Notwendige Ergänzung der psychosozialen Versorgung

Vitos Klinik für Psychosomatik Herborn feiert 10-jähriges Bestehen

Herborn, 7. Oktober 2022 / Mit einem Festakt und anschließendem Fachsymposium hat Vitos Herborn das zehnjährige Bestehen seiner psychosomatischen Klinik gefeiert. Diese hatte den Betrieb 2012 mit 20 Betten aufgenommen und hat ihre Kapazität seither verdoppelt. Geschäftsführer Martin Engelhardt hieß im Festsaal viele Gäste herzlich willkommen.

In ihrem Grußwort ging die Landesdirektorin des Landeswohlfahrtsverbandes auf die Notwendigkeit ständiger Veränderung im Klinikwesen ein: „Ich freue mich zu sehen, dass diese Klinik nach zehn Jahren eine lebendige, sich weiter entwickelnde Einrichtung ist“, sagte Susanne Selbert und verwies auf Schwerpunkte wie die Behandlungsangebote für junge Erwachsene und die Schmerztherapie.

Reinhard Belling, Vorsitzender der Vitos Konzerngeschäftsführung, wies darauf hin, dass es in Hessen seit Jahren einen steigenden Bedarf an psychosomatischen Behandlungsplätzen gebe. „Patientinnen und Patienten sind heute vielfach besser informiert und fragen dieses Behandlungsangebot gezielter nach“, sagte Belling. Umso erfreulicher sei es, dass die Herborner Fachklinik ihre Belegung in den vergangenen Jahren steigern und damit mehr Hilfesuchenden ein entsprechendes Behandlungsangebot habe machen können. 

Landrat Wolfgang Schuster und Bürgermeisterin Katja Gronau schlossen sich ihren Vorrednern mit Grußworten und Glückwünschen an.

Die Klinikdirektorin Dr. Secil Akinci, die seit Anfang des Jahres die Klinik leitet, gab einen Einblick in die vergangenen Jahre und die Entwicklung der Klinik, die sich anfangs auf ein Pavillongebäude (Haus 10) begrenzte: „In den vergangenen Jahren hat sich das Fachgebiet der Psychosomatik immer mehr als notwendige Ergänzung der psychosozialen Versorgung herausgestellt.“ Im August 2017 erweiterte die Klinik ihre Kapazitäten um weitere 20 vollstationäre Betten in einem separaten Gebäude (Haus 2).

„Seit Gründung der psychosomatischen Klinik in Herborn konnten wir vielen Patientinnen und Patienten auf ihrem Weg der Besserung und Remission im multimodalen und transdiagnostischen Setting helfen“, freut sich Engelhardt über den Erfolg der Klinik.

Im anschließenden Fachsymposium referierte Prof. Dr. med. Frank Leweke über das Thema „Psychosomatische Medizin am Beispiel der chronischen Schmerzstörung“. Leweke ist neben seiner Dozententätigkeit an der Uni Gießen auch Geschäftsführer der HippoCampus Consulting UG-Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung. Der langjährige Leiter der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen am Uniklinikum Gießen-Marburg, Jürgen Matzat, hielt einen Vortrag „Zur Bedeutung von Selbsthilfegruppen für Psychosomatik und Psychotherapie“.

Hintergrund

Die Vitos Klinik für Psychosomatik Herborn verfügt über 39 vollstationäre Betten und vier integrierte teilstationäre Plätze. Hier finden Menschen mit psychosomatischen Störungen, bei denen körperliche Beschwerden im Vordergrund stehen oder einen wesentlichen Teilaspekt des Krankheitsbildes darstellen, Hilfe. Die Erkrankungen werden mit dem gesamten zur Verfügung stehenden Spektrum der Psychotherapie, Psychopharmakologie und multimodalen Methoden behandelt. Zu den Schwerpunkten gehören u.a. psychosomatische und funktionelle Störungen, Schmerzstörungen, Depressionen sowie Angst- und Stresserkrankungen, Erschöpfungsdepressionen, Essstörungen, Adoleszenzkrisen, aber auch Krankheitsfolgestörungen von Mobbing und Burnout. Weitere Informationen finden sich auf www.vitos-herborn.de.