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Juristentag in der Gießener Forensik

Datum:
Fachbereich:
Forensische Psychiatrie
Gesellschaft:
Vitos Haina gGmbH

Der Einladung der Ärztlichen Direktorin der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Gießen, Dr. Beate Eusterschulte, folgend, trafen sich im Maßregelvollzug tätige Strafverteidiger/-innen, Richter/-innen, Staatsanwält/-innen sowie Mitarbeiter/-innen des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) zum „Forensisch-psychiatrischen Kolloquium“. Dieses findet bereits seit vielen Jahren in Gießen statt, nun im Rahmen der Hessischen Forensik Seminare Gießen.

Die Ärztliche Direktorin der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Gießen, Dr. Beate Eusterschulte, informiert die Tagungsteilnehmenden über die aktuellen Veränderungen im hessischen Maßregelvollzug

„Die rege Teilnahme an der Veranstaltung und an den Diskussionen während des Tages bestätigte die große Wichtigkeit eines interdisziplinären Austausches zwischen Juristen und im Maßregelvollzug tätigen Praktikern,“ resümiert Dr. Beate Eusterschulte. „Während der Pandemie konnten wir zwar virtuelle Angebote umsetzen, aber Präsenzveranstaltungen sind in diesem Bereich durch nichts zu ersetzen.“ Die Ärztliche Direktorin informierte zunächst im Rahmen der Begrüßung über die Veränderungen im Hessischen Maßregelvollzug und die neue Kliniklandschaft im „§ 63“-Bereich, die durch die Teilung der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Haina in zwei eigenständige Betriebsstätten an den Standorten Haina und Gießen bedingt wurden.

Es folgten Fachvorträge zu den Themenschwerpunkten Schuldfähigkeit, Eingangsmerkmale der §§ 20, 21 StGB, Risikoeinschätzung, Schnittstelle zur Unterbringung in eine Entziehungseinrichtung nach § 64 StGB und die aktuelle Reform des § 64 StGB. Dr. Thomas Wolf, Rechtsanwalt und Vorsitzender Richter am Landgericht Marburg i.R., führte im Rahmen seines Leitvortrags unter der Fragestellung: „Was ist Sache des Gerichts?“ in das Thema ein. Daran anknüpfend stellten Mitarbeiter/-innen der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Gießen in Folgereferaten die Thematik unter psychiatrischen, strafprozessualen und ausländerrechtlichen Aspekten dar.

Für den weiteren Themenschwerpunkt der Inhalte und der Reform des § 64 StGB hielt die Ärztliche Direktorin der Vitos Klink für forensische Psychiatrie Bad Emstal, Birgit von Hecker, einen insbesondere aufgrund der gerade erfolgten Gesetzesänderung brandaktuellen Vortrag zum geänderten Wortlaut der Gesetzesbestimmung.

In der anschließenden Podiumsdiskussion erörterten Vertreter/-innen der verschiedenen Fachrichtungen die Frage der Sachverständigenbeauftragung. Thematisch wurden ebenfalls die Erfassung der ausländerrechtlichen Situation der Untergebrachten und die neue Rechtsprechung zur Schuldfähigkeit beleuchtet. Es war Konsens, dass die Kommunikation zwischen den Beteiligten essentiell ist. Die Veranstaltung endete mit einer Führung durch die Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Gießen.

Die Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Gießen wird auch in Zukunft durch entsprechende Veranstaltungsangebote zu dieser interdisziplinären Kommunikation beitragen. So wird diese Veranstaltung im Oktober aufgrund der großen Nachfrage ein zweites Mal ausgerichtet.

 

Hintergrund: Hessische Forensik Seminare Gießen

Die Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Gießen bietet bereits im fünften Jahr ein Curriculum mit Fort- und Weiterbildungsangeboten an. Die Schwerpunkte liegen dabei auf der forensischen Psychiatrie sowie der Rechtspsychologie. Das Curriculum liefert umfangreiche Bausteine für die Qualifizierung zum forensischen Sachverständigen entsprechend der in den Fachgebieten Psychiatrie und Psychologie geltenden Ordnungen der jeweiligen Kammern und Berufsorganisationen. Die Veranstaltungen werden von ausgewiesenen Fachexperten in dem jeweiligen Gebiet durchgeführt.

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