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125 Jahre Vitos Weil-Lahn am Standort Weilmünster

Datum:
Fachbereich:
Neurologie, Fachbereichsübergreifend
Gesellschaft:
Vitos Weil-Lahn gGmbH

Mit einem Festakt hat Vitos Weil-Lahn am Standort Weilmünster seinen 125-jährigen Geburtstag gefeiert.

Geschäftsführer beim Klinikgeburtstag© Vitos Weil-Lahn
Ehrengäste beim Festakt zum 125. Klinik-Geburtstag: (von links) Ruprecht Keller (Kreisbeigeordneter im Kreisausschuss Limburg-Weilburg), Thomas Schulz (Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Weilburg), Tobias Eckert (Landtagsabgeordneter), Susanne Selbert (Landesdirektorin des Landeswohlfahrtsverbands Hessen), Reinhard Belling (Vorsitzender der Vitos Konzerngeschäftsführung), Christoph Best (Ärztlicher Direktor Vitos Weil-Lahn), Mario Koschel (Bürgermeister Marktflecken Weilmünster) und Martin Engelhardt (Geschäftsführer Vitos Weil-Lahn).

Mit einem Festakt hat Vitos Weil-Lahn am Standort Weilmünster seinen 125-jährigen Geburtstag gefeiert. Zahlreiche Ehrengäste, unter ihnen der hessische Sozial- und Integrationsminister Kai Klose, ließen die wechselvolle Geschichte der Klinik Revue passieren und blickten auf die aktuellen Entwicklungen. Im Herbst 1897 wurden die ersten Patientinnen und Patienten in die neuen Gebäude der „Heil- und Pflegeanstalt“ aufgenommen – doch der Weg vom psychiatrischen Armenasyl des Wilhelminischen Kaiserreichs zu einem modernen Klinikum war keineswegs gradlinig.

Mal dienten die Gebäude der psychiatrischen Versorgung, mal als Sanatorium zur Tuberkulosefürsorge. Ein besonders dunkles Kapitel brachte die nationalsozialistische Herrschaft mit sich: Als Baustein der Tötungsmaschinerie wurde Weilmünster als Zwischenanstalt für die Tötungsanstalt Hadamar genutzt. Zudem starben durchgängig Menschen auch durch Vernachlässigung, Nahrungsentzug oder bewusster Falschmedikation. Mehrmals änderten sich Bestimmung und Trägerschaft der Einrichtung.

1953 übernahm diese der Landeswohlfahrtsverband Hessen und schließlich 2008 Vitos. 2016 fusionierten Vitos Weilmünster und Vitos Hadamar zu Vitos Weil-Lahn. Heute steht die Klinik in Weilmünster für Kompetenz bei neurologischen Erkrankungen, seelischen Krisen und psychosomatischen Beschwerden. Zum Angebotsspektrum gehören mittlerweile auch ein Pflegezentrum und ein Medizinisches Versorgungszentrum.

Kai Klose, Staatsminister im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, betonte: „Die Sicherung der qualitativ hochwertigen Versorgung von Patientinnen und Patienten ist die Leitlinie allen Handelns, dazu dient auch die Bündelung der Versorgung an einem Standort. Mit Vitos hat das Land einen verlässlichen und innovativen Kooperationspartner an seiner Seite. Uns eint, dass wir psychisch erkrankte Menschen in ihren Wünschen und Bedürfnissen ernst nehmen und ihnen auf Augenhöhe begegnen wollen. Noch immer besteht die Gefahr der Ausgrenzung und Diskriminierung, der wir, zusammen mit vielen anderen, entgegentreten. Seit der Psychiatrie Enquete ist vieles besser geworden, das darf uns aber nie davon abhalten, noch besser werden zu wollen. Daran weiter zu arbeiten und auch gemeinsam dafür zu streiten, ist richtig und notwendig.“

Auch Reinhard Belling, Vorsitzender der Vitos Konzerngeschäftsführung, unterstrich in seinem Grußwort die enormen Veränderungen, die der Krankenhausstandort Weilmünster in 125 Jahren vollzogen hat. „Der Blick auf psychische und neurologische Erkrankungen, auf Menschen mit seelischer oder geistiger Behinderung, auf Behandlung und Gesundheitsversorgung hat sich mehrfach extrem verändert – mit dem Tiefpunkt der Menschenverachtung und -vernichtung während der NS-Zeit.“

Neue gesetzliche Anforderungen, der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen sowie steigende Ansprüche an die Versorgungs- und Behandlungsqualität führten, so Belling, auch im Heute zu Veränderungen. „Diese Veränderungsprozesse müssen wir aktiv gestalten. Nur so können wir die Gesundheitsversorgung für den Landkreis Limburg-Weilburg erfolgreich in die Zukunft führen“, sagte Belling und verwies auf die geplante enge Kooperation mit dem Kreiskrankenhaus Weilburg und die Pläne von Vitos Weil-Lahn, die Fachbereiche Neurologie und Psychosomatik von Weilmünster nach Weilburg zu verlagern.

Mit Blick auf die Zukunft des Klinikbetriebs erklärte Geschäftsführer Martin Engelhardt: „Wir feiern heute 125 Jahre Klinikstandort Weilmünster. 125 Jahre, denen keine weiteren 125 folgen werden. Doch für die Zukunft ist es wichtig, die gesamte Gesundheitsregion zu stärken und die aktuellen Herausforderungen des Gesundheitswesens anzunehmen.“

Zu den Rednern gehörten auch der Kreisbeigeordnete Ruprecht Keller und Weilmünsters Bürgermeister Mario Koschel. Der Christdemokrat ist neben Reinhard Belling und Martin Engelhardt Mitglied der Steuerungsgruppe, die sich seit 2020 mit der Zukunft des Areals befasst. Landes- und Bundesförderungen für Klinikkooperationen und die hohen Kosten für eine Modernisierung seien Fakten, denen sich die Gemeinde nicht verschließen könne, so der Bürgermeister. Es sei kein einfacher Weg, der vor ihnen liege, so Koschel, „aber wir wollen die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Vitos fortführen“.

In seinem Festvortrag nahm PD Dr. med. Christoph Best, Ärztlicher Direktor Vitos Weil-Lahn und Direktor der Vitos Klinik für Neurologie Weilmünster, die Gäste mit auf eine Zeitreise durch die Entwicklung der Neurologie und des Standortes. Sein Fazit: „Dieses Krankenhaus hat sich im Laufe der Geschichte immer wieder angepasst und verändert. Es hat immer versorgt und war für die Menschen da. Und wir werden weiter für die Menschen da sein und versorgen – in Zukunft zusammen mit dem Krankenhaus Weilburg!“

Hintergrund:

Bei Vitos Weil-Lahn in Weilmünster werden jährlich über 10.000 psychisch, psychosomatisch und neurologisch erkrankte Menschen stationär behandelt oder ambulant betreut. Die Vitos Klinik für Neurologie diagnostiziert und behandelt nahezu alle akuten und chronischen neurologischen Erkrankungen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung und Behandlung von akuten Schlaganfällen. Die Vitos Klinik für Psychosomatik nimmt Patientinnen und Patienten auf, die unter körperlichen Krankheitssymptomen leiden, ob wohl eine körperliche Erkrankung in gründlichen Voruntersuchungen ausgeschlossen wurde oder den Umfang der Beschwerden nicht ausreichend erklären kann. Die körperlichen Erkrankungen werden im Zusammenhang von Körper und Seele betrachtet. Das Vitos Pflegezentrum Weilmünster bietet vollstationäre Pflege und mögliche Beatmung für Menschen mit schwersten neurologischen Erkrankungen (Rehabilitationsphase F).

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