Dennoch sind Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Dr. Christian Lörke, Leiter der Sportorthopädie und Gelenkchirurgie der Vitos Orthopädischen Klinik Kassel, gibt Tipps, wie man auch mit einer Gelenkprothese eine Riesengaudi haben kann: „Beim Alpinskifahren sollten vorrangig blaue, also leichte Pisten gewählt werden. Pisten mit höheren Schwierigkeitsgraden, Buckelpisten oder Tiefschneefahren strapazieren zu sehr die Gelenkprothese und die Sturzgefahr ist zu hoch. Beim Skilanglauf bitte darauf achten, dass die Loipen nicht vereist sind und möglichst wenige Abfahrten haben. Wenn im klassischen Diagonalschritt gelaufen und auf die Skating-Technik verzichtet wird, ist es ein Vergnügen wie vor der Operation.“
Unter den etwa 400.000 Patienten, die pro Jahr in Deutschland ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk erhalten, sind viele, für die sportliche Betätigung zur Lebensqualität gehört. Nach einer Endoprothetik-Operation mit Augenmaß Sport zu treiben, ist sehr sinnvoll, um die Gelenk führende Muskulatur zu kräftigen. Vermieden werden sollten grundsätzlich schnelle Richtungswechsel, abrupte Drehbewegungen, schnelles Abbremsen, das Scheren der Beine und Sprünge. Sie sind purer Stress für das künstliche Gelenk. Es kann zu Lockerungen kommen und nach Stürzen zu Knochenbrüchen unter- oder oberhalb der Prothese.
„Ein routinierter Skifahrer, der verhalten und risikoarm fährt, kann seinen geliebten Wintersport auch mit künstlichem Gelenk in vollen Zügen genießen. Abzuraten ist allerdings, nach dem Einbau einer Knie- oder Hüftprothese mit dem Skifahren zu beginnen, weil bei Anfängern generell das Verletzungs- und Sturzrisiko erhöht ist“, so Dr. Christian Lörke, Leitender Oberarzt und selbst begeisterter Alpin-Skifahrer.