Geschäftsführer Martin Engelhardt skizzierte zusammen mit der Klinikleitung die Situation der Einrichtung. Die Kliniken leiden unter chronischer Unterfinanzierung, die Krankenkassen hingegen können hohe Gewinne verbuchen. Hier sieht Engelhardt dringenden Handlungsbedarf, ebenso wie bei den Themen Fachkräftemangel und Abbau von Bürokratie. Zudem komme auf die psychiatrischen Kliniken mit der Einführung eines neuen Abrechnungssystems ein enormer zusätzlicher bürokratischer Aufwand bei der Erfassung der Abrechnungsdaten zu. Er fordert dringend, die Einführungsphase zugunsten eines größeren Erfahrungszeitraumes für die Kliniken zu verlängern.
Um die Anliegen der Auszubildenden ging es im zweiten Teil des Bürgerdialogs. Die Schülerinnen und Schüler der Vitos Schule für Gesundheitsberufe gaben Schäfer-Gümbel einen Einblick in ihren Ausbildungsalltag und schilderten mit dem Wunsch „Menschen zu helfen“ die Motivation, diesen Beruf zu erlernen. Nach dem Examen planen einige Schüler den Eintritt in das Berufsleben und können sich die Arbeit auf einer Klinik-Station gut vorstellen. Andere wollen noch ein Studium beginnen: Dies ist an der Herborner Schule durch Kooperation mit einer Hochschule seit neuestem möglich.
Thorsten Schäfer-Gümbel interessierte auch das berufliche Umfeld der angehenden Gesundheits- und Krankenpfleger und wollte wissen, ob in der Praxis genug Zeit für den Dienst am Menschen zur Verfügung stünde. Hier wünschten sich die Auszubildenden bessere Rahmenbedingungen und appellierten an den Politiker sich dafür einzusetzen.