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Digitale Gesundheitsanwendungen

Digitale Gesundheitsanwendungen: Wie läuft es in der Praxis?

© health innovation hub
Um digitale Gesundheitsanwendungen ging es bei einer Veranstaltung des health innovation hub (hih).

Digitale Gesundheitsanwendungen, kurz DiGa, sind noch neu in der medizinischen Versorgung. Welchen Mehrwert bieten sie Patient/-innen? Und wie sieht bislang die Nutzung in der Praxis aus? – Um diese und weitere Fragen ging es bei einer Veranstaltung des health innovation hub (hih), eines Think Tanks des Bundesgesundheitsministeriums (BMG). Als Expertin mit dabei auf dem virtuellen Podium: Laura Kuhlmann, Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Gesellschaft für digitale Gesundheit mbH.

„Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern soll zu Verbesserungen führen“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der als Keynote-Speaker zu der Veranstaltung zugeschaltet wurde. Er verwies darauf, dass die derzeitige Pandemie die Digitalisierung des öffentlichen Gesundheitswesens beschleunige. Er zeigte sich überzeugt, dass sich DiGa etablieren werden, wenn der Mehrwert für Patient/-innen erkennbar werde. „Online-Banking oder digitale Kommunikation will auch niemand mehr missen“, so Spahn.

Mit dem Inkrafttreten des Digitale-Versorgung-Gesetzes (DVG) am 19. Dezember 2019 wurde die „App auf Rezept“ für Patientinnen und Patienten in die Gesundheitsversorgung eingeführt. Ärzten und Psychotherapeuten können DiGa verordnen, die Krankenkassen können die Kosten erstatten. Voraussetzung hierfür ist, dass das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eine entsprechende App geprüft und in das Verzeichnis für digitale Gesundheitsanwendungen aufgenommen hat. Seit dem 6. Oktober 2020 gibt es das Verzeichnis, das bislang neun DiGa umfasst.  

Welche Erfahrungen haben Behandler/-innen bislang mit diesen Anwendungen gemacht? Das schilderten sie in Praxisberichten. Vorgestellt wurde unter anderem Kalmeda, eine App, die in der Behandlung von Tinnitus-Patient/-innen eingesetzt werden kann.

In der abschließenden Expertenrunde ging es schließlich um die Frage, wie DiGa nachhaltig in der Versorgung implementiert werden können. Mit dabei auf dem virtuellen Podium: Dr. Klaus Reinhardt (Präsident der Bundesärztekammer), Christian Klose (Leiter der Unterabteilung „Gematik, Telematikinfrastruktur, E-Health“ beim BMG), Max Tischler (Sprecher Bündnis Junge Ärzte), Birgit Bauer (Bloggerin und E-Health-Expertin) sowie Laura Kuhlmann.

„Wir haben dem neuen DiGa-Verzeichnis entgegengefiebert. Unsere Behandler sind hochmotiviert, DiGa zu nutzen, wenn diese in das jeweilige Behandlungssetting passen“, schilderte Kuhlmann in der Runde. Allerdings fehle bislang noch eine Rahmenvereinbarung für Krankenhäuser, um DiGa im klinischen Alltag nutzen zu können. Sie betonte zudem, dass für Vitos der Praxisnutzen im Mittelpunkt stehe, wenn es um E-Health gehe. Vitos treibt das Thema „E-Health und digitale Teilhabe“ seit etwa drei Jahren voran. Im Mai 2020 hatte das Unternehmen hierfür eine eigene Gesellschaft gegründet, die Vitos digitale Gesundheit. Im Mittelpunkt steht dabei immer, dass digitale Anwendungen und Hilfsmittel einen Mehrwert für Patient/-innen, Klient/-innen und Bewohner/-innen haben müssen. Inzwischen beteiligen sich weitere Dienstleister des Gesundheits- und Sozialwesens an der Gesellschaft, die nun Gemeinnützige Gesellschaft für digitale Gesundheit mbH heißt.

Die Veranstaltung des hih können Sie sich hier auf YouTube ansehen.

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