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Vitos kinder- und jugendpsychiatrische Ambulanz Bad Ems wird geschlossen - Weiterversorgung der Patienten erfolgt in Idstein/Taunus

Datum:
Fachbereich:
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Gesellschaft:
Vitos Rheingau gGmbH

Geschäftsführer und Klinikleitung der Vitos Klinik Rheinhöhe geben die Schließung ihrer kinder- und jugendpsychiatrischen Ambulanz in Bad Ems bekannt. Die Mitarbeiter werden ab dem 8. August 2011 ihren Dienst in die Vitos kinder- und jugendpsychiatrische Ambulanz Idstein verlagern und dort zusätzlich die bisher in Bad Ems behandelten Patienten weiter versorgen.

Grund ist der bereits Ende Mai erfolgte Widerruf der Betriebsgenehmigung für die Ambulanz durch die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessen zum 30. Juni 2011. Den begründet die KV mit den inzwischen entstandenen Angebotsstrukturen im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -Psychotherapie im Rhein-Lahn-Kreis. Danach sei der Bedarf für einen Weiterbetrieb der Ambulanz nicht mehr gegeben. Die Klinik legte dagegen Widerspruch ein und beschloss zunächst, die Ambulanz bis zur endgültigen Entscheidung weiter zu führen.

„Die KV Rheinland-Pfalz ist für den Rhein-Lahn-Kreis und somit für Bad Ems zuständig. Die Betriebsgenehmigung erfolgte aber bisher seitens der KV Hessen, da der Hauptstandort der Vitos Klinik Rheinhöhe im hessischen Eltville liegt. Nach den seither intensiv geführten Gesprächen mit den kassenärztlichen Vereinigungen in Hessen und Rheinland-Pfalz gehen wir inzwischen nicht mehr davon aus, dass der Widerruf zurückgenommen wird“, erklärt Geschäftsführer Stephan Köhler. „Deshalb haben wir uns schweren Herzens entschlossen, die Ambulanz in Bad Ems schon jetzt zu schließen und die Patienten in Idstein weiterzuversorgen. Damit muten wir ihnen einen längeren Anfahrtweg zu. Die Eltern der Patienten wurden sofort von den Entwicklungen in Kenntnis gesetzt.

„Wir sehen nach wie vor den Bedarf“, betont Klinikdirektorin Dr. Doris Mallmann. „Aus unserer Sicht hat sich seit dem Jahr 2003 die Situation der ärztlichen kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung in dem Gebiet nicht verändert. Jedem in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Tätigen sind die Wartelisten bei den zuständigen Fachärzten und Therapeuten bekannt.“

Dem Vorschlag der KV Rheinland-Pfalz, eine sogenannte Ermächtigungsambulanz zu beantragen, begegnet die Klinikleitung mit Skepsis. „Möglicherweise könnten wir damit unserer in Bad Ems tätigen Fachärztin die Weiterarbeit ermöglichen, aber vermutlich nicht den dort ebenfalls beschäftigten Psychologinnen. Damit wäre aber das wichtigste Merkmal der Ambulanzarbeit, das Zusammenwirken mehrerer Berufsgruppen, nicht mehr gegeben. Dieses gerade in der Kinder- und Jugendpsychiatrie bedeutsame multiprofessionelle Arbeiten könnten wir trotzdem nur in Idstein als nächstgelegenem Standort anbieten“, sagt Mallmann.

Das Ganze sei umso bedauerlicher, als die Klinikleitung in Verhandlungen mit dem rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerium zur Einrichtung einer kinder- und jugendpsychiatrischen Tagesklinik in der Region steht. Sollte diese genehmigt werden, ist mit der Tagesklinik auch die Eröffnung einer Ambulanz verbunden.

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