100 Jahre sind vergangen, seit im Juni 1911 in Herborn eine Landesheil- und Pflegeanstalt eröffnet wurde. „Es war ein langer Weg,“ wie Geschäftsführer Martin Engelhardt ausführte, „von der klassischen Form der Unterbringung von Menschen mit psychischer Erkrankung oder geistiger Behinderung hin zu einem modernen Unternehmen, das die Herausforderungen der Zukunft angenommen hat.“

Dr. Michael Franz, Ärztlicher Direktor des Vitos Klinikums Kurhessen, unternahm in seiner Festrede eine Reise durch fast 500 Jahre Psychiatrie – von den Irrenhäusern des Mittelalters bis zur modernen Psychiatrie. Betroffen machte die Zuhörer die Tatsache, dass in den Jahren der NS-Herrschaft auch von Herborn aus viele psychisch kranke Männer, Frauen und Kinder in die Tötungsanstalt nach Hadamar und damit in den sicheren Tod geschickt wurden. Schließlich spannte Dr. Franz den Bogen bis in die Gegenwart, in der die Anzahl psychischer Erkrankungen aufgrund steigender beruflicher und privater Anforderungen immer weiter zunimmt.

Nach dem Festakt wurde ein großes Sommerfest gefeiert. Viele Stände lockten die Besucher mit Spielen, Spaß und Unterhaltung. Interessante Einblicke in ihre Arbeit gewährten die Heilpädagogische Einrichtung, der Freundeskreis, die Rehbergschule mit ihrer prämierten Schülerzeitung „Hoppla“ sowie die Rettungshundestaffel „Rothaarsteig“. Bei fetziger Livemusik der heimischen Band Online feierten Mitarbeiter, Bewohner und Patienten gemeinsam mit ihren Gästen noch bis in die Abendstunden hinein fröhliches und gelungenes Fest.