Informationen für Patienten
Unser Krankenhaus
Die Vitos Kinder- und Jugendklinik für psychische Gesundheit Marburg besteht aus zwei Ambulanzen und einem Krankenhaus mit unterschiedlichen Stationen. Außerdem gibt es zwei Tageskliniken. Eine Ambulanz kann man sich wie eine große Arztpraxis vorstellen. Hier holen sich Erwachsene, aber auch Kinder und Jugendliche Rat, wenn sie große Schwierigkeiten in der Schule oder Stress in der Familie haben und alle sehr darunter leiden.
Manchmal kann einem in der Ambulanz nicht weitergeholfen werden. Dann kommen Kinder und Jugendliche zu uns in die Tagesklinik oder ins Krankenhaus zur stationären Behandlung. Der Unterschied zwischen einer Behandlung in der Tagesklinik und in der vollstationären Klinik ist, dass man in der Tagesklinik nicht übernachtet. Die Abende, Nächte und Wochenenden verbringt man zu Hause. Unter der Woche ist man tagsüber in der Klinik.
Du hast Fragen zu unserer Klinik?
... Vielleicht findest du ja hier ein paar Antworten!
Wer kann zu uns kommen?
öffnen/schliessenProbleme in der Schule, Stress mit den Eltern oder Freunden hat jeder mal. Wenn das aber nicht aufhört und man sehr darunter leidet, wenn das Leben keinen Spaß mehr macht oder man auf einmal schlecht in der Schule ist, dann können das Gründe sein, um sich Hilfe zu holen. Erwachsene machen sich auch oft Sorgen, wenn Kinder oder Jugendliche zu ruhig, wild, traurig, wütend, dick, dünn, schlampig, ordentlich, müde oder frech sind. Wenn Eltern, Lehrer oder andere Erwachsene nicht mehr weiter wissen, schlagen sie vor, dass ein Kind oder ein Jugendlicher in unsere Ambulanz zum Gespräch kommt.
Meistens sind es die Eltern, die dann bei uns anrufen. Jugendliche können sich aber auch selbst bei uns melden. Wenn sie möchten, gibt es ein Erstgespräch, bei dem die Eltern oder Bezugspersonen nicht mit dabei sind.
Die Nummer unserer Ambulanz in Marburg: 06421 - 404 404
Die Nummer unserer Ambulanz in Alsfeld: 06631 - 77 61 80
Was passiert in der Ambulanz?
öffnen/schliessenEine Ambulanz ist so etwas wie eine große Arztpraxis. Hier arbeiten Ärzte und Psychologen. Die kennen sich besonders gut damit aus, wie man sich in bestimmten Situationen fühlt und was man tun kann, um zum Beispiel aus scheinbar ausweglosen Situationen wieder herauszukommen.
In der Ambulanz gibt es am Anfang ein sogenanntes Erstgespräch. Dabei wird erst einmal gefragt, was das Problem ist und wie es zum Beispiel in der Schule und zu Hause so läuft. Der Arzt oder Psychologe versucht dann herauszufinden, was die Gründe für die Sorgen sind. Danach werden bei Bedarf weitere Termine für Untersuchungen vereinbart. Bis der Arzt am Ende weiß, wie er dem jungen Patienten am besten helfen kann – er hat dann eine sogenannte Diagnose. Dann wird mit den Kindern und Jugendlichen besprochen, wie es weitergeht.
Wie geht es nach der Diagnose weiter?
öffnen/schliessenWenn ein Kind oder Jugendlicher eine Diagnose hat, also wenn man weiß, was er oder sie hat, wird zusammen mit den Eltern und dem Arzt oder Psychologen besprochen, was man tun kann.
Man kann zum Beispiel weiter in der Ambulanz behandelt werden oder bei einem anderen Psychologen oder Facharzt, der eine eigene Praxis hat. Wenn es Kindern und Jugendlichen sehr schlecht geht oder die Probleme zu groß sind, dann kann auch eine Behandlung in der Tagesklinik oder auf der Station sinnvoll sein.
In der Tagesklinik ist man nur tagsüber da und hat verschiedene Therapiegruppen, Gespräche und Trainingsprogramme. Abends und am Wochenende ist man zu Hause. Auf der Station wohnt man richtig, man übernachtet also auch hier.
Wer erfährt davon, dass ich in die Klinik gehe?
öffnen/schliessenWir unterliegen der Schweigepflicht. Das heißt, dass wir niemandem erzählen dürfen, dass jemand bei uns in Behandlung ist und was der Grund dafür ist. Es sei denn, die Kinder, Jugendlichen oder Eltern erlauben uns das.
Was passiert im Krankenhaus?
öffnen/schliessenFür jeden gibt es im Krankenhaus regelmäßige Einzelgespräche bei seinem Bezugstherapeuten. Therapeuten sind bei uns Ärztinnen und Ärzte oder Psychologinnen und Psychologen. Das sind Leute, die sich sehr gut mit Problemen von Kindern und Jugendlichen auskennen und viele Ideen haben, wie man weiterhelfen kann. Mit dem Bezugstherapeuten gibt es ein oder zwei Gespräche in der Woche. Bei Kindern geht man meistens zusammen ins Spieltherapiezimmer. Die Jugendlichen haben neben den Einzelgesprächen oft auch noch Gespräche in einer Gruppe. Das Ganze nennt man Psychotherapie.
Meistens gibt es auch Gespräche mit den Eltern oder anderen vertrauten Personen. Je nachdem, worum es geht, sind die Kinder und Jugendlichen bei diesen Gesprächen mit dabei.
Aber es gibt noch viel mehr Angebote bei uns in der Klinik. So haben die Kinder und Jugendlichen auch Bewegungstherapie in der Turnhalle, im Schwimmbad oder im Gelände um die Klinik. In der Beschäftigungstherapie können sie zum Beispiel mit Holz, Gips, Ton, Speckstein und anderen Materialien arbeiten. Sollte ein Kind oder Jugendlicher Probleme mit dem Sprechen haben, ist er in unserer Sprachheiltherapie genau richtig.
Gibt es den ganzen Tag nur Therapien?
öffnen/schliessenNein, natürlich nicht. Das meiste Leben findet in der Kleingruppe auf der Station statt. Hier hat jeder Patient sein Zimmer, entweder allein oder mit ein oder zwei Patienten zusammen. In der Gruppe sind immer fünf oder sechs Kinder und Jugendliche. Es wird zusammen gegessen, geredet, gespielt, ferngesehen, und es werden viele Dinge unternommen.
Was ist eigentlich mit Schule?
öffnen/schliessenViele Kinder und Jugendliche sind mehrere Wochen oder Monate bei uns im Krankenhaus, weil es oft lange dauert, bis Sorgen, die auf der Seele lasten, wieder weggehen. So lange kann man natürlich nicht von der Schule wegbleiben, deshalb gibt es direkt neben dem Krankenhausgelände eine eigene Schule nur für unsere Patienten.
Noch mehr Fragen?!
Viele Kinder und Jugendliche, die zu uns ins Krankenhaus kommen, haben vorher ähnliche Fragen zu ihrem Aufenthalt bei uns. Ein paar davon haben wir hier zusammengestellt.
Viele Infos und Erklärungen zum Klinikaufenthalt gibt es außerdem in unserer Broschüre "Was ist denn schon normal?" (hier als PDF zum Download).