Die Autismus-Spektrum-Störung ist eine Entwicklungsstörung, die durch bereits in der Kindheit vorliegende Beeinträchtigungen der sozialen Kommunikation sowie stereotype Verhaltensweisen gekennzeichnet ist. Die Intensität der Symptome, sprachliche und kognitive Beeinträchtigungen variieren erheblich. 80% der Betroffenen weisen Komorbiditäten auf.
Zahlreiche andere Entwicklungs-/psychische Störungen weisen Symptomüberlappungen auf, daher hat die Differentialdiagnostik hohe Relevanz und die Diagnosestellung sollte durch spezialisierte Stellen erfolgen.
Insbesondere in den letzten Jahren ist dieses Störungsbild bekannter und „populärer“ geworden, was sich einerseits in einem erhöhten Forschungsbemühen, verbesserten diagnostischen Methoden und andererseits auch in veränderten Prävalenzraten niederschlägt. Trotzdem stellt die Diagnostik hohe Ansprüche an den Untersucher und Behandler, da sich hinter dem Begriff „Autismus-Spektrum-Störung“ eine Vielzahl von Symptomen verbirgt, deren Abgrenzung zu anderen Störungen im klinischen Alltag häufig schwierig erscheint.
In diesem Seminar wurden neuere Forschungsergebnisse bezüglich der Ätiologie, Diagnostik und therapeutischen Möglichkeiten dargestellt. Sehr anschauliche Videoaufzeichnungen verdeutlichten die Merkmale des frühkindlichen Autismus, die sich bereits vor dem dritten Lebensjahr zeigen.
Dabei hat auch die differentialdiagnostische Abgrenzung zu anderen Störungsbildern wie beispielsweise den Aufmerksamkeitsstörungen, Persönlichkeitsstörungen u.a. eine besondere Relevanz.
In den anschließenden Besprechungen von Klinikfällen wurde die vormals gestellten Diagnosen vor dem Hintergrund der erläuterten Kriterien reflektiert, korrigiert und die diagnostische Bedeutung der von der Referentin zuvor erläuterten „red flags“ wurde deutlich.
In dem Format einer Fallsupervision, die auch schon für andere Fragestellungen durchgeführt wird, wird diese Veranstaltung in regelmäßigem Turnus wiederholt.