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Vitos Hochtaunus ruft zu vorurteilsfreiem Umgang mit psychisch kranken Menschen auf

Datum:
Fachbereich:
Erwachsenenpsychiatrie
Gesellschaft:
Vitos gGmbH

Angesichts der schrecklichen Ereignisse um den Fußballtorhüter Robert Enke hat Vitos Hochtaunus, die Trägergesellschaft des Vitos Waldkrankenhauses Köppern, der Vitos Klinik Bamberger Hof und der Vitos Tagesstätte Haus Bornberg, zu einem vorurteilsfreien Umgang mit psychisch Kranken aufgerufen.

Prof. Dr. Gerald Schiller von Vitos Hochtaunus plädiert für den vorurteilsfreien Umgang mit psychisch Kranken

„Es ist nicht hinnehmbar, wenn aufgrund der Tabuisierung psychiatrischer Leiden in unserer Gesellschaft schwer kranken Menschen der Zugang zu anerkannten und bewährten Therapieangeboten versagt bleibt“, betonte der Ärztliche Direktor des Vitos Waldkrankenhauses Köppern, Prof. Dr. Gerald Schiller.

Der Profi-Sportler Robert Enke hatte sich am Dienstag das Leben genommen, nachdem er bereits vor Jahren an Depressionen erkrankt war. Um sein Privatleben zu schützen und seine Karriere nicht zu gefährden, hatte der Fußballer seine Krankheit jedoch geheim gehalten. Das gaben Enkes Angehörige bekannt.

„Das tragische Schicksal macht deutlich, wie wichtig ein offener Umgang mit psychiatrischen Erkrankungen ist, damit eine adäquate Behandlung greifen kann. Auch bei unseren Patienten stellen wir fest, dass Therapieangebote aus Furcht vor einer Stigmatisierung manchmal sehr spät angenommen werden“, erklärte Schiller. Da es sich bei psychiatrischen Krankheitsbildern aber meist um schwere Störungen mit zum Teil lebensbedrohlichen Auswirkungen handele, müsse den Betroffenen mit Einfühlungsvermögen und Verständnis begegnet werden. „Dagegen bewirkt eine Tabuisierung, die es bis vor wenigen Jahren auch bei manchen somatischen Erkrankungen gegeben hat, dass psychisch kranke Menschen in ihrer Isolation immer kränker werden und letztlich keinen Ausweg mehr finden“, so der Facharzt. Die Gesellschaft müsse sich umgehend von bestehenden Vorurteilen lösen. „Und zwar allein schon deshalb, weil Erkrankungen der Psyche ein weit verbreitetes Phänomen darstellen und jeder Mensch früher oder später davon betroffen sein kann.“ Ressentiments bekämen auch die Familien der Kranken zu spüren, denen Schiller zum Besuch von Angehörigengruppen riet.

In jedem Falle sei eine möglichst frühzeitige Behandlung psychischer Erkrankungen angezeigt. „Gerade bei Depressionen bestehen sehr gute Chancen, die Krankheit mit Hilfe von Experten zu überwinden. Diese verfügen mittlerweile über eine ganze Reihe von Erfolg versprechenden Therapieverfahren, von der Psychotherapie über ergo- und bewegungstherapeutische Möglichkeiten bis hin zu gut wirksamen Antidepressiva“, sagte Schiller. Dank der vielfältigen Angebote sei meist rasch „Licht am Ende des Tunnels“ zu erkennen.

Hintergrundinformation
Das Vitos Waldkrankenhaus Köppern verfügt über eine auf die Behandlung von Depressionen spezialisierte Station (Station 5). Eine „Angehörigengruppe Depression“ trifft sich regelmäßig am 1. Mittwoch jedes Monats, 18 Uhr bis 19.30 Uhr, im Vitos Waldkrankenhaus Köppern, Landhaus 1. Die Teilnahme daran ist kostenfrei.

Informationen über Behandlungsangebote und Angehörigengruppen von Vitos Hochtaunus im Internet unter: www.vitos-hochtaunus.de

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