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Die Station 03B ist auf die Behandlung älterer Patientinnen und Patienten (in der Regel ab 65 Jahren), die an psychiatrischen Erkrankungen leiden, spezialisiert.

Wir arbeiten auf Station 03B in einem multidisziplinären Team eng zusammen. Außerdem kooperieren wir eng mit unseren Ambulanzen und Tageskliniken, mit der Vitos Tagespflege Hochtaunus sowie anderen ambulanten Pflegediensten, Diensten der sozialpsychiatrischen Versorgung und Seniorenheimen.

Da sich auf unserer Station auch Patienten mit Orientierungsstörungen befinden, wird die Station 03B geschlossen geführt, wobei wir uns selbstverständlich darum bemühen, unseren Patienten und Patientinnen größtmöglichen Freiraum zu gewähren. Je nach Krankheitsbild ist es möglich, dass unsere Patienten und Patientinnen die Station verlassen.
Alle unsere Patienten und Patientinnen haben darüber hinaus die Möglichkeit, unsere geschützte Dachterrasse zu nutzen.
Ein Hauptziel der Behandlung ist, die Selbständigkeit und Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten zu erhalten oder zu verbessern. Wir beziehen wo immer möglich Angehörige oder nahestehende Personen mit in die Behandlung ein.

 

Wir helfen bei:

  • Demenzerkrankungen. Eine Demenz kann mit einer nachlassenden Orientierungsfähigkeit einhergehen. Häufig treten zusätzliche Symptome auf, die die Alltagsgestaltung erschweren. So kann eine erhebliche Unruhe, ein gestörter Tag-Nacht-Rhythmus oder nächtliches, suchendes Umherlaufen ein Anlass für eine Einweisung sein.
  • Symptomen einer Depression. Dabei kann es vorkommen, dass betroffene Menschen keine Gefühle mehr empfinden können, keinen Antrieb mehr haben oder ihr Interesse an bisher gern gemachten Dingen verlieren.
  • suizidalen Gedanken, weil die inneren oder äußeren Konflikte als zu belastend erlebt werden. Dies kann bei verschiedenen psychischen Erkrankungen der Fall sein.
  • Symptomen einer Angsterkrankung. Ängste können sich auf eine konkrete Situation beziehen oder nahezu in allen Lebenssituationen vorhanden sein. Manche Betroffenen leiden unter so großen Ängsten, dass sie ihre Wohnung nicht mehr verlassen und soziale Kontakte meiden. Auch körperliche Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck können auftreten.
  • Symptomen einer wahnhaften Störung. Dabei können Patientinnen und Patienten den Bezug zur Realität verlieren. Es kann zu Halluzinationen und Wahnvorstellungen kommen. Diese Symptome treten häufig bei einer Schizophrenie auf, können aber auch im mit körperlichen Erkrankungen auftreten.
  • chronischen psychischen Erkrankungen. Nachlassende körperliche und/oder geistige Fähigkeiten können dazu führen, dass eine Veränderung der Unterstützungsangebote oder Medikamentenanpassung notwendig wird, um die Folgen chronischer Erkrankungen zu bewältigen.
  • Wir helfen Menschen, die die sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden. Der Eintritt in die Rente, aber auch der Verlust des Partners, der Auszug der Kinder oder der Wegfall bis dahin sinnstiftender Aktivitäten können zu kritischen Lebensereignissen werden, bei deren Bewältigung wir gerne helfen.

 

Unser Therapieangebot

•    medizinische Behandlung
•    psychotherapeutische Einzel- und Gruppengespräche
•    Psychoedukation, vorwiegend in Einzelgesprächen
•    Ergotherapie
•    Bewegungstherapie
•    Sozialberatung und praktische Hilfestellung
•    Training von Alltagsfähigkeiten
•    Musikgruppen
•    tiergestützte Aktivitäten
•    gemeinsame Aktivitäten in der Patientengruppe wie gemeinsames Backen oder Außenaktivitäten

Den individuellen Behandlungsplan besprechen wir im Team und stimmen diesen mit unseren Patientinnen und Patienten ab.

 

Ausstattung der Station

  • helle, freundliche Doppelzimmer und Einzelzimmer
  • Aufenthaltsräume mit TV und Radio
  • Speiseraum mit Teeküche
  • geschützte Dachterrasse

 

  • Leitende Fachärztin
  • Stationsärztinnen/-ärzte
  • Diplom-Psycholog/-innen
  • Gesundheits- und Krankenpflegepersonal
  • Fachkrankenpflegepersonal für Psychiatrie
  • Sozialarbeiter/-innen
  • Bewegungstherapeut/-innen
  • Ergotherapeut/-innen

Trotz der Diagnose einer Demenz ist es unser Ziel, die Lebensqualität so gut wie möglich zu erhalten. Dies kann z. B. geschehen, in dem man Aktivitäten fördert, die Freude bereiten. Daran arbeitet unser Team mit viel Herzblut.

Yvonne Jäger, Leitende Ärztin der gerontopsychiatrischen Station 03B

Interview mit der leitenden Ärztin der Station 03B Yvonne Jäger

Was kennzeichnet eine Alzheimer-Erkrankung und gibt es Unterschiede zur Demenz?

„Alzheimer“ - oder besser: Demenz vom Alzheimertyp- ist eine Hirnerkrankung, die mit einem fortschreitenden Abbauprozess einhergeht und gekennzeichnet ist durch einen zunehmenden Verlust der Fähigkeit, Informationen zu speichern und später wieder abzurufen („Gedächtnisverlust“). Zusätzlich kommen andere kognitive Beeinträchtigungen und Schwierigkeiten bei der Strukturierung und Durchführung alltäglicher Aktivitäten hinzu. Mit „weiteren kognitiven Beeinträchtigungen“ ist z. B. gemeint, dass die Fähigkeit, sich auf eine bestimmte Aufgabe zu konzentrieren, nachlässt. Auch nimmt die Problemlösekompetenz sowie die Fähigkeit zum schlussfolgernden Denken und schließlich auch das Bewusstsein für die aktuelle Zeit, Ort und Situation ab. In fortgeschrittenen Stadien kommen häufig noch sogenannte „herausfordernde Verhaltensweisen“ (wie Weglaufen, Unruhe oder Aggressionsneigung) hinzu. Leider ist es ein Kennzeichen der Erkrankung, dass die Defizite fortschreiten. Es handelt sich bei der Alzheimerdemenz um eine spezifische Form der Demenz, die aufgrund von Ablagerungen im Gehirn auftritt.

Wie helfen Sie Betroffenen in der Klinik?

Innerhalb des klinischen Rahmens kommen Medikamente zur symptomatischen Behandlung von Alzheimer zum Einsatz. Diese Medikamente können vor allem ein Fortschreiten der Erkrankung reduzieren. Manchmal ist es auch notwendig, die begleitenden „demenzassoziierten, herausfordernden Verhaltensweisen“ wie eine stetige Unruhe oder eine Aggressionsneigung, mit Medikamenten etwas abzumildern. Hier achten wir jedoch immer darauf, dass wir das bestmögliche Nutzenrisikoverhältnis für den Patienten erreichen. Eine Heilung ist leider nach aktuellem Stand der Wissenschaft noch nicht möglich.

Nicht-medikamentöse Interventionen wie kognitive Therapie, fachspezifische Pflege, Gedächtnistraining, Bewegungstherapie und Ergotherapie sind ebenfalls von Bedeutung. Fortschritte in der Forschung zielen auf die Modifikation des Krankheitsverlaufs ab. Demenzpatienten und -patientinnen profitieren von einer stabilen Routine und klaren Tagesabläufen. Das hilft ihnen, Desorientierung und Ängste zu vermindern. Es ist ebenfalls wichtig, eine geduldige und einfühlsame Kommunikation einzuüben. Klare Anweisungen und einfache Fragen sind hilfreich. Da wir wissen, dass soziale Kontakte wertvoll sind, finden unter anderem unsere Mahlzeiten auch innerhalb der Patientengemeinschaft -und nicht alleine auf dem Zimmer- statt. Stimulation in Form von Spielen oder Gesprächen kann helfen, die geistige Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Angehörige unserer Patienten und Patientinnen erhalten von uns sowohl in Form von Gesprächen als auch in Form von konkreten Hilfsangeboten, die unser Sozialdienst unterbreitet, eine Unterstützung. Denn insbesondere für Angehörige stellt es häufig eine große Herausforderung dar, an Demenz Erkrankte zu betreuen. Trotz der Diagnose einer Demenz ist es unser Ziel, die Lebensqualität so gut wie möglich zu erhalten. Dies kann z. B. geschehen, in dem man Aktivitäten fördert, die Freude bereiten. Daran arbeitet unser Team mit viel Herzblut.

An wen können sich Angehörige wenden? 

Im Falle des Verdachts auf Alzheimer bei einem Angehörigen empfiehlt sich, einen Arzt bzw. eine Ärztin des Vertrauens aufzusuchen, um die Diagnose zu bestätigen und gegebenenfalls geeignete Behandlungsoptionen zu besprechen. Zudem stehen Alzheimer-Gesellschaften und -Organisationen zur Verfügung, die umfassende Unterstützung und Informationen bereitstellen. Diese bieten auch Schulungen an und haben oft regionale Büros. Auch bieten Tagespflegeeinrichtungen eine Möglichkeit zur Entlastung für Angehörige, in denen sie Demenzpatienten während des Tages betreuen. Angehörigengruppen bieten die Gelegenheit, sich mit anderen in ähnlichen Situationen auszutauschen und emotionalen Beistand zu finden. Auch die Krankenkassen können helfen, geeignete Unterstützungsangebote zu organisieren. Angehörige sollten sich nicht scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen, da die Pflege eines Demenzpatienten eine herausfordernde Aufgabe sein kann. Die Unterstützung von Fachleuten und die Teilnahme an Angehörigengruppen können sowohl die Belastung reduzieren als auch die Qualität der Pflege verbessern. Es ist also eine „win-win-Situation“, wenn man sich Hilfe sucht und annimmt.

Kann man gerontopsychiatrischen Erkrankungen vorbeugen?

Obwohl eine vollständige Prävention von Alzheimer und verwandten Erkrankungen schwer zu erreichen ist, sind gesunde Lebensgewohnheiten von entscheidender Bedeutung. Dazu zählen geistige Stimulation, regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung und soziale Interaktion. Risikofaktoren wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten ebenso behandelt werden. Die Forschung in diesem Bereich ist in ständiger Weiterentwicklung.

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