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Therapie in der Cafeteria

Datum:
Fachbereich:
Forensische Psychiatrie
Gesellschaft:
Vitos Kurhessen gGmbH

Baguettes grillen, frisches Müsli anrichten, Salat zubereiten: Patienten im Offenen Therapiebereich der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Bad Emstal können im Zuge der Arbeitstherapie Erfahrungen in der Gastronomie sammeln.

Gemeinsam mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration hat die Klinik ein Modellprojekt angestoßen. In der Cafeteria der benachbarten Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bad Emstal sind Patienten unter Anleitung von Fachkräften in der Arbeitstherapie tätig. Zwei Köche und eine Hauswirtschafterin unterstützen unter anderem bei der Strukturierung des Arbeitsalltags, geben praktische Tipps und sind Ansprechpartner für Fragen.

Durch das Gastronomieprojekt werden die bestehenden arbeitstherapeutischen Module – Schreinerei, Polsterei, Maler- und Lackiererei – um einen Dienstleistungssektor ergänzt. „Ziel der Arbeitstherapie ist es, die Patienten im Offenen Therapiebereich des Maßregelvollzugs lebensnah an die Arbeitswelt heranzuführen“, sagt Birgit von Hecker, Ärztliche Direktorin der Klinik. Sollten sich die Patienten später für eine Ausbildung in der Gastronomie entscheiden, wird ihre Tätigkeit in der Klinik als Ausbildungsmodul anerkannt.

Coronabedingt gibt es derzeit ein To-Go-Angebot für Patienten, Besucher und Mitarbeitende der Klinik unter den aktuellen Hygiene- und Coronaregeln. 

Hintergrundinformation

Vitos Kurhessen bietet Hilfen für psychisch kranke Erwachsene, Kinder und Jugendliche. Mit rund 1.100 Mitarbeitenden ist Vitos Kurhessen in der Region an neun Standorten mit Ambulanzen, Tageskliniken und stationären Einrichtungen präsent.
Die Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Bad Emstal ist eine Einrichtung von Vitos Kurhessen. Dort werden Straftäter im Maßregelvollzug betreut, die aufgrund einer Abhängigkeitserkrankung straffällig geworden sind (§ 64 StGB).

Hintergrund zum Maßregelvollzug

In Hessen sind die Vitos Kliniken für forensische Psychiatrie mit dem Maßregelvollzug beauftragt.

§ 63 StGB: Menschen, die aufgrund einer psychischen Erkrankung, einer geistigen Behinderung oder einer Persönlichkeitsstörung eine Straftat begangen haben, werden von einem Gutachter dahingehend untersucht, ob sie zum Tatzeitpunkt nicht oder nur vermindert schuldfähig waren. Wenn das der Fall ist, und wenn aufgrund der Erkrankung weitere erhebliche Straftaten zu erwarten sind, weist sie das Gericht in eine Klinik für forensische Psychiatrie ein. Hier wird ihre Erkrankung ärztlich behandelt und eine sichere Unterbringung gewährleistet.

§ 64 StGB: Suchtkranke Menschen, die straffällig geworden sind und bei denen wegen ihrer Suchterkrankung erheblich Wiederholungstaten zu erwarten sind, werden in forensischen Kliniken für Suchtkranke eingewiesen. Voraussetzung ist die nötige Erfolgsaussicht der Suchttherapie. Die Behandlung suchtkranker Rechtsbrecher erfolgt in Hessen in den forensischen Klinken Hadamar und Bad Emstal. Bad Emstal versorgt schwerpunktmäßig Patienten aus den Landgerichtsbezirken Kassel, Marburg und Fulda. In Bad Emstal werden ausschließlich Männer behandelt.

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