„Eingehende Spenden verwendet Vitos Herborn ausschließlich für Projekte, die aufgrund der Finanzierungsstruktur im Gesundheitswesen sonst nicht möglich wären“, erklärt der Klinikdirektor der KPP, Prof. Dr. Ulrich W. Preuss dem Besucher, der stellvertretend für alle Mitarbeiter von Rittal, die sich jährlich an der Spendenaktion beteiligen, gekommen war.
Auch der fünftägige Patienten-Workshop ‚Camera Obscura‘ wurde aus einer Spende von den Rittal-Mitarbeitern finanziert. Unter dem Motto „Fotos aus der Kaffeedose“ lernten im vergangenen Jahr rund dreißig Patienten der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (KPP) sowie der Vitos Klinik für Psychosomatik (KPS) die Magie der Fotografie kennen. Gemeinsam mit dem international bekannten Fotokünstler Ilan Wolff fertigten sie selbstgebaute Kameras an, die sie aus einfachen Gebrauchsgegenständen wie zum Beispiel einer Kaffeedose herstellten. Mit diesen Kameras fertigten sie ihre Fotos an.
Bei dem Foto-Workshop hatten die Patienten auch eine große Collage für die Spender angefertigt. Als Zeichen der Begeisterung und als Dankeschön. Die Klinikleitung überreichte das inzwischen gerahmte Kunstwerk nun – stellvertretend für die Teilnehmer des Workshops - an Markus Betz, der es an die Mitarbeiter von Rittal weitergeben wird.
Der zweite Patientenworkshop findet im Mai statt.
Weil der Workshop Camera Obscura den Teilnehmern beim letzten Mal so gut gefallen hat, war es der Wunsch der Klinikleitung, diesen auch in diesem Jahr wieder durchzuführen. Dr. Silke Rusch, Leiterin des Therapiezentrums der Klinik, konnte Ilan Wolff ein zweites Mal engagieren. Der Workshop findet im Mai statt und endet mit einer Vernissage am 19. Mai. Interessierte sich die entstandenen Werke dann im Mehrzweckraum (Sozialzentrum) von Vitos Herborn von 14:00 bis 15:00 Uhr anschauen.
Hintergrund:
Die Kunsttherapie ist ein Baustein im Gesamtbehandlungskonzept des Vitos Klinikums Herborn. Sie unterstützt die Patienten dabei, ihre Stärken und Kraftquellen zu entdecken und sich selber besser kennen zu lernen. Dadurch erleben sie Möglichkeiten der Entlastung, Harmonisierung und Stabilisierung durch künstlerisches Tun und wirken so aktiv an der eigenen Gesundung mit.
Im Vordergrund der Kunsttherapie steht sowohl der Prozess des Gestaltens als auch der therapeutische Charakter. Dazu braucht es einen geschützten Raum. Einen Rahmen, in dem Bilder, Plastiken und anderes entstehen. Hier kann den eigenen Träumen, Gefühlen, Phantasien, Wünschenoder Erfahrungen Ausdruck verliehen werden. Auch äußere Eindrücke und Anregungen wie Natur- oder Farbstudien werden wahrgenommen und integriert. Unterstützt wird dies durch die gemeinsamen Gespräche mit der Therapeutin. Im Gestaltungsprozess selbst und im fertigen Werk wird die Innenwelt sichtbar und auch für andere Menschen verstehbar.