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„Am Anfang gab es nur Pappe und Klebeband...“

Datum:
Fachbereich:
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Gesellschaft:
Vitos Herborn gGmbH

Herborn, 14. April 2015 – Die Woche nach Ostern stand in der Vitos Klinik Rehberg wieder traditionell im Zeichen der Kreativität: Bereits zum 16.ten Mal fand für die jungen Patientinnen und Patienten ein Kunstprojekt statt. Studierende der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter hatten für die Kinder- und Jugendliche Projekte konzipiert, die diese schöpferisch umsetzten. Nach vier kreativen Tagen wurden die Ergebnisse der Projektwoche den Eltern, Sponsoren sowie den Mitarbeitern der Klinik präsentiert.

Von links: Eva Hirner (Kunsttherapeutin Vitos Klinik Rehberg), Prof. Dagmar Wohler (Alanus Hochschule Alfter), Sponsorin Serena Burbach-Hüsken (Fa. Burbach GmbH), Prof. Matthias Wildermuth (Klinikdirektor der Vitos Klinik Rehberg)

Nach der Begrüßung durch Klinikdirektor Professor Matthias Wildermuth stellte Professor Dagmar Wohler, Leitende Dozentin der Alanus Hochschule, den Gästen die drei Gruppen  des diesjährigen Kunstprojektes vor. Die Ergebnisse waren in verschiedenen Räumen der Klinik ausgestellt. Das „Insekten-Forschungslabor“ war ein Projekt für die vier bis zehnjährigen Patienten. Hier war das übergeordnete Thema die Erforschung der Insektenwelt mit spielerischen und künstlerischen Methoden. Dabei konnten die Kinder den an die Klinik angrenzenden Wald und die dort lebenden Insekten durch Beobachtungs- und Sammelaufgaben erkunden. Sie beobachteten, was Insekten gut können und welche besonderen Merkmale sie haben. Aus mitgebrachten Blättern, Ästen und Steine entstanden dann individuelle Phantasie-Insekten.

„Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“. So lautete das Motto des Projekts für die elf bis Fünfzehnjährigen. Die jungen Patienten sollten sich Kontinente vorstellen, die noch nicht vollständig erkundet seien. Was würden sie bei einer Entdeckungstour dort vorfinden? Was würden sie benötigen, um sich dort wohlzufühlen. Wie stellen sie sich ihren Lieblingsort vor. Anschließend wurden mit verschiedenen Materialien Collagen gestaltet. Dabei entstanden Traumwelten und Lieblingsplätze, in denen sich Phantasie und Alltag begegnen. Die Begegnung mit dem eigenen kreativen Potenzial stärkte das Selbstbewusstsein der Projektteilnehmer.

Die Projektgruppe „Lichtraum“, an der Jugendliche im Alter von 16 – 18 Jahren teilnahmen, sollte ihnen die Möglichkeit der Erfahrungserweiterung geben. Das zentrale Thema hier war, sich selbst in seinem Umfeld zu verorten und den eigenen Raum einzunehmen und zu gestalten. „Am Anfang gab es nur Pappe und Klebeband... und keine Lust“ erläuterte Harald Hoppe, einer der Studenten der Alanus Hochschule, den Besuchern des letzten Projektraumes, „und dann entstand hier nach und nach ein ganzes Dorf“. Die jungen Leute hatten aus Pappe ihre eigenen individuellen Räume gestaltet, die mit innen angebrachten LED-Leuchten in den eigens gewählten Farben leuchteten. Es gab Häuser und Räume mit großen oder kleinen Fenstern, manche hatten bunte Blumen oder...aufgemalt. Auf einem Haus saßen zwei Katzen auf dem Dach. Durch die Gestaltung des eigenen Raumes konnten die Teilnehmer Raumerfahrungen machen, ein Empfinden für die Farbwirkung aufbauen und ihre Eigenwahrnehmung schulen. Die Erfahrung, seine Umwelt frei zu gestalten und in der Gruppe einen Platz einnehmen zu können, war eine wertvolle Erfahrung für die Jugendlichen und stärkte ihr Selbstbewusstsein.

Hintergrund:

Das jährlich stattfindende Kunstprojekt der Vitos Klinik Rehberg in Kooperation mit der Alanus Hochschule ist eines von verschiedenen Förderprojekten der Klinik, die aufgrund der besonderen Finanzierungsstruktur des Gesundheitswesens nur mit Hilfe von Spenden und Fördermitteln finanziert werden können. Dank der Unterstützung von heimischen Unternehmen und privaten Spenden konnte das Kunstprojekt auch in diesem Jahr wieder durchgeführt werden. Weitere Informationen zu den aktuellen Förderprojekten von Vitos Herborn finden Sie unter www.vitos-herborn.de  'Helfen und Spenden'.

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