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Maßregelvollzug

Sichern und bessern

Der Maßregelvollzug in Hessen findet in den Vitos Kliniken für forensische Psychiatrie statt. Dort sind psychisch kranke und suchtkranke Menschen, die eine Straftat begangen haben, unter hohen Sicherheitsvorkehrungen untergebracht. Die Vitos Kliniken für forensische Psychiatrie behandeln ihre Patienten mit dem Ziel, nach der Entlassung ein straffreies Leben führen zu können.

Warum gibt es den Maßregelvollzug?

Ein Mensch, der eine Straftat begeht, wird nach deutschem Strafrecht dafür bestraft. Voraussetzung für die Bestrafung ist die so genannte Schuldfähigkeit des Täters zum Tatzeitpunkt. Das bedeutet, der Täter muss fähig sein zu verstehen, dass er ein Unrecht begeht. Und er muss in der Lage sein, sich gegen die Ausführung seiner Tat entscheiden zu können.

Begeht ein Mensch eine Straftat und ist dabei nachweislich weder einsichtsfähig noch steuerungsfähig, kann das Gericht ihn nicht bestrafen. Die Gründe für eine solche Schuldunfähigkeit können zum Beispiel eine psychische Erkrankung, eine Suchterkrankung oder eine geistige Behinderung sein. Aus diesem Grund sprechen wir bei solchen Menschen auch nicht von Straftätern, sondern von Rechtsbrechern.

Was ist die Aufgabe des Maßregelvollzugs?

Der Maßregelvollzug soll die Täter nicht bestrafen, um das begangene Unrecht auszugleichen. Er soll sie vielmehr zum Schutz der Gesellschaft davon abhalten, weitere Straftaten zu begehen. Der Maßregelvollzug hat also einen präventiven Charakter.

Die Prävention geschieht auf zweierlei Weise:

  1. Der Patient wird in den Einrichtungen des Maßregelvollzugs therapiert, um anschließend wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden zu können (Besserung).
  2. Die Gesellschaft wird durch besondere Sicherungsmaßnahmen vor dem Patienten geschützt (Sicherung).

Deshalb spricht man im Maßregelvollzug auch von Maßregeln der Besserung und Sicherung. Maßregeln werden angeordnet, während Strafen verhängt werden.

Psychisch kranke oder suchtkranke Rechtsbrecher werden in forensischen Kliniken untergebracht und behandelt. In diesen Kliniken werden alle Sicherungs-und Lockerungsstufen von offener und halboffener Unterbringung über geschlossene und gesicherte bis hochgesicherte Unterbringung ermöglicht.

Wer ist für den Maßregelvollzug zuständig?

Der Maßregelvollzug in Hessen ist eine Landesaufgabe. Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration ist die Fach- und Rechtsaufsichtsbehörde und der Kostenträger des Maßregelvollzugs. Das Land Hessen hat die Vitos Kliniken für forensische Psychiatrie mit dem Maßregelvollzug beauftragt.

Es gibt zwei Arten von Kliniken für forensische Psychiatrie, die verschiedene Personenkreise aufnehmen. Die Maßregelvollzugskliniken für psychisch kranke Rechtsbrecher befinden sich in Haina, Gießen, Eltville und Riedstadt. An den Standorten Hadamar und Bad Emstal sind die Kliniken für suchtkranke Rechtsbrecher.

Die Vitos jugendforensische Klinik Marburg behandelt minderjährige psychisch kranke und suchtkranke Rechtsbrecher.

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Maßregelvollzug - Was ist das eigentlich?

Unter einer Justizvollzugsanstalt, also einem klassischen Gefängnis, können sich viele noch etwas vorstellen. Doch den Begriff Maßregelvollzug näher zu erläutern, macht den meisten Menschen schon deutlich größere Schwierigkeiten. Was ist also der Maßregelvollzug? Welches Ziel hat er und wie unterscheidet sich der Maßregelvollzug vom Strafvollzug und der Sicherungsverwahrung? - Martin Neßhold, Leiter der Abteilung Maßregelvollzug in der Vitos Holding, erklärt im Vitos Blog die wichtigsten Begriffe rund um den Maßregelvollzug.

Walter Schmidbauer erklärt den Maßregelvollzug

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