„Geplant ist, die neue Station zum 1. Januar 2014 in Betrieb zu nehmen - mit der bei Terminangaben zu baulichen Veränderungen gebotenen Vorsicht nenne ich als Fertigstellungstermin Anfang 2014“, erläutert Stephan Köhler, Geschäftsführer von Vitos Rheingau die geplanten zeitlichen Abläufe.
Die vierte Station der Klinik Rheinhöhe ist Teil der hessenweiten Aufstockung kinder- und jugendpsychiatrischer Betten und tagesklinischer Plätze durch das zuständige Hessische Sozialministerium (HSM). 2012 eröffnete die Klinik Rheinhöhe deshalb je eine neue Tagesklinik in Oberursel und in Kelkheim.
Der Aufstockung der kinder- und jugendpsychiatrischen Behandlungsplätze ging eine Bestandsaufnahme durch das Ministerium voraus, bei der unter anderem die Wartelisten der kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken eine Rolle spielten. Diese waren für das HSM ein wesentliches Kriterium, die erhöhten Betten- und Plätzekapazitäten zu bewilligen.
„Die Expansion in der Kinder- und Jugendpsychiatrie verläuft gegen den allgemeinen Trend im Gesundheitswesen, Krankenhäuser eher zu konsolidieren oder sogar Betten abzubauen“, erklärt Dr. Doris Mallmann, als Klinikdirektorin der Rheinhöhe letztverantwortlich für alle kinder- und jugendpsychiatrischen Standorte von Vitos Rheingau. Die Fachärztin und Diplom-Psychologin macht dafür eine Reihe von Gründen geltend: „In unserer Gesellschaft groß zu werden, ist nicht einfach. Der gestiegene schulische Druck, die Zunahme von Kinderarmut vor allem in Familien mit einem alleinerziehenden Elternteil, eine hohe Scheidungsrate sind ebenso von Bedeutung wie mittelbar auch elterliche Belastungen wie Arbeitslosigkeit. Selbst das Gegenteil kann zum Problem werden, wenn die Familie wirtschaftlich gedeiht, aber die elterliche Zeit mit den Kindern weniger wird und nur Taschengeld und „Freiheiten“ mehr werden. Das alles muss nicht, aber es kann zu psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen führen. Tatsache ist, dass wir seit Jahren steigende Patientenzahlen verzeichnen und darauf in Abstimmung mit dem Hessischen Sozialministerium, das für die Genehmigung weiterer Betten beziehungsweise tagesklinischer Plätze zuständig ist, durch die Eröffnung einer weiteren Station reagieren.“
Für die Klinik bedeutet die neue Station eine Verringerung ihrer Warteliste, die insbesondere betroffene Eltern erleichtern wird. Denn die Not der von einer psychischen Erkrankung ihrer Kinder betroffenen Familien ist in der Regel hoch, je schneller die Behandlung beginnen kann, desto besser nicht nur für die betroffenen Kinder und Jugendlichen, sondern auch für ihr Umfeld. „Von daher hoffen wir auf einen reibungslosen Verlauf der Bauarbeiten“, so Stephan Köhler.
Hintergrundinformation
Die Vitos Klinik Rheinhöhe ist als Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Teil des Klinikums Rheingau, einer Betriebsstätte der Vitos Rheingau gemeinnützigen GmbH und versorgt psychisch kranke Kinder und Jugendliche aus Wiesbaden, dem Rheingau-Taunuskreis, dem Hochtaunuskreis, dem Main-Taunus-Kreis und dem Rhein-Lahnkreis ambulant, teilstationär und stationär. Die Klinik verfügt über Standorte in Eltville, Wiesbaden, Idstein, Oberursel und Kelkheim. Mit der neuen Station bietet sie insgesamt 69 Betten für eine stationäre Behandlung und 39 tagesklinische Plätze.