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Ehemaliger Patient bebildert Vitos Gießen-Marburg

Datum:
Fachbereich:
Fachbereichsübergreifend
Gesellschaft:
Vitos Gießen-Marburg gGmbH

Künstler Ernst Moritz präsentiert seine Fotografien im gesamten Klinikum

Ernst Moritz stellt fotografische Werke aus© Vitos Gießen-Marburg
v. l. n. r.: Max Heuchert (Geschäftsführer), Prof. Dr. Michael Franz (Ärztlicher Direktor), Künstler Ernst Moritz und Achim Pex (Pflegedirektor) präsentieren die neuen Motive des Klinikums.

Gießen-Marburg, 12. Mai 2022. Mit dem Auge zur Ruhe kommen - sowohl in Gießen als auch in Marburg können Patient/-innen sowie Mitarbeiter/-innen künftig fotografische Werke des Künstlers Ernst Moritz bestaunen. An beiden Standorten konnte sich Vitos für die Stationen aus einer Auswahl seiner Werke bedienen. Im gleichen Zuge ließ das Klinikum das Foyer in Gießen vom Künstler bebildern. Seine großformatigen Motive zeigen vorwiegend Landschaften, Natur und Tierwelt sowie historische Gebäude in interessanten und abwechslungsreichen Perspektiven.

In den 90ern Patient der Psychiatrie

Der gebürtige Saarländer und ehemalige Berufssoldat hat eine spezielle Verbindung zu Vitos Gießen-Marburg. 1994 wurde der heute 66-Jährige im Klinikum wegen Alkoholabhängigkeit therapiert. Drei Wochen wer er damals hier auf Entzug und bezeichnet den 17. März 1994, den Tag seiner Einlieferung, als „seinen neuen Geburtstag“.

„Heute weiß ich, dass die Suche nach Harmonie und Perfektion, neben anderen Faktoren, mich zum Alkoholiker machte“, sagt Moritz. Mittlerweile ist er trockener Alkoholiker und gründete mit anderen Betroffenen bereits 1999 den Verein „Soldaten Selbsthilfe gegen Sucht“ (SSgS). Dort war er viele Jahre als 1. Vorsitzender tätig und bundesweit mit Vorträgen unterwegs.

Weg zur Fotografie

In der Bundeswehr war der passionierte Griechenland-Urlauber nie schöpferisch tätig gewesen, ihm fehlte etwas. Das Fotografieren wurde zum Hobby. „Mein Streben beim Fotografieren ist es, den Menschen Freude zu machen, also positive Gefühle und Emotionen beim Betrachter zu erzeugen. Die Motive zum Fotografieren finden dabei mich und nicht umgekehrt“, beschreibt Moritz. Heute stattet der Künstler neben Vitos weitere Krankenhäuser und Behörden im Landkreis mit seinen Werken aus. Gerade in den jetzigen aufwühlenden Zeiten könnten seine Bilder beruhigend auf Menschen wirken.

„Bilder lösen unterschiedliche Gefühle in uns aus. Die ausgewählten Motive von Herrn Moritz laden dazu ein, sich in einen Moment der Ruhe zu vertiefen, achtsam zu sein und sich zu entspannen. Das kann für unsere Patientinnen und Patienten sehr wertvoll sein.“, meint Prof. Michael Franz, Ärztlicher Direktor des Vitos Klinikums Gießen-Marburg. Und auch Max Heuchert, Geschäftsführer von Vitos Gießen-Marburg zeigt sich sehr erfreut über die Bebilderung des Klinikums. „Wir freuen uns sehr, dass Herr Moritz als ehemaliger Patient unseres Hauses nun unser gesamtes Klinikum verschönert. Dahinter steckt auch die bewundernswerte Geschichte eines Menschen aus der Sucht zurück ins Leben – ein hilfreicher Ansporn für andere Betroffene.“

Über dieses Engagement hinaus hat Herr Moritz sich auch schon im Rahmen der Suchttherapie am Standort Gießen aktiv eingebracht. Auf Station 6 war er bereits zur Beratung anderer Patient/-innen tätig und berichtete über seinen Werdegang als trockener Alkoholiker. Er möchte Perspektiven aufzeigen und zum Ausstieg aus der Sucht motivieren. In Absprache mit den zuständigen Ärzten soll Herr Moritz auch zukünftig in das Suchtkonzept des Klinikums eingebunden werden.  

Mehr zum Künstler und seinen Werken findet sich auf seiner Internetseite:
https://www.fomo-inspirationen.de/

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