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Tipps für die seelische Gesundheit

Corona-Pandemie: So achten Sie auf Ihre seelische Gesundheit

Das Coronavirus betrifft in erster Linie den Körper. Die Nachrichtenlage zur aktuellen Krise, fehlende soziale Kontakte oder gar häusliche Quarantäne können allerdings aufs Gemüt schlagen. Hier finden Sie einige Tipps, die Ihnen dabei helfen können, während der Corona-Pandemie auf Ihre seelische Gesundheit zu achten. Die Tipps stammen von Mental Health Europe, einem Netzwerk für Betroffene und Gesundheitsdienstleister aus dem Bereich seelische Gesundheit.

Beschaffen Sie sich Informationen aus vertrauenswürdigen Quellen

Beschränken Sie sich darauf, Informationen aus verlässlichen Quellen zu beziehen. In Deutschland sind das vor allem das Robert-Koch-Institut sowie die zuständigen Ministerien und Gesundheitsämter, international die Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder die Europäische Kommission. Vertrauen Sie auf diese glaubwürdigen Informationsquellen und nicht auf solche, die durch Fehlinformationen Angst und Panik schüren.

Begrenzen Sie den Informationsfluss

Versuchen Sie, exzessive Mediennutzung zu vermeiden. Ständiges Warten auf Neuigkeiten und das ständige Neuladen des Social-Media-Feeds können Sorgen verstärken. Überlegen Sie, ob Sie nicht vielleicht Benachrichtigungen auf dem Handy ausschalten und eine bewusste „Nachrichten-Pause" einlegen.

Sich beim Lesen, Hören und Ansehen von Nachrichten eine Grenze zu setzen ermöglicht es Ihnen, sich auf den Alltag zu konzentrieren und damit auf die Lebensbereiche, die sie selbst beeinflussen können. So vermeiden Sie Gedankenspiele und die gedankliche Auseinandersetzung mit Was-wäre-wenn-Szenarien. 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, sich hauptsächlich dann an (ausschließlich faktische) Informationen zu halten, wenn es um praktische Schritte der Vorbereitung und des Schutzes von Ihnen selbst und anderen geht.

Passen Sie auf sich auf

Selbstfürsorge bedeutet in Zeiten des Coronavirus, sich auf das zu konzentrieren, was Sie selbst in der Hand haben und kontrollieren können. Dazu zählt beispielsweise eine angemessene Hygiene. Konzentrieren Sie sich nicht auf das, was Sie nicht beeinflussen können. 

Leben Sie Ihren Alltag und Ihre Routinen wo es geht: Essen Sie gesund, schlafen Sie genug, machen Sie Dinge, die Sie genießen. Überlegen Sie, eine neue tägliche Routine zu entwickeln, die Ihre seelische Gesundheit und eine positive Einstellung in den Mittelpunkt stellt. Aktivitäten wie ein Spaziergang, Meditation oder Fitness können Ihnen helfen, sich zu entspannen und werden sich positiv auf Ihre Gedanken und Gefühle auswirken. Die Mental Health Foundation empfiehlt beispielsweise, auch Chancen in der Situation zu sehen – z. B. endlich einmal wieder genug zu schlafen.

Besonders für Menschen in Gesundheitsberufen ist es wichtig, auf die eigenen Grundbedürfnisse zu achten und sich zwischen den Schichten auszuruhen, auch und gerade weil sich in Krisenzeiten Überstunden und Stress häufen.

Halten Sie Kontakt und unterstützen Sie die Menschen in Ihrem Umfeld

Mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben, kann Stress reduzieren. Mit ihnen über Sorgen und Gefühle zu sprechen kann Ihnen helfen, mit den Herausforderungen der Krise besser umzugehen. Wer Unterstützung und Fürsorge erfährt, dem gibt das ein Gefühl von Sicherheit. Anderen Hilfebedürftigen zu helfen und mit jemandem Kontakt aufzunehmen, der sich vielleicht alleine fühlt oder der sich sorgt, hilft beiden Seiten: Demjenigen, der unterstützt wird, wie auch dem, der Unterstützung leistet.

Viele Menschen fragen sich auch, was sie im Quarantänefall tun würden. Auch wenn die Vorstellung, sich in Quarantäne begeben zu müssen, erschrecken mag: Vergessen Sie nicht, dass es nur eine temporäre Maßnahme ist und dass es viele digitale Möglichkeiten gibt, regelmäßig mit anderen Kontakt aufzunehmen.

Bleiben Sie hoffnungsvoll und denken Sie positiv

Versuchen Sie, sich auf die positiven Dinge im Leben zu konzentrieren. Die WHO empfiehlt, gezielt nach Informationsquellen zu suchen, die positive Nachrichten von Menschen aus der Region verbreiten, die an COVID-19 erkrankt waren und wieder genesen sind. Oder Geschichten von Menschen, die eine geliebte Person im Genesungsprozess begleitet haben und bereit sind, ihre Erfahrungen zu teilen.

Erkennen Sie Ihre Gefühle an

Es ist ganz normal, in der derzeitigen Situation große emotionale Reaktionen zu zeigen. Es ist also nicht ungewöhnlich, wenn sie sich überwältigt, gestresst, ängstlich oder traurig fühlen. Erlauben Sie sich diese Gefühle, nehmen Sie sie wahr und drücken Sie sie aus, zum Beispiel, indem Sie ein Tagebuch führen, mit anderen darüber sprechen, meditieren oder Ihre Gefühle kreativ verarbeiten.

Nehmen Sie sich Zeit, mit Ihren Kindern über die Situation zu sprechen

Auch Kinder brauchen Hilfe im Umgang mit der derzeitigen Situation. Außerdem benötigen sie Schutz vor Panikmache und Hysterie. Beantworten Sie die Fragen Ihrer Kinder zur Corona-Pandemie. Erklären Sie die Fakten über das Virus so, dass sie für Ihre Kinder verständlich sind. Reagieren Sie unterstützend, haben Sie ein offenes Ohr für die Sorgen der Kinder und geben Sie Ihnen eine Extraportion Zuneigung, Aufmerksamkeit und Unterstützung. Zeigen Sie den Kindern, dass sie in Sicherheit sind aber auch, dass es ok ist, traurig zu sein. Zeigen Sie ihnen, wie Sie selbst positiv mit Stress umgehen, damit sie von Ihnen lernen können.

Holen Sie sich professionelle Unterstützung

Befolgen Sie Schutz- und Präventionsempfehlungen der Fachleute aus dem Gesundheitswesen. Wenn Ihnen das nicht hilft, überlegen Sie, eine professionelle Beratungsstelle zu kontaktieren oder teilen Sie Ihre Erfahrungen mit Betroffenen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Selbsthilfegruppen sind in der Regel lokal und national organisiert, am besten finden Sie also zunächst heraus, ob es Angebote in Ihrem Umfeld gibt. So finden Sie Ansprechpersonen, die wiederum Anlaufstellen in der regionalen Gesundheitsversorgung kennen. Suchbegriffe wie „Selbsthilfegruppe" + Ihr Ort oder „psychische Beratung" + Ihr Ort können Ihnen weiterhelfen.

Auch Vitos bietet eine telefonische Beratung an für Menschen, die in der derzeitigen Krisensituation psychisch und emotional belastet sind. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

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