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Vortrag: „Depression hat viele Gesichter“

Datum:
Fachbereich:
Erwachsenenpsychiatrie
Gesellschaft:
Vitos Gießen-Marburg gGmbH

Corona trifft psychisch Kranke verstärkt / Online-Vortrag von Prof. Dr. Michael Franz über Symptome und Therapie von Depressionen

Depressionen Vortrag Prof. Dr. Michael Franz

Gießen-Marburg, 21. September 2021. „Corona-Pandemie und die Folgen für die Psyche“ lautet das Motto des Europäischen Tags der Depression am 3. Oktober. Negative Folgen von Lockdowns & Co. seien bei psychisch kranken Menschen verstärkt zu spüren, sagt Prof. Dr. Michael Franz, Ärztlicher Direktor des Vitos Klinikums Gießen-Marburg und Vorsitzender des Bündnisses gegen Depression in Gießen. Neben der Therapie spiele eine gute Psychoedukation, also die fundierte Aufklärung über die Krankheit, eine entscheidende Rolle bei deren Bewältigung. In einem Online-Vortrag des Bündnisses spricht Prof. Franz deshalb am 1. Oktober um 17 Uhr über die verschiedenen „Gesichter der Depression“ und ihre Therapie unter besonderer Berücksichtigung der Pandemie und ihren Folgen für psychisch Kranke.

„Es gibt immer noch viele Vorurteile über die Depression“, sagt Prof. Franz. „Zum Beispiel, dass sie etwas mit Charakterschwäche zu tun habe oder mit einem schönen Entspannungsurlaub schon wieder in den Griff zu kriegen sei. Aber: Es handelt sich um eine behandlungsbedürftige Krankheit!“

Mehr Patienten in akuten Krisen

Seitdem es die Corona-Pandemie gibt, ist bei den Patienten am Vitos Klinikum Gießen-Marburg die Fallschwere gestiegen – auch unter den Depressiven. Das heißt: Es kommen nicht unbedingt mehr Patienten als zuvor, aber mehr Patienten in akuten Krisen. „Die Pandemie trifft diese Patienten von zwei Seiten: Auf der einen Seite sind in den Lockdowns viele therapeutische Angebote weggefallen. Andererseits hat sich auch die Situation im privaten Bereich für viele verschärft“, erläutert Prof. Franz. Wichtige stützende Elemente wie Sozialkontakte, Sport und andere positive Aktivitäten brachen teilweise weg, die Angst vor Covid-19 oder den Folgen der Pandemie kam hinzu.

Doch: „Vor allem Menschen mit schweren oder chronischen Depressionen brauchen eine konstante therapeutische Unterstützung.“ Viele haben in letzter Zeit – sei es aus Angst vor Ansteckung oder Verunsicherung über Hygiene- und Abstandsregeln – zu lange gewartet, bis sie eine Behandlung angetreten haben. „Wir mussten einige Patienten als Notfall aufnehmen, die wir ohne Pandemie nicht stationär gesehen hätten“, sagt Prof. Franz. Soziale Isolation aufgrund von Quarantänemaßnahmen sowie Schicksalsschläge wie der Verlust eines Angehörigen oder der Arbeit sorgten darüber hinaus bei manchen für schwere Krisen.

Fundiertes Wissen hilft, Rückfälle zu vermeiden

Der Appell des Bündnisses gegen Depression Gießen ist deshalb eindeutig: Informieren Sie sich über die Krankheit und suchen Sie rechtzeitig professionelle Hilfe! Das gilt sowohl für Betroffene als auch für Angehörige.
Es gibt zahlreiche wirksame Therapiemethoden und unterstützende Bausteine. Zu Letzteren gehört die Psychoedukation, also die Vermittlung von fundiertem Wissen über die Erkrankung. Studien belegen, dass sie sogar die Rückfallquote senken kann.
Zur Psychoedukation beitragen will der Bündnisvorsitzende Prof. Dr. Michael Franz mit einem

Online-Vortrag am Freitag, 1. Oktober, um 17 Uhr

mit dem Titel „Depression hat viele Gesichter - Erscheinungsformen der Depression und was man dagegen tun kann“. 

Der Vortrag wird über Zoom angeboten und ist für alle Interessierten offen. Den Link zur Veranstaltung und Infos zur Teilnahme  gibt es auf der Webseite des Bündnisses unter www.buendnis-depression-giessen.de

 

Hintergrund Bündnis gegen Depression in Gießen
Das Gießener Bündnis gegen Depression ist Teil des Bündnisses „Deutsches Bündnis gegen Depression e.V.“ unter dem Dach der Deutschen Depressionshilfe. Übergeordnetes Ziel ist die Verbesserung der gesundheitlichen Situation depressiver Menschen in der Region sowie das Wissen über die Erkrankung in der Bevölkerung zu erweitern. Vorsitzender des Bündnisses ist Prof. Dr. Michael Franz, Ärztlicher Direktor des Vitos Klinikums Gießen-Marburg. Im Vorstand sind außerdem Prof. Dr. Christina Schwenck (Fachbereich Psychologie der Justus-Liebig-Universität Gießen), Prof. Dr. Rudolf Stark (Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Justus-Liebig Universität Gießen), Dr. Bernd Hanewald, (stv. Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am UKGM), Alexandra Uhl (Assistenzärztin Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Gießen) sowie Vertreter der Angehörigengruppe Mittelhessen.

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