Rund 2000 Liter Flüssigseife und etwa die gleiche Menge Desinfektionsmittel sind im vergangenen Jahr über die Hände unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geflossen, schätzt unsere Hygienefachkraft Anke Herr. Sie schult das Personal regelmäßig, unter anderem in Sachen Händehygiene, und kennt die häufigsten Fehler, die Ungeschulte dabei machen:
- Seife auf die trockene Hand. Damit sich Flüssigseife gut verteilen kann, sollten die Hände zuerst nass gemacht werden!
- Zu kurz einschäumen. Mindestens 20 bis 30 Sekunden muss geschäumt werden. Dabei auch die Fingerkuppen, die Fingerzwischenräume und das Handgelenk beachten.
- Daumen und Nagelfalz werden vergessen. Das gilt fürs Händewaschen, aber vor allem auch für die Händedesinfektion. Daumen und Nagelfalz werden oft stiefmütterlich behandelt. Doch: Die Anzahl der Bakterien, die sich unter einem Fingernagel befinden können, entspricht der Bevölkerung eines Landes.
- Schmuck tragen. Die Anzahl der Bakterien, die sich unter einem Ring befinden können, entspricht sogar der Bevölkerung Europas! Deshalb: Schmuck vor dem Händewaschen oder der Händedesinfektion abnehmen.
Zuhause reicht Seife, in der Klinik wird desinfiziert
Grundsätzlich gilt: „Zuhause reicht das Händewaschen aus. Desinfektionsmittel braucht nur, wer Kontakt zu infektiösen Personen hat“, sagt Anke Herr. In der Klinik ist das anders: „Hier sollte öfter gründlich desinfiziert als gewaschen werden, denn häufiges Händewaschen mit Seife lässt die Hornschicht aufquellen und entzieht Feuchtigkeit und Hautfette.“ Die Desinfektionsmittel, die in der Klinik verwendet werden, enthalten Pflegestoffe.