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CRPS: Morbus Sudeck nach OP am Handgelenk

Alles begann mit einem Sturz aufs Handgelenk im Oktober 2020. Ausgerechnet auf die wichtige rechte Hand. Dr. Irma Jansen ließ den Bruch operieren - und ahnte weiter nichts Böses.

Nach dem Eingriff, der chirurgisch als gelungen galt, traten verschiedene Symptome auf: „Die Bewegung der Hand war stark eingeschränkt, ich spürte einen zentralen Schmerz, zudem war der ganze Unterarm geschwollen“, erklärt sie. Eine zweite OP im Dezember brachte keine Linderung, stattdessen trat zusätzlich ein Brennschmerz auf.
„Leider war es sehr schwierig, eine fachlich kompetente ärztliche Einschätzung zu bekommen“, so Jansen. Die Wissenschaftlerin recherchierte auf eigene Faust und stieß auf das Krankheitsbild CRPS (complex regional pain syndrome), früher auch, nach dem Erstbeschreiber, Morbus Sudeck genannt. Hierbei handelt es sich um eine mit Schmerzen einhergehende überschießende Schwellung, Rötung und Überwärmung nach einer Operation oder einem Knochenbruch – typischerweise am Unterarm oder Fuß. „Mir war klar: Ich brauche nicht nur eine an wissenschaftlichen Kriterien ausgerichtete Diagnose, sondern auch ein überzeugendes Behandlungsprogramm.“
Irma Jansen fand im Internet Artikel von Dr. Andreas Böger, dem Chefarzt für Schmerzmedizin in der Vitos Orthopädischen Klinik Kassel, zum Thema CRPS. Die Texte und der beschriebene, komplexe Therapieansatz der Schmerzklinik überzeugten die Patientin. Bei einem ambulanten Termin im Januar 2021 empfahl ihr Dr. Böger einen stationären Aufenthalt in Kassel. „Ich war erst zögerlich, aber das Konzept der Multimodalen Schmerztherapie und die fachliche Kompetenz von Dr. Böger hat mich dann doch überzeugt. Vor allem, weil ich das Gefühl hatte, meine Selbstbestimmung dabei nicht aufgeben zu müssen.“
Man habe sich leicht einlassen können auf die Therapie, so die 64-jährige Patientin: Eine fokussierte ärztliche Visite am Morgen erläuterte die Wirkungen der therapeutischen Maßnahmen und überall spürte man die gute Vernetzung des ganzen Behandlungsteams und ein echtes Ineinandergreifen der Therapien, darunter Physiotherapie und psychologische Hilfestellungen zur Schmerzbewältigung. „Die Atmosphäre hier im Haus ist einfach positiv: kompetent, klar, locker, unverkrampft.“ Besonders wichtig sei ihr das viele Handwerkszeug für die Zeit nach dem stationären Aufenthalt gewesen. „Da gibt es ganz einfache, aber toll wirkende Ideen, zum Beispiel den Eislolli zum Kühlen, Knete, Abschwellringe oder Behandlungen mit Retterspitz und Lavendelöl.“
Am Ende ihres Aufenthalts spürt Dr. Irma Jansen bereits deutliche Veränderungen. „Der Einstieg mit Cortison zur Abschwellung der Hand hat den Weg bereitet. Vor allem durch die Spiegeltherapie und die Akupunktur hat sich das Gefühl zu meiner Hand sehr verbessert. Sie ist jetzt gut durchblutet, der Bewegungsradius ist besser, sie ist einfach wieder Teil von mir. Ich fühle mich gut vorbereitet, die Therapie zu Hause fortzusetzen.“
Dr. Andreas Böger wird das Ergebnis der Behandlung bei einem ambulanten Termin nach 6-8 Wochen überprüfen. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass es Frau Dr. Jansen dann weiter bessergehen wird.“ CRPS werde selten erkannt, erklärt der Schmerzexperte, „obwohl das Syndrom bei immerhin 3% aller Extremitäten-Traumata auftritt“, so Böger.

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