Suche

Vitos Klinikum Riedstadt geht mit Krankenkassen neue Versorgungswege

Datum:
Fachbereich:
Erwachsenenpsychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie
Gesellschaft:
Vitos Riedstadt gGmbH

Es ist bundesweit eines der ersten und mit insgesamt 274 stationären Betten und aktuell noch 120 Tagesklinikplätzen das größte Modellprojekt: Das Vitos Klinikum Riedstadt kann ab 1. Januar 2016 allen seinen Patienten eine noch bedarfsgerechtere Versorgung anbieten. Ob ein Patient in einem der Sektoren stationär, teilstationär oder ambulant oder sogar Zuhause behandelt wird, orientiert sich dann viel stärker am Krankheitsverlauf als bisher.

„Dieser auf acht Jahre angelegte Vertrag gilt kassenübergreifend und somit für alle Patienten, auch Privatversicherte. Sie werden jetzt flexibler und individueller aus einer Hand therapiert, nun auch in ihren eigenen vier Wänden“, meint Thomas Burmann, bei der AOK Hessen verantwortlich für stationäre Versorgung. Das Modellprojekt umfasst die Erwachsenen- als auch die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Es gibt ein Gesamtbudget, dessen Volumen in etwa dem entspricht, was bislang auf die verschiedenen Sektoren (ambulant und stationär) aufgeteilt war.

„Endlich ist eine sektorenübergreifende, kontinuierliche Behandlung gesichert, die den Patienten unter Berücksichtigung seines sozialen und beruflichen Umfeldes in den Vordergrund rückt. Für uns eines der wichtigsten Ziele des Vertrags“,  ergänzt Norbert Sudhoff, Landesgeschäftsführer der BARMER GEK in Hessen.

„Der Wechsel zwischen Sektoren ist wegen unterschiedlicher Abrechnungssysteme stark reglementiert. Im Modellprojekt können die Ärzte die Behandlung jetzt flexibler auf die sich verändernden Patientenbedürfnisse und den Krankheitsverlauf zuschneiden“, erläutert Reinhard Belling, Geschäftsführer Vitos GmbH, den Vertrag. „Parallel wird das Projekt wissenschaftlich begleitet und evaluiert, damit alle Beteiligten die notwendigen Daten erhalten, um seine Zukunftsfähigkeit bewerten zu können.“ „Die ambulante Akutbehandlung ist für uns noch relativ neu. Wir haben jetzt die Chance, den stationären Aufenthalt weiter zu verkürzen, die Patienten aber trotzdem so lange wie nötig mit einem konstanten Behandlerteam behandeln zu können“, so PD Dr. Harald Scherk, Ärztlicher Direktor des Vitos Klinikums Riedstadt.

„Für die Kinder- und Jugendpsychiatrie betreten wir als eine von wenigen Kliniken in Deutschland Neuland und freuen uns besonders über die zukünftige Möglichkeit, die Behandlungen gemäß den Bedürfnissen der Patienten zu flexibilisieren“ betont Dr. Annette Duve, Klinikdirektorin der Vitos Klinik Hofheim (KJP).

Ein weiterer Vorteil: Werden in Zukunft tatsächlich weniger stationäre Betten benötigt, kann Riedstadt das bei seiner anstehenden Bauplanung berücksichtigen. Die Kostenträger müssten weniger stationäre Behandlungstage finanzieren. Und den Mitarbeitern bieten sich neue Aufgabengebiete. Gerade eine Behandlung Zuhause beim Patienten verlangt eigenverantwortlicheres Handeln. Riedstadt will die Mitarbeiter für diese neuen Tätigkeiten auf kooperative Weise gewinnen.

Vertragspartner
Den Vertrag nach § 64 b SGB V hat auf Klinikseite das Vitos Klinikum Riedstadt mit seinen zwei Kliniken geschlossen. Das sind das Vitos Philippshospital Riedstadt (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie) und die Vitos Klinik Hofheim (Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie). Auf Kassenseite sind alle gesetzlichen Krankenkassen in Hessen beteiligt sowie die Private Krankenversicherung.

Hintergrund
Das Vitos Klinikum Riedstadt ist das Kompetenzzentrum in Südhessen für Menschen mit seelischer Erkrankung und Menschen in Lebenskrisen seit der Gründung im Jahr 1535. Das Vitos Philippshospital Riedstadt (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie) bietet 189 stationäre Betten, Tageskliniken mit 69 Plätzen und Ambulanzen. Die Vitos Klinik Hofheim (Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie) betreibt 85 stationäre Betten, Tageskliniken mit 51 Plätzen und Ambulanzen.

Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation
Die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation erfolgt durch das Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) und Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden, vertreten durch Prof. Dr. Jochen Schmitt, das Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie (ISMG), Medizinische Fakultät, Leipziger Straße 44, 39120 Magdeburg und WIG2 GmbH, Nikolaistraße 6-10, 04109 Leipzig

Einrichtungssuche

Auswahl filtern:
Angebotsart:

Es gibt insgesamt 276 Einrichtungen