zum Erweiterungsbau:

Bewohnerzimmer: 12 (und ein Clearingzimmer)

Größe Bewohnerzimmer: 20,83 m² bis 24,57 m²

Ausstattung: Pantryküche (in vier Zimmern), barrierefrei, Zugang zu Garten oder Individualterrasse, Bewohnerbad

Bruttogrundfläche Anbau (mit Keller, Erdgeschoss und erstem Geschoss): 1.023,00 m²

Reine Wohnfläche: 708,56 m²        

Umbauter Raum: 3.228,80 m³

Baukosten: 1,9 Millionen Euro

Hintergrund

Die Vitos begleitenden psychiatrischen Dienste Haina sind eine Betriebsstätte der Vitos Haina gGmbH. Sie bieten chronisch psychisch kranken Menschen ganz unterschiedliche Unterstützungsmöglichkeiten, damit sie in weitgehender Normalität leben können. Das Angebot richtet sich an alle Menschen mit einer fachärztlich bestätigten andauernden psychischen Erkrankung. Dazu gehören Psychose und Sucht, Alkohol- und Drogenfolgeerkrankungen sowie Demenzen, für die keine andere Versorgungsmöglichkeit besteht. Die Angebote umfassen die Lebensfelder Wohnen, Arbeit und Freizeit. Ausgerichtet an dem individuellen Bedarf der Klienten reicht das Angebot von einer intensiven - auch pflegerischen - Betreuung bis zur gelegentlichen Beratung.

Rahmenkonzept Cocomo

Im Rahmenkonzept eines Cocomo-Wohnheimes SGBXI steht die vollstationäre Versorgung von pflegebedürftigen Menschen mit seelischer Behinderung und/oder Abhängigkeit in Verbindung mit Comorbidität im Mittelpunkt. Das Betreuungsangebot richtet sich an Menschen, die aufgrund schwerwiegender psychischer Störungen verbunden mit einer Pflegebedürftigkeit ab einem Pflegegrad 3 wiederholt und über längere Zeit behandelt wurden und im ambulanten Setting oder im Rahmen der Eingliederungshilfe nicht mehr ausreichend versorgt werden können. Die Bedürfnisse und Wünsche zur individuellen Lebensgestaltung sollen so weit wie möglich berücksichtigt werden. Das Ziel der Pflege ist es, die Klienten in ihren Aktivitäten zu unterstützen und die vorhandenen Fähigkeiten zu erhalten und zu fördern.

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