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Migräne: Loslassen lernen

Dr. Andreas Böger mit Migräne-Patientin Silke H.

Die Leidensgeschichte von Silke H. beginnt in ihrer Kindheit. Schon in der Grundschulzeit erlebt sie die ersten Migräneattacken. Und auch im jungen Erwachsenenalter bleiben die Schmerzen. „Richtig schlimm wurde es dann aber nach der Geburt meines ersten Kindes“, erinnert sich die Verwaltungsfachangestellte, 54, aus Göttingen.

Generell, so hat die Patientin mit zunehmendem Alter festgestellt, wirken sich beruflicher Druck und private Ängste und Sorgen besonders negativ auf ihre Migräne aus. Davon war viel in letzter Zeit. „Und dann kommt noch hinzu, dass das Umfeld die Erkrankung oft nicht richtig ernst nimmt und meint, mit ein paar Kopfschmerztabletten sei die Sache getan. Auch das belastet“, sagt H.

10-15 Migräneattacken im Monat
In den vergangenen Monaten nahmen die Attacken weiter zu. „Ich hatte zuletzt 10-15 Mal im Monat Migräneattacken, begleitet von starken Schmerzen, Übelkeit und hoher Empfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen. Es war einfach unerträglich.“ Auf Empfehlungen einer Kasseler Freundin ließ sich Silke H. einen Termin in der Migräne-Sprechstunde von Kathrin Graeser im Vitos MVZ Kassel in der Klinik geben. Die Ärztin riet ihr zu einem stationären Aufenthalt im Haus.

Der Weg ins Schmerzzentrum
Unerwartet führte die Patientin aus Göttingen ein anderes Problem schnell wieder in die Vitos Orthopädische Klinik Kassel. Im Dezember 2021 hatte sie sich einen schmerzhaften Wirbelbruch zugezogen – ebenfalls ein Stressfaktor für die Migräne. Vor der geplanten Versteifungsoperation in Göttingen wollte sich H. eine Zweitmeinung bei Dr. Cordula Röhm, Unfallchirurgin an der Orthopädischen Klinik einholen. Die Oberärztin untersuchte die Patientin eingehend und riet ihr, es erstmal ohne OP und dafür mit Schmerzmedizin zu versuchen. „Mit den Empfehlungen der beiden Vitos Ärztinnen landete ich in der Schmerzklinik von Dr. Andreas Böger.“

"Deutliche Verbesserung" nach zehn Tagen
Schon zehn Tage nach Beginn ihres stationären Aufenthalts spürt Silke H. deutliche Verbesserungen. „Die Anfälle kommen viel seltener und sind bei weitem nicht so intensiv“, berichtet die Patientin. „Das ist besonders bemerkenswert, da wir gerade eine dreiwöchige Medikamentenpause mit der Patientin machen“, erklärt Chefarzt Böger

Schulmedizin plus ganzheitliche Verfahren
Und was genau hilft der Patientin? Generell gehe das Team im Fachbereich Schmerzmedizin, Manuelle Therapie und Naturheilverfahren anders an die Krankheit heran. Neben schulmedizinischen Behandlungsmethoden setze es auch sanfte ganzheitliche Verfahren ein. „Es geht einfach darum, auf sich, auf seinen Körper zu hören, seine Grenzen zu erkennen und auch mal Nein zu sagen. Alles steht unter dem Motto Achtsamkeit, damit kann ich viel anfangen“, so Silke H. Bei der Umsetzung nutzt sie u.a. die Progressive Muskelentspannung, Physiotherapie, Akupunktur aber auch Pfefferminzöl und Ingwer-Nierenauflagen. „Richtig gut für mich ist Qi Gong, da kann ich loslassen.“

Interdisziplinäres Konzept
Andere Patienten setzen auf Yoga, wieder andere schwören auf Thai Chi. Dr. Andreas Böger: „Unsere Aufgabe ist es, dass wir herausfinden, was genau der richtige Weg für den einzelnen Patienten ist. Das ist Teil unseres interdisziplinären Konzepts. Und notfalls haben wir immer noch sehr gut wirksame Medikamente.“

Silke H. ist sich sicher, dass sie vieles aus der Klinik mit in den Alltag übertragen kann: „Ich habe viel gelernt, und nun ist es wichtig, dran zu bleiben.“

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Juni 2022

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