Geräumig, hell und ansprechend gestaltet – so sieht die neue Klinik aus. 100 Patienten finden darin Platz. „Das Gebäude mit seiner klaren und übersichtlichen Struktur wird den Patientinnen und Patienten die Orientierung deutlich erleichtern“, ließ Landesdirektorin Susanne Selbert übermitteln, die zugleich Aufsichtsratsvorsitzende von Vitos ist. „Unterschiedliche therapeutische Angebote, die früher auf mehrere Gebäudeteile verteilt waren, befinden sich jetzt auf einer Ebene.“
Alles unter einem Dach
Der kompakte Baukörper mit drei Ebenen fügt sich in den Hang des Mönchbergs.
Im Erdgeschoss wird eine Cafeteria eingerichtet, ebenso sind dort die Büros und Therapieräume angesiedelt. Auch die psychiatrische Ambulanz zieht ins Erdgeschoss, so dass der stationäre und ambulante Bereich der Klinik zukünftig in einem Gebäude untergebracht ist.
Auf den zwei oberen Etagen befinden sich vier Stationen mit je 25 Betten und sechs integrierten tagesklinischen Plätzen. Während die Funktionsräume und Büros dem Hang zugewandt sind, liegen die Patientenzimmer auf der Talseite in Richtung Hadamar und sind dank der bodentiefen Fenster hell und freundlich. Die Stationen sind als Doppelflur mit einem zentral gelegenen Stationsstützpunkt angeordnet, den sich jeweils zwei Stationen auf einer Ebene teilen.
„Dieser Klinikneubau trägt dazu bei, dass sich unsere Patientinnen und Patienten während ihrer Behandlung wohl fühlen können. Er bietet einen zeitgemäßen Standard und schafft den Rahmen für eine bedarfsgerechte Behandlung“, sagte Vitos Konzerngeschäftsführer Reinhard Belling. Durchgängig 2-Bett-Zimmer mit eigenem Bad böten viel Privatsphäre. Behandlungs- und Patientenzimmer unter einem Dach bedeuteten kurze Wege. Dies spare für Mitarbeiter Zeit, die sie künftig sinnvoller aufwenden könnten: Für die Behandlung der Patienten.
Passgenau für die Patienten gebaut
Auf dem Platz der neuen Klinik standen zuvor zwei Gebäude, die abgerissen wurden. Sie stammten aus den 70er Jahren und konnten aufgrund der schlechten Bausubstanz nicht renoviert werden. Mit dem Neubau nutzte Vitos die Chance, die Räume so konzipieren, dass sie zu den Anforderungen passen. Geschäftsführer Martin Engelhardt erläutert: „Im Zentrum der Planung standen unsere Patienten. Für sie haben wir ein gesundheitsförderliches Ambiente geschaffen und die Klinik vom Grundriss bis zur Ausstattung der Räume entsprechend gestaltet. Davon profitieren auch die Mitarbeiter.“ Engelhardt sieht im Neubau einen bedeutenden Schritt zur weiteren Verbesserung der psychiatrischen Versorgung der Region und ein wichtiges Signal in Bezug auf die Zukunftssicherung des Klinikstandortes.
Hadamar profitiert von rund 70 Millionen Investition
Auch Bürgermeister Michael Ruoff betonte die Bedeutung der Investition: „Vitos hat in Hadamar durch die verschiedenen Baumaßnahmen auf dem Klinikareal rund 70 Millionen Euro eingebracht. Damit werden über 600 wichtige Arbeitsplätze gesichert. Eine finanzielles Engagement in dieser Größenordnung ist für einen kleinstädtischen Standort sehr außergewöhnlich und ich bin dafür überaus dankbar.“
Pflegekonzept mit Pflegekoordinatoren und Stationsassistenz
Eine mit dem Neubau verbundene Innovation betrifft den Bereich der Pflege. Krankenpflegedirektor Matthias Schulz erklärt: „Mit dem Umzug entwickeln wir auch unser Pflegekonzept weiter. Künftig arbeiten zwei neue Professionen auf den Stationen. Das Pflegeteam wird zum einen durch sogenannte Pflegekoordinatoren ergänzt. Diese Kolleginnen und Kollegen sorgen dafür, dass neueste Pflegestandards eingeführt und eingehalten werden; sie sorgen als Qualitätsgaranten dafür, dass die Theorie in die Praxis umgesetzt wird.
Zum anderen führen wir eine Stationsassistenz ein. Diese Mitarbeitenden sind eine Schnittstelle zwischen dem ärztlichen Bereich und der Pflege und entlasten beide Berufsgruppen.“
Neuer Klinikdirektor am zukünftigen Arbeitsplatz
An der Klinikführung nahm auch der zukünftige Klinikdirektor Professor Dr. med. Christoph Fehr teil. Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie wird zum 1. April 2021 die Klinikleitung übernehmen und machte sich ein Bild von seinem baldigen Arbeitsumfeld. Prof. Fehr wechselt zu Vitos von der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Agaplesion Markus Krankenhauses in Frankfurt/Main. Dort ist er seit über zehn Jahren als Chefarzt tätig.
Prof. Fehr: „Der Neubau ist ein Meilenstein in der Klinikentwicklung und ich freue mich darauf, gemeinsam mit den Kollegen und Kolleginnen eine moderne, offene und patientenorientierte Psychiatrie weiter voranzubringen.“