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Sportlicher Besuch bei Vitos Rheingau – historische Führung mit Eintracht Frankfurt

Datum:
Gesellschaft:
Vitos Rheingau gGmbH

Im Rahmen einer historischen Führung waren am Samstag Mitglieder und Fans der Frankfurter Eintracht auf dem Eichberg zu Besuch

Vitos Rheingau bietet Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie externen Besuchern historische Rundgänge über das Klinikgelände auf dem Eichberg an, um Interessierten einen tieferen Einblick in die lange Historie der Psychiatrie zu ermöglichen. Am Samstag ist dieses Angebot auch auf sportliches Interesse gestoßen. 15 Eintracht Frankfurt Fans hatten sich für eine historische Führung zu Besuch auf dem Eichberg angemeldet.

„Für Vitos ist es ein besonderes Anliegen auch die dunklen Kapitel der Psychiatriegeschichte zu Zeiten des Nationalsozialismus nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Ich freue mich sehr über das Interesse der Fußballfans an der langjährigen Historie von Vitos Rheingau und bin froh, wenn wir mit unseren Führungen in vielen verschiedenen Gesellschaftsbereichen geschichtliche Aufklärungsarbeit leisten können“, so Servet Dag, Geschäftsführer von Vitos Rheingau über den Besuch von Eintracht Frankfurt.

Die Führung fand im Rahmen des Projekts „Spurensuche - Verantwortung innerhalb des Vereins“ statt, welches von der Fanbetreuung und dem Eintracht Frankfurt Museum betreut wird. Kooperationspartner des Projekts sind das Fritz Bauer Institut, die Hessische Landeszentrale für politische Bildung und die Initiative „Nie wieder“.

Zu Beginn der Führung wurde auch über das Eintracht-Mitglied Hans Grebe gesprochen. Der 1913 geborene Hans Grebe wurde 1937 Assistent am Frankfurter Institut für Erbbiologie und Rassenhygiene. 1942 ging er nach Berlin ans Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, das praktische Zuarbeit zur „Judenpolitik“ in Form von Rassen- und Abstammungsgutachten leistete. Nach Kriegsende war Hans Grebe zwanzig Jahre lang Vorsitzender des Hessischen Sportärzteverbands. Vielfach ausgezeichnet verstarb er 1999, sein Wirken im NS wurde zu Lebzeiten nie thematisiert.

„Eintracht Frankfurt setzt sich seit vielen Jahren intensiv mit der eigenen Geschichte zur Zeit des Nationalsozialismus auseinander. Ende 2020 ist vom Fritz Bauer Institut die Studie „Vereinsführer - Vier Funktionäre von Eintracht Frankfurt im Nationalsozialismus“ veröffentlicht worden. Ich freue mich, dass Vitos Rheingau unseren Fans und Mitgliedern die Tore geöffnet hat und uns in diesem Kontext die Möglichkeit gegeben hat uns mit der Geschichte der Euthanasie und unsere eigenen Vereinshistorie kritisch auseinanderzusetzen“, so Julian Schneider, Fanbeauftragter von Eintracht Frankfurt.

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