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Modellprojekt erfolgreich abgeschlossen: Integrierte Ausbildung „Alten- und Krankenpflege“ soll keine Eintagsfliege bleiben

Datum:
Fachbereich:
Fachbereichsübergreifend
Gesellschaft:
Vitos gGmbH

Vor wenigen Tagen schlossen 14 junge Frauen und Männer erstmals in Nordhessen eine dreieinhalbjährige integrierte Ausbildung zum staatlich anerkannten Alten- und Krankenpfleger erfolgreich ab. Die Supernachricht im Krisenjahr 2009: Alle Absolventen haben bereits einen Arbeitsplatz und konnten dabei zum Teil unter mehreren Angeboten auswählen.

Absolventen der integrierten Ausbildung zum Alten- und Krankenpfleger (Foto: Michael Grün)

2005 zeigten die Schule für Pflegeberufe des Zentrums für Soziale Psychiatrie (ZSP) Kurhessen in Merxhausen und die Altenpflegeschule der AWO Nordhessen in Homberg/Efze Pioniergeist. Beide Schulen initiierten nach gemeinsamer Entwicklung eines speziellen Lehrplans diese dreieinhalbjährige integrierte Ausbildung mit doppeltem Berufsabschluss in der Kranken- und Altenpflege. Das Modellprojekt wurde aus Eigenmitteln finanziert und ist das erste und einzige dieser Art in Nordhessen. Ideell unterstützt wurde das „Ausbildungsexperiment“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und vom Hessischen Sozialministerium.Ziel war es zum einen, jungen Menschen in einem Ausbildungsgang beide Berufsabschlüsse und damit größere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Zum anderen kommt die zweigleisige Ausbildung und damit die gebündelte Kompetenz eines Alten- und Krankenpflegers den Bedürfnissen der immer älter werdenden Bevölkerung entgegen. Denn zunehmend mehr alte Menschen müssen in der Altenpflege auch medizinisch versorgt werden, z. B. weil sie heute schneller aus dem Krankenhaus entlassen werden. In den Krankenhäusern indes steigt die Zahl alter und demenzkranker Patienten stetig an. Herbert Dreisbach, Geschäftsführer des ZSP Kurhessen, und Michael Schmidt, Geschäftsführer der AWO Nordhessen, sind sich nach Abschluss des Modellprojekts einig: „Die Zusammenführung von Kranken- und Altenpflege zu einem neuen integrierten Ausbildungsgang ist zukunftsweisend, weil sie die Veränderungen im Pflegealltag der Altenheime, Krankenhäuser und in der häuslichen Pflege aufgreift. Es gibt in der nordhessischen Region ein großes Interesse in stationären und ambulanten Einrichtungen, mit Personal zusammen zu arbeiten, dass die Vorteile beider Berufe in sich vereint. Wir appellieren daher an Bund und Land, diese integrierte Ausbildung als Regelausbildung anzuerkennen. Unser Modellprojekt darf keine Eintagsfliege sein.“Auch die beiden Schulleiter, Andreas Engel, Leiter der Schule für Pflegeberufe des ZSP Kurhessen, und Dorothea Pampuch, Leiterin der Altenpflegeschule Homberg der AWO Nordhessen, zeigten sich zum Abschluss des Modellprojekts sehr zufrieden mit dem Verlauf der integrierten Ausbildung: „Bei gleichzeitiger Existenzberechtigung beider Berufe wachsen die Schnittmengen in der Kranken- und Altenpflege. Nur etwa 20 - 30 % der gesamten Ausbildungsinhalte sind besonders berufsspezifisch krankenpflegerisch oder altenpflegerisch. In unserer integrierten Ausbildung wurden alle wesentlichen Elemente und Schlüsselqualifikationen beider Berufe zusammengefasst und gemeinsam vermittelt. Und das kommt auch dem Interesse junger Menschen entgegen, die sich für diese Berufe interessieren. Von 25 Männern und Frauen haben 14 die doppelgleisige Ausbildung erfolgreich absolviert. Mit zwei Berufsabschlüssen ‚in der Tasche’ haben sie Top-Chancen auf dem Arbeitsmarkt.“

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