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Suizidalität

Ähnliche Begriffe: Selbstverletzung, Selbsttötung, Selbstgefährdung

Unter Suizidalität versteht man die ernsthafte Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod als sinnvoll erscheinende Alternative zum Weiterleben.

Suizidale Gedanken – also Gedanken, die sich mit einer Selbsttötung beschäftigen, ohne diese zu planen – treten vorübergehend bei etwa acht Prozent der unter 14-jährigen auf. Bei den Jugendlichen über 14 Jahren hat jeder fünfte vorübergehend suizidale Gedanken.

Aus klinischer Sicht stellen diese suizidalen Gedanken alleine oft keine Behandlungsnotwendigkeit dar. Wenn das Kind oder der Jugendliche allerdings den eigenen Tod konkret plant oder sogar den Versuch unternommen hat, das eigene Leben zu beenden, besteht dringender therapeutischer Handlungsbedarf. In diesen Fällen besteht eine akute Gefahr.

Abgrenzen sollte man die Suizidalität dabei von anderen Formen der Selbstgefährdung. Nicht suizidal gemeinte Selbstverletzungen, ein riskanter Lebensstil oder der Missbrauch von Rauschmitteln bedeuten zwar oft, dass der oder die Betroffene schwerwiegende Folgen bis zum Tod billigend in Kauf nimmt. Sie sind aber nicht gleichbedeutend mit der Absicht, den eigenen Tod herbeiführen zu wollen.

Suizidalität tritt nicht alleine auf, sondern ist Ausdruck und Begleiter anderer schwerwiegender Belastungen, entstanden zum Beispiel durch

  • Misserfolge und Verlust des Selbstwerts,
  • langandauernde Verzweiflung,
  • Verlust einer wichtigen Bindung,
  • Ängste,
  • Einsamkeit,
  • Misshandlungen.

Dabei hängt die Gefährdung allerdings nicht alleine mit der gefühlten Belastung zusammen, sondern auch mit den Resilienzfaktoren. Darunter versteht man Fähigkeiten und Ressourcen, die vor einer akuten Lebenskrise schützen. Je besser ein Mensch in seine soziale Umgebung eingebettet ist. Je wirksamer er sich fühlt. Je erfolgreicher er ist. Und je besser er sich in der Lage sieht, sich auch mit Nöten und Bedürfnissen mitzuteilen, desto eher ist er in der Lage, auch aus starker Belastung einen Weg zurück ins Leben zu finden.

In Fällen von akuter Gefährdung verständigen Sie bitte sofort den Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112. Die Notfallnummern unserer Vitos Einrichtungen finden Sie hier.

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