Bei einer posttraumatischen Belastungsstörung handelt es sich um eine Folgereaktion auf ein traumatisches Ereignis, die der Betroffene selbst erlebt, oder als Augenzeuge beobachtet hat.
Menschen können ein solches Ereignis in der Regel gut verarbeiten, wenn sie nicht durch andere Traumata vorbelastet sind. Es gibt aber auch Menschen, die unter solchen Situationen noch sehr lange leiden und denen es schwer fällt, in den Alltag zurückzufinden. Sie leiden unter Schreckhaftigkeit, Anspannungen, Albträumen und unwillkürlichen Erinnerungen. Manche ziehen sich zurück und entwickeln negative Einstellungen zu anderen Menschen oder zu sich selbst.
Bei den diesjährigen Psychiatrietagen in Marburg standen daher Fragen im Mittelpunkt, wie ein Trauma entsteht, welche Formen von Traumatisierung es gibt und welche therapeutischen Möglichkeiten bestehen.
Prof. Dr. Michael Franz (Ärztlicher Direktor der Vitos Klinik Gießen-Marburg), der zum Thema „Traumafolgestörungen“ referierte, konnte dem zahlreich erschienenen Publikum viele interessante Aspekte seelischer Verletzungen nahebringen. Von biologischen Prozessen im Gehirn bis hin zur psychologischen Verarbeitung konnten die Teilnehmer erfahren, wie Traumastörungen entstehen und welche erfolgreichen Therapiemöglichkeiten es gibt, um Denkmuster und Gefühlszustände (welche durch Traumata entstanden sind), wieder zu verändern.