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Bettruhe ist Gift bei Hexenschuss

Datum:
Fachbereich:
Orthopädie
Gesellschaft:
Vitos Orthopädische Klinik Kassel gGmbH

Kassel, 10. Januar 2014 – Eine Kiste Wasser aus dem Auto gehoben und ein unsäglicher Schmerz durchfährt den Körper. Fast jeder wird mindestens einmal im Leben von der „Hexe“ erwischt. Die mittelalterliche Vorstellung, dass Krankheiten von Hexen per Pfeilschuss abgefeuert werden, ist hier nachvollziehbar.

Denn ein Hexenschuss fühlt sich genau so an. Allerdings ist dieser akute, plötzlich auftretende Kreuzschmerz (auch Lumbago genannt) gar keine Krankheit. Eine ruckartige, ungeschickte Bewegung irritiert lediglich die Nerven, so dass sich die Rückenmuskulatur reflexartig anspannt. Folge: Starke Schmerzen, die Betroffene zum „Fragezeichen“ machen, weil sie sich nicht mehr aufrichten können.

„Doch Bettruhe ist Gift bei Hexenschuss“, sagt Ulrich Schmitz-Sieg, Leiter der Wirbelsäulenorthopädie der Vitos Orthopädischen Klinik Kassel. „Es ist wichtig, sich weiterhin normal zu bewegen. Schmerzsalbe oder spezielle Schmerzmittel machen das möglich und verhindern, dass Betroffene eine Schonhaltung einnehmen. Denn die würde die Muskelverspannung nur weiter fortsetzen. Eine Wärmflasche fördert die Durchblutung. Und Krankengymnastik führt einerseits zur Entlastung der Wirbelsäule und andererseits zur Kräftigung der Rücken- und Bauchmuskulatur. So ist ein Hexenschuss schnell wieder vergessen.“

Sind die Beschwerden allerdings sehr heftig, sollten Betroffene immer ärztlich abklären lassen, ob eventuell eine andere Ursache wie etwa ein Bandscheibenvorfall vorliegt. Bei Menschen mit Osteoporose könnte auch ein Wirbelbruch dahinter stecken. Dann wäre sofortiges Handeln wichtig.

 

oberes Foto: Ulrich Schmitz-Sieg, Leiter der Wirbelsäulenorthopädie der Vitos Orthopädischen Klinik Kassel

unteres Foto: Hexenschuss: Ein unsäglicher Schmerz macht Betroffene zum „Fragezeichen“.

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