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Körperliche Symptome sind oft so stark, dass die psychischen Ursachen manchmal jahrelang übersehen werden.

Dr. Peter Felder, Oberarzt an der Vitos Klinik für Psychosomatik Gießen
Dr. Peter Felder, Vitos Klinik für Psychosomatik Gießen

Burnout: Körper auf Autopilot

Vitos Klinik für Psychosomatik Gießen

Seit Monaten fühlt sich Anna gereizt, müde und innerlich leer. Morgens quält sich die 38-jährige Sozialpädagogin lustlos aus dem Bett. Sie hat ständig Kopfschmerzen, kann sich schlecht konzentrieren. „Job, Familie, Haushalt – ich habe den ganzen Alltag als eine Last empfunden“, erinnert sich die zweifache Mutter. Als sie bei der Arbeit zusätzliche Aufgaben übernehmen soll, kommt es zum Nervenzusammenbruch. Burnout lautet die Diagnose.

Der Begriff Burnout heißt wörtlich übersetzt „ausbrennen“. Die Betroffenen sind körperlich, geistig und emotional völlig erschöpft. Das Leistungsvermögen ist deutlich reduziert, sie fühlen sich ihren Aufgaben nicht mehr gewachsen und das Selbstwertgefühl leidet. Wer an einem Burnout erkrankt ist, isoliert sich immer mehr und nimmt häufig eine distanzierte Haltung gegenüber Mitmenschen ein. „Bei solchen Symptomen sollte man die Notbremse ziehen und gegensteuern“, erklärt Dr. med. Peter Felder, Oberarzt der Vitos Klinik für Psychosomatik am Standort Gießen.

Abgrenzung zwischen Beruf und Privatem fehlt

Der Facharzt für Psychosomatik erlebt immer häufiger, dass Menschen über einen sehr langen Zeitraum auf Hochtouren laufen und Überlastung zum Dauerzustand wird. Gefährdet sind Menschen, denen die Abgrenzung zwischen Beruf und Privatem nicht gelingt und die es allen recht machen wollen. Eine große Risikogruppe bilden Menschen in sozialen und dienstleistenden Berufen, beispielsweise Erzieher, Pädagogen und Pflegekräfte. Auch familiäre Konflikte, Trennung, Scheidung oder die Pflege eines Angehörigen können zum Burnout führen.

Vitos Klinik für Psychosomatik Gießen

Anlaufstelle für Menschen in Krisensituationen

Die Vitos Klinik für Psychosomatik Gießen ist eine wichtige Anlaufstelle für Menschen in Krisensituationen. Hierher kommen Menschen mit psychosomatischen Diagnosen, für die eine ambulante Versorgung nicht ausreicht. Die Patienten leiden unter Burnout, Depressionen und Ängsten. Häufig haben sie auch körperliche Beschwerden, für die es trotz intensiver Untersuchungen keine erkennbare organische Ursache gibt. „Bei diesen Patienten treten die körperlichen Symptome - etwa Rückenschmerzen oder Verdauungsprobleme - so stark in den Vordergrund, dass die psychischen Ursachen manchmal jahrelang übersehen werden“, weiß Felder.

In dem Klinikgebäude mitten in einer Parkanlage am Rande der Stadt können die Patienten in einem geschützten Raum zur Ruhe kommen und Kraft schöpfen. Die Therapie dauert in der Regel sechs Wochen. Zur Verfügung stehen 15 stationäre und fünf tagesklinische Plätze. Patienten der Tagesklinik nehmen tagsüber am stationären Therapieprogramm teil und dürfen abends sowie am Wochenende nach Hause.

Mit Kreativität und Bewegung zur Selbstwirksamkeit

Entscheidet sich der Patient nach einem Erstgespräch für eine Therapie in der Vitos Klinik für Psychosomatik Gießen, schließen sich umfassende diagnostische Untersuchungen an. Dabei arbeiten Fachärzte für Psychosomatik, Psychologen, Bewegungs- und Ergotherapeuten, Pflegekräfte und Sozialarbeiter Hand in Hand. Die Behandlung fußt auf verhaltenstherapeutischen und psychodynamischen Einzel- sowie Gruppengesprächen, die von Psychotherapeuten geleitet werden. Kreatives Gestalten, Bewegung sowie Entspannungsübungen gehören beispielsweise zum Tagesablauf.

„Menschen mit Depressionen und Ängsten sind körperlich meist wenig oder gar nicht aktiv“, erklärt Felder. Ein zentrales Angebot in der Vitos Klinik für Psychosomatik Gießen ist daher die Bewegungstherapie: Selbstwahrnehmung, Ausdauertraining, Stockkampf, Slackline und als neues Element das therapeutische Boxen. „Das Erleben, durch einen Impuls etwas bewegen zu können und Selbstwirksamkeit zu spüren, ist für Patienten eine wichtige Erkenntnis“, weiß der Mediziner.

Schlüsselerlebnisse haben die Patienten auch in der Hippotherapie (tiergestützte Therapie mit Pferden). Die Patienten führen z.B. ein Pony. Scheuen sie sich, die Richtung vorzugeben, spürt das Pony sofort die Unsicherheit, übernimmt das Kommando und macht was es will. Das therapeutische Arbeiten hilft dann eine klare Haltung einzunehmen und diese auch deutlich zu machen.

Ein wichtiger „Boxenstopp“ in der Vitos Klinik

Für Anna war der Aufenthalt in der Vitos Klinik für Psychosomatik ein wichtiger „Boxenstopp“. „Ich gehe seitdem viel achtsamer mit meinen Ressourcen um“, sagt die Sozialpädagogin. Freizeitaktivitäten, mit anderen Menschen Zeit verbringen und Freude empfinden – das alles glaubte sie, verloren zu haben. „Ich bin dankbar, das Leben wieder genießen zu können.“

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