In seiner Begrüßung führte der Ärztliche Direktor, Herr Prof. Dr. Matthias Wildermuth, ins Thema und ging auf psychotische Erkrankungen im Jugendalter ein. Anschließend referierte der renommierte Kinder- und Jugendpsychiater Prof. Dr. Franz Resch über Aspekte der Früherkennung und Frühintervention bei Psychosen. Er stellte Therapiemodelle vor und beantwortete Fragen des Zusammenhangs von psychotischen Symptomen und Zeitgeist der Jugendlichen. Dabei stellte der Fachmann auch heraus, dass die „gnadenlose Offenbarung von Mängeln“ bei den jungen Erwachsenen ganz andere Probleme hervorrufe als Verbote, mit denen sich die frühere Generation auseinandersetzten musste. Vom „Nicht-Dürfen“ sei der Konflikt zum „Nicht-Können“ verlagert worden. Prof. Resch, der als Ärztlicher Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Heidelberger Universitätsklinik arbeitet, hat ein für Deutschland einzigartiges integriertes Behandlungsangebot für Patienten im Alter von 14-25 Jahren aufgebaut.
In der zweiten Hälfte des Forums wurde die Veranstaltung interaktiver ausgerichtet und der Heidelberger Experte stand für Fragen, die sich aus konkreten Behandlungen in der Herborner Klinik ergaben, zur Verfügung. Abschließend diskutierte das Fachpublikum spezielle Aspekte wie kulturspezifische Fragen, Probleme der Familienarbeit, Einfluss von Cannabiskonsum auf den Krankheitsbeginn und Prognosen zur Erkrankungsrate.
Insgesamt waren die Teilnehmer sehr zufrieden mit der lebendigen und differenzierten Vermittlung des aktuellen Forschungsstands von Psychosen im Kindes- und Jugendalter.
Hintergrund
Die Vitos Klinik Rehberg gehört zur Vitos Herborn gemeinnützige GmbH. Sie eine Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie mit 75 Betten, 55 tagesklinischen Plätzen sowie Ambulanzen in Herborn, Wetzlar, Limburg, Gelnhausen und Hanau und behandelt psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr.