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Vitos Waldkrankenhaus Köppern: Hunderte Besucher ließen beim Sommerfest die Seele baumeln

Datum:
Fachbereich:
Fachbereichsübergreifend
Gesellschaft:
Vitos Hochtaunus gGmbH

(Friedrichsdorf, 6. September 2016). Spiel, Spaß und gute Laune standen am Sonntag im Vitos Waldkrankenhaus Köppern hoch im Kurs. Der Grund: Gemeinsam mit 26 Kooperationspartnern aus dem Hochtaunuskreis und aus Frankfurt feierte die Fachklinik ihr Sommerfest, bei dem mehrere Hundert Besucher aus der gesamten Umgebung ihre Seele baumeln ließen.

Psychosoziales Netzwerk informierte über Angebote

„Volles Haus“ hieß es bereits um die Mittagszeit, nachdem die Klinikseelsorgerin Schwester Ruth Arnold mit einem Festgottesdienst den Startschuss zu der Veranstaltung gegeben hatte. Danach herrschte im Klinikpark den ganzen Tag lang geschäftiges Treiben. In dem naturnahen Krankenhausgelände war über Nacht eine kleine Zeltstadt entstanden, die mit kulinarischen Köstlichkeiten ebenso lockte wie mit einer ungeahnten Vielfalt an Informationen. So stellten nicht weniger als 26 Vereine und Einrichtungen des psychosozialen Netzwerks, das sich um Menschen in besonderen Notlagen kümmert, ihre Angebote vor. Etwa das Zentrum für Jugendberatung und Suchthilfe Hochtaunus, das mit einem so genannten „Freizeitklavier“ auf die Problematik von abhängigkeitserkrankten Personen aufmerksam machte. „Das Leben bietet eine Klaviatur von Möglichkeiten, mit Alltags- und Berufsstress umzugehen, darunter Gespräche, Hobbys oder auch der Glauben. Doch nur wer möglichst viele Klaviertasten im Wechsel bedient, bewahrt sich davor, von einer Taste süchtig zu werden“, erläuterte Dorothea Lehnhardt-Kuhn die Funktion der am Boden liegenden und mit Lautsprechern versehenen Tastatur, auf der zahlreiche Gäste tänzelnd ihre individuelle „Stressabbaumelodie“ zum Klingen brachten. Abhängigkeitserkrankungen standen auch bei der Freiwilligen Suchtkrankenhilfe, den Anonymen Alkoholikern und der Angehörigenorganisation „Al Anon“ im Vordergrund, die mit reichlich Informationsmaterial über die Tücken der Sucht aufklärten, aber auch im persönlichen Gespräch mit Rat und Tat weiterhalfen. Menschen mit psychischen Erkrankungen stehen ebenfalls zahlreiche Hilfen zur Verfügung, wie sich unter anderem an den Ständen der Fachstelle Demenz, des sozialpsychiatrischen Dienstes und der Betreuungsstelle des Hochtaunuskreises, des Diakonische Werks, des Vereins für psychosoziale Hilfe Taunus und von GANZ e.V. aus Neu-Anspach zeigte. „Die Möglichkeiten, sich Tipps zu holen und mit Fachleuten auszutauschen, zeichnet den speziellen Charakter des Sommerfests aus. Hier lässt es sich ganz diskret und zwanglos auch über sehr persönliche Sorgen und Probleme sprechen“, lobte eine Besucherin, die eine anonyme Beratung am Stand der Therapieeinrichtung „Camille“ für Frauen mit Suchtproblemen und zusätzlichen psychischen Störungen in Anspruch nahm.

Spiel und Spaß

Dass der Austausch über die beschwerlichen Aspekte des Lebens in solch großem Umfang genutzt wurde, lag an der lockeren und fröhlichen Atmosphäre, die das Sommerfest im Vitos Waldkrankenhaus Köppern prägte. Während nämlich die Band „Niteshift“ auf der Musikbühne mit Soul- und Pop-Evergreens aus den vergangenen Jahrzehnten so manchen Besucher zum Tanzen animierte, werkelten die Klinik-Stationen in ihren Pavillons eifrig an der Gästeverpflegung. So waberte der Duft von gegrillten Fleischspießen, Hamburgern und Steaks zur Freude der Liebhaber deftiger Kost übers Klinikgelände, wohingegen der Freundeskreis Waldkrankenhaus Köppern mit seinen selbstgemachten Kichererbsen-Bällchen (arabisch „Falafel“ genannt) nicht nur die Vegetarier begeisterte. Kurzweilig gestaltete sich auch das Rahmenprogramm, das von Rundfahrten in der Pferdekutsche über eine Rollrutsche und eine Hüpfburg des „Abenteuerspielplatzes Riederwald“ bis hin zu quietschbunten Bobby-Cars reichte. Dazu trieb die Clownin Pauline ihre Späße und sorgte für Lacher.

Die therapeutischen Abteilungen des Vitos Waldkrankenhauses Köppern sorgten mit ihren „Mitmach-Aktionen“ ebenfalls für Abwechslung. Etwa die Bewegungstherapie, bei der „Spiele im Freien“ wie Boule oder das Jonglieren auf der Slackline auf dem Programm standen. Die Ergotherapie lud zum Malworkshop ein, und die Station 5 mit dem Behandlungsschwerpunkt „Depressionen“ überraschte gleich mit einem ganzen „Komplettpaket“, das die Teilnahme an der Entspannungs- und Akupunkturgruppe ebenso beinhaltete wie eine Präsentation zum Thema „Schlafhygiene“. Darüber hinaus luden die Suchtstation 1 und die Tagespflege für Menschen mit Demenz, Haus Bornberg, zur Besichtigung ein. Fachvorträge zu den Therapieangeboten der 2015 eröffneten gerontopsychiatrischen Tagesklinik Bad Homburg, zur Tagespflege Haus Bornberg und zu der innovativen Behandlungsmethode „Neurostimulation“ stießen ebenfalls auf große Resonanz.

Historisches Feuerwehrfahrzeug fand viele Bewunderer

Als ein Hingucker der besonderen Art erwies sich das historische Feuerwehrfahrzeug TLF 15, das 1949 erbaut wurde und sich bis 1967 im Dienst der damaligen Betriebsfeuerwehr des Waldkrankenhauses befand. Der Stationspfleger Uwe Streit hatte das Tanklöschfahrzeug durch Zufall in Frankreich in einer Oldtimer-Ausstellung entdeckt. „Anhand der Fahrzeugbeschreibung erfuhr ich dann, dass das Feuerwehrauto einst im Besitz unserer Klinik war. Kurzerhand habe ich dann den jetzigen Eigentümer – die Freiwillige Feuerwehr Butzbach Pohl-Göns - kontaktiert. Und für die Kameraden war es erwartungsgemäß eine Ehrensache, den Oldtimer bei unserem Sommerfest zu präsentieren“, wie der gebürtige Usinger voll des Dankes berichtete. Klar, dass das Gefährt viele bewundernde Blicke erntete - und noch mehr Staunen ob der Tatsache hervorrief, dass es bis zum heutigen Tag bei Wald- und Flächenbränden wertvolle Dienste leistet.

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