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Joachim Hübner verstorben

Datum:
Fachbereich:
Fachbereichsübergreifend
Gesellschaft:
Vitos gGmbH

Vitos und LWV Hessen trauern um Wegbereiter der Psychiatriereform in Hessen

Joachim Hübner

Kassel, 22. Oktober 2020 – Am 12. Oktober 2020 ist Joachim Hübner im Alter von 71 Jahren verstorben. Er war mehr als 48 Jahre in unterschiedlichen Funktionen für den Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen und die Vitos GmbH tätig. Er setzte sich auf Bundes- und Landesebene für eine moderne Psychiatrie ein. In Hessen gilt er als einer der Wegbereiter der Psychiatriereform. Zuletzt war er bei Vitos Prokurist und Leiter des Geschäftsbereichs Unternehmensentwicklung, Maßregelvollzug und Qualitätsmanagement. Im Dezember 2013 wurde er im Ständehaus in Kassel mit einem Festakt in den Ruhestand verabschiedet.

„Joachim Hübner hat sich mit ganzem Herzen und großem Sachverstand für die Gestaltung einer menschlichen Psychiatrie eingesetzt“, betont Susanne Selbert, Aufsichtsratsvorsitzende der Vitos GmbH, „vor allem beim Aufbau optimaler Unterstützungsangebote für chronisch kranke Männer und Frauen. Auch ehrenamtlich war er engagiert, unter anderem in der Flüchtlingshilfe.“

„Es war mir eine große Freude, mit Joachim Hübner zusammenarbeiten zu dürfen. Er war im besten Sinne ein echter Menschenfreund. Diese Eigenschaft verband sich mit seiner herausragenden Expertise auf dem Gebiet der Psychiatrie beruflich und persönlich zu einer außerordentlichen Persönlichkeit“, sagt Reinhard Belling, Vitos Konzerngeschäftsführer.

Joachim Hübner widmete sein gesamtes Arbeitsleben der Psychiatrie. Seit 1970, also bereits während seiner Ausbildung beim LWV Hessen, war er für den damaligen Aufgabenbereich „Krankenhäuser und Einrichtungen“ tätig.

Sowohl durch seine berufliche Tätigkeit, als auch durch seine Mitarbeit in Fachgesellschaften und Kommissionen auf Landes- und Bundesebene hatte sich Joachim Hübner über die Jahre einen Namen als Psychiatrie-Experte erworben. In Hessen hat er die Psychiatriereform weitgehend vorbereitet. Nach der politischen Legitimation war er maßgeblich an ihrer administrativen Umsetzung beteiligt. Sein Engagement trug unter anderem dazu bei, dass in Hessen psychiatrische Institutsambulanzen als niedrigschwelliges Angebot für psychisch kranke Menschen etabliert wurden. Mit dieser und weiteren Initiativen brachte er die Enthospitalisierung der chronisch psychisch kranken und der geistig behinderten Menschen voran. Auf Bundesebene hat er sich maßgeblich für hohe Qualitätsstandards in der forensischen Psychiatrie, dem Maßregelvollzug, eingesetzt.

BAG Psychiatrischer Krankenhäuser

Von 2005 bis 2013 war Joachim Hübner Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Träger Psychiatrischer Krankenhäuser (BAG). In dieser Zeit hat er mit viel Engagement und Visionen den Diskurs in der Psychiatrie und der Politik inspiriert.

„Als Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Träger Psychiatrischer Krankenhäuser war Herr Hübner wichtiger Impulsgeber und Gestalter unserer Interessengemeinschaft und auch der Psychiatriepolitik auf Bundesebene“, sagt seine Nachfolgerin, die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Träger Psychiatrischer Krankenhäuser, Dr. med. Margitta Borrmann-Hassenbach.

LWV-Ehrenplakette

Für sein langjähriges außerordentliches Engagement und seine weit über Hessen hinausreichenden Verdienste um das Psychiatrie- und Krankenhauswesen wurde Joachim Hübner 2014 mit der LWV-Ehrenplakette in Gold ausgezeichnet.

Vitos Gründung

Joachim Hübner hat schon früh an der gesellschaftsrechtlichen Weiterentwicklung der LWV-Einrichtungen mitgewirkt, die schließlich in die Gründung des Vitos Konzerns am 1. Januar 2008 mündete. Die ersten sechs Unternehmensjahre von Vitos gestaltete er erfolgreich und mit großem Einsatz mit.

Vitos

Die Kernaufgabe von Vitos ist die Diagnostik und Behandlung von Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen in psychiatrischen, psychosomatischen und forensisch-psychiatrischen Kliniken. Mit 3.700 Betten/Plätzen ist das Unternehmen in Hessen größter Anbieter für die ambulante, teil- und vollstationäre Behandlung psychisch kranker Menschen.

In den Fachkliniken für Neurologie und Orthopädie behandelt Vitos 47.200 Patient/-innen ambulant und stationär. Für Menschen mit geistiger bzw. seelischer Behinderung, für die psychiatrische Reha und in der Jugendhilfe bietet Vitos 2.450 Plätze.

9.950 Mitarbeiter/-innen erwirtschaften an 116 Standorten in 75 Orten einen jährlichen Gesamtertrag von 700 Mio. Euro. Sie behandeln insgesamt 43.000 Patient/-innen stationär/teilstationär und 175.000 ambulant.

Vitos, das sind in Hessen 20 verbundene Unternehmen, davon 16 gemeinnützig. Sitz der Unternehmenszentrale ist Kassel. Alleingesellschafter ist der Landeswohlfahrtsverband Hessen.

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