Suche

Abschied der Geschäftsführung: Irmgard Raschka-Halberstadt verlässt Vitos Kurhessen nach 15 Jahren

Datum:
Fachbereich:
Fachbereichsübergreifend
Gesellschaft:
Vitos Kurhessen gGmbH

Wechsel an der Spitze von Vitos Kurhessen

© Vitos Kurhessen

Abschied der Geschäftsführung: Irmgard Raschka-Halberstadt verlässt Vitos Kurhessen nach 15 Jahren

Unternehmen auf solide Füße gestellt

Kassel / Bad Emstal, 16. August 2024 – Nach 15 Jahren an der Spitze verlässt Irmgard Raschka-Halberstadt Vitos Kurhessen zum 31. August 2024. Zahlreiche Veränderungen hat sie als Geschäftsführerin angestoßen und umgesetzt, stets angetrieben von ihrem Ziel, die optimale Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherzustellen. „Frau Raschka-Halberstadt war ein großer Gewinn für Vitos“, sagt Reinhard Belling, Vorsitzender Konzerngeschäftsführer (CEO) von Vitos. „Sie hat entschlossen und sachkundig die Herausforderungen angepackt, gute Lösungsideen entwickelt und diese konsequent umgesetzt. Vitos Kurhessen hat sich unter ihrer Führung zu einer sehr gut organisierten, medizinisch und wirtschaftlich erfolgreichen Gesellschaft entwickelt. Im Namen der Konzerngeschäftsführung danke ich Frau Raschka-Halberstadt für ihre äußerst erfolgreiche Arbeit bei uns und wünsche ihr persönlich alles Gute.“

Einige Beispiele für die Projekte, die Irmgard Raschka-Halberstadt während ihrer Zeit als Geschäftsführerin umgesetzt hat:

Baumaßnahmen

Zu den von Irmgard Raschka-Halberstadt initiierten großen Bauvorhaben gehörten der Neubau der Vitos Kinder- und Jugendklinik für psychische Gesundheit in Kassel und der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Kassel. Beide Kliniken entstanden parallel in gut 2,5 Jahren Bauzeit – eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten.
Die Kinder- und Jugendklinik zog während der Bauphase nach Bad Emstal, die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie entstand dagegen komplett neu. Zuvor hatte es in Kassel lediglich eine Station für die psychiatrische Behandlung Erwachsener gegeben. Mit der neuen Klinik sollte die wohnortnahe Versorgung für psychisch erkrankte Erwachsene im Raum Kassel sichergestellt werden. Insgesamt rund 40 Millionen Euro kostete der Bau der beiden neuen Kliniken. Beide Neubauten wurden zudem mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Während der Großteil der Baukosten für die Kinder- und Jugendklinik vom Land Hessen gefördert wurde, übernahm Vitos Kurhessen den größten Anteil an den Kosten für die neue Erwachsenen-Klinik selbst. 2017 wurden beide Häuser eingeweiht.

Einige weitere Bauprojekte gab es unter der Regie von Raschka-Halberstadt: So entstanden 2012 Tagesklinik und Ambulanz für Erwachsene in Melsungen, im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie kamen Tageskliniken und Ambulanzen in Wabern (2012), Eschwege (2015), Hofgeismar (2016) und Korbach (2018) dazu; die Ambulanz in Witzenhausen eröffnete 2014 neu. Die Außenstellen der Kasseler Klinik sollen dazu dienen, den gesetzlichen Versorgungsauftrag sicherzustellen und betroffenen Eltern, Kindern und Jugendlichen Hilfe möglichst nah an ihrem Wohnort zu bieten.

Geplant war ursprünglich auch ein Anbau für die Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Bad Emstal. Allerdings: Aufgrund der massiven Preissteigerungen im Baugewerbe wurden die Pläne nicht umgesetzt. Stattdessen hat man sich für einen Umbau innerhalb des Gebäudes ab Herbst 2024 entschieden.

Neuerungen in der Psychiatrie und Psychosomatik

Eine Klinik für Psychosomatik wurde 2018 im Neubau der Erwachsenenklinik in Kassel eingerichtet, die seither weiter ausgebaut wird. Neben stationären Plätzen gibt es dort auch eine wachsende psychosomatische Tagesklinik sowie eine Ambulanz.

Vorreiter war Vitos Kurhessen 2021 unter der Führung von Irmgard Raschka-Halberstadt bei der Einführung des Konzepts Vitos Behandlung Zuhause. Die sogenannte stationsäquivalente Behandlung ist eine Alternative zum stationären Aufenthalt. Multiprofessionelle Teams der Vitos Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie in Kassel und Bad Emstal suchen die Patientinnen und Patienten für die Behandlung in ihrem Zuhause auf. Seit fast einem Jahr gibt es die Vitos Behandlung Zuhause auch für den Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Personelle Veränderungen

Eine der größten Herausforderungen war und bleibt der Mangel an gut ausgebildetem Personal. Der langjährigen Geschäftsführerin war es ungeachtet des zunehmenden Fachkräftemangels wichtig, ausschließlich Fachkräfte in Kliniken, Tageskliniken und Ambulanzen einzustellen, um eine medizinisch, therapeutisch und pflegerisch hochwertige Betreuung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten.

Irmgard Raschka-Halberstadt setzte sich dafür ein, dass an der Vitos Schule für Gesundheitsberufe Bad Emstal die einjährige Ausbildung für Krankenpflegehelfer wieder neu eingeführt wurde. Auch, um jungen Frauen und Männern mit Migrationshintergrund eine berufliche Perspektive zu geben. 2018 startete der erste Kurs. Seit 2019 läuft der Unterricht an der Schule weitgehend digital.

Zuhause in Bad Emstal

Sitz von Vitos Kurhessen ist Bad Emstal. Entsprechend eng ist die Verbindung mit der Gemeinde. Raschka-Halberstadt war der Kontakt mit der Verwaltung und den politischen Gremien stets wichtig. Sie war sich der Bedeutung von Vitos als größter Arbeitgeber Bad Emstals bewusst. Diese Verbindung zeigt sich auch im kulturellen Engagement von Vitos Kurhessen. Unterstützt werden seit vielen Jahren die Klosterspiele Merxhausen, die ihre Aufführungen auf dem Gelände von Vitos zeigen und Gebäude nutzen dürfen, ebenso das Klostermuseum, das ein dauerhaftes Heim gefunden hat in einem Gebäude von Vitos Kurhessen. Sehr gut ist die Zusammenarbeit auch mit den Feuerwehren Bad Emstals, die Vitos Kurhessen im Rahmen ihrer Einsatztätigkeit gut kennen.

Seit jeher lag die Gedenkarbeit Irmgard Raschka-Halberstadt am Herzen. Sie mahnte, die NS-Vergangenheit der früheren Landesheilanstalt Merxhausen und der heutigen Gedenkstätte Breitenau nicht zu vergessen.

Die Bilanz von Irmgard Raschka-Halberstadt nach 15 Jahren Geschäftsführung fällt positiv aus: „Vitos Kurhessen steht auf soliden Füßen. Ich habe meine Arbeit geliebt, sie mit Herzblut gemacht,“ sagt die 1960 geborene Diplom-Ökonomin. Ihr Ziel sei es stets gewesen, den Wandel in der Psychiatrie zum Wohle der Patienten mitzugestalten. Nun wird sich die gebürtige Nordhessin, die an der Universität Kassel studiert hatte, dem dritten Lebensabschnitt widmen.

Ihre Nachfolge bei Vitos Kurhessen tritt am 1. September Florian Rupp an, der am 1. April bereits die Geschäftsführung der Vitos Orthopädischen Klinik Kassel übernommen hatte.

 

Hintergrund

Über Vitos Kurhessen

Vitos Kurhessen bietet Hilfen für psychisch kranke Erwachsene, Kinder und Jugendliche. Mit rund 1.100 Mitarbeitern ist die gemeinnützige Gesellschaft in der Region an acht Standorten präsent. Neben der wohnortnahen Versorgung der Patienten ist es Vitos Kurhessen besonders wichtig, mit Ambulanzen, Tageskliniken, stationären Einrichtungen, Behandlung Zuhause und teletherapeutischen Angeboten möglichst frühzeitig Hilfen anzubieten, um einen positiven Heilungsprozess zu begünstigen. Jährlich werden rund 6.000 teilstationäre und stationäre sowie etwa 23.000 ambulante Patientinnen und Patienten bei Vitos Kurhessen behandelt. Vitos Kurhessen ist eine Tochtergesellschaft der Vitos gGmbH.

 

Über Vitos

Vitos ist der größte Anbieter für die Behandlung von psychisch erkrankten Menschen in Hessen. Das Unternehmen betreibt psychiatrische, psychosomatische und forensisch-psychiatrische Kliniken sowie Einrichtungen der psychiatrischen Rehabilitation. Die begleitenden psychiatrischen Dienste richten sich mit ihrem Angebot an chronisch psychisch erkrankte Menschen.

Neben seiner Kernaufgabe – der Diagnostik und Behandlung psychisch erkrankter Menschen – betreibt Vitos auch eine neurologische Fachklinik in Weilmünster, eine orthopädische Fachklinik in Kassel sowie hessenweit Einrichtungen der Jugend- und Behindertenhilfe.

Vitos ist ein Unternehmen des Landeswohlfahrtsverbandes (LWV) Hessen. Zum Unternehmensverbund mit Zentrale in Kassel gehören 17 gemeinnützige Gesellschaften.

11.600 Mitarbeitende erwirtschaften an 115 Standorten einen jährlichen Gesamtertrag von einer Milliarde Euro. Sie behandeln insgesamt 44.000 Patient/-innen stationär/teilstationär und erbringen 300.000 ambulante Behandlungen im Jahr.

Einrichtungssuche

Auswahl filtern:
Angebotsart:

Es gibt insgesamt 283 Einrichtungen