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Forensikbeiratssitzung bei Vitos Rheingau: Fachkräftemangel im Fokus

Datum:
Fachbereich:
Forensische Psychiatrie
Gesellschaft:
Vitos Rheingau gGmbH

In der letzten Sitzung 2010 des Forensikbeirats der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Eltville stand der Tätigkeitsbericht der Ärztlichen Direktorin, Sara Gonzalez Cabeza, im Zentrum. Sie berichtete über die erfolgreiche Eröffnung der zweiten Station im Mai dieses Jahres und gab einen Überblick über die derzeit im Haus befindlichen Patienten.

Als besonders erfreuliches Ergebnis konnte festgehalten werden, dass es 2010 bisher nur einen Zwischenfall mit einem Patienten gegeben hat, der im Rahmen eines genehmigten Wochenendaufenthaltes bei der Mutter aufgrund eines Missverständnisses verspätet zu einem mit ihr vereinbarten Treffen kam.

Im Januar 2011 werde die Klinik ihre dritte Station eröffnen, so Gonzalez Cabeza. Derzeit laufe die notwendige Personalgewinnung. Diese gestalte sich allerdings schwierig, auch wenn es bereits gelungen sei, das mindestens benötigte Personal schon für Anfang Dezember einzustellen. „Dennoch spüren wir den immer stärker werdenden Fachkräftemangel in den benötigten Berufsgruppen“, erklärt Gonzalez Cabeza. „Im ärztlichen Bereich gibt es diesen Mangel bereits seit einiger Zeit und auch beim Pflegepersonal ist er absehbar.“

Die Erfahrungen, die die Klinik in Eltville bei der Personalrekrutierung macht, decken sich mit den Warnungen der Berufsverbände. So weist der Deutsche Pflegerat darauf hin, dass bis 2020 fast 140.000 Vollzeitstellen in der Pflege unbesetzt bleiben dürften, mit steigender Tendenz. Das Deutsche Ärzteblatt zitiert eine Studie der Beratungsfirma PricewaterhouseCoopers, die von derzeit 17.300 fehlenden Ärzten ausgeht und in zwanzig Jahren rund 165.000 unbesetzte Arztstellen prognostiziert.

Die Mitglieder des Forensikbeirats haben deshalb beschlossen, diesem Thema künftig mehr Aufmerksamkeit zu widmen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten für Berufswege im Gesundheitsbereich zu werben. „Es ist im Interesse der Bevölkerung, für die wir im Beirat sitzen, dass die Klinik – und darüber hinaus natürlich das gesamte Unternehmen Vitos Rheingau – mit ausreichend qualifiziertem Personal versehen ist“, so der Beiratsvorsitzende und Eltviller Bürgermeister Patrick Kunkel. „Dem bundesweiten Fachkräftemangel können wir nicht abhelfen, aber wir können in der Region für die attraktiven Arbeitsmöglichkeiten gerade auch in der forensischen Psychiatrie werben“.

Hintergrundinformation:

Die Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Eltville ist seit 2001 auf dem Eichberg ansässig. Seit dem Frühjahr 2010 ist sie in den aufwändig sanierten und mit modernsten Sicherheitsstandards ausgerüsteten historischen Häusern 9 und 10 untergebracht. Die Klinik wird zurzeit mit zwei Stationen betrieben, eine dritte Station wird Anfang 2011 eröffnet. Mit dieser dritten Abteilung können insgesamt 57 Patienten des Maßregelvollzugs in Eltville betreut und gesichert werden. Der Forensikbeirat setzt sich aus Vertretern von Politik, Wirtschaft, Polizei, Feuerwehr, Presse und engagierten Bürgern der Nachbargemeinden zusammen. Durch die regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Beirat wird ein hohes Maß an Transparenz über die Arbeit der Klinik in der Öffentlichkeit hergestellt.

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