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Die rTMS - ein neuer Meilenstein in der Behandlung

Datum:
Fachbereich:
Erwachsenenpsychiatrie
Gesellschaft:
Vitos Rheingau gGmbH

Bei Vitos Rheingau können Patient/-innen mit schweren Depressionen seit wenigen
Wochen mittels Magnetstimulation behandelt werden

Eltville, 2. April 2024 – Nicht bei allen Menschen, die an schweren psychischen Erkrankungen wie Depressionen leiden, schlägt eine psychotherapeutische oder medikamentöse Behandlung wie gewünscht an. In solchen Fällen kann die Behandlung mittels Magnetstimulationsverfahren helfen. In der Vitos Klinik Eichberg wird seit Februar 2024 die „repetitive transkranielle Magnetstimulation“ (kurz rTMS) als ergänzender Baustein der psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung – neben der bereits seit 2021 etablierten Elektrokonvulsionstherapie (EKT) – eingesetzt.

Was ist die rTMS?

Die rTMS ist ein innovatives, neurowissenschaftlich fundiertes Behandlungsverfahren, bei dem mittels eines pulsierenden Magnetfeldes gezielt und nicht-invasiv der Ausgleich von aus der Balance geratenen Hirnaktivitäten bewirkt wird. Mit den elektromagnetischen Impulsen können bestimmte Gehirnareale stimuliert oder gehemmt werden, was zu einer Linderung der Symptome führt. Die rTMS kommt in der Psychiatrie vor allem bei Patient/- innen mit Depressionen zum Einsatz. In der ersten Behandlungssitzung werden von einem Arzt bzw. einer Ärztin der genaue Ort der Stimulation und die Stimulationsstärke festgelegt. Der Patient bzw. die Patientin trägt dabei eine weiße Kappe auf dem Kopf, auf der der Stimulationspunkt markiert wird. Sind alle Parameter eingestellt, dauern die Folgesitzungen nur je 10-15 Minuten. Üblicherweise findet über einen Zeitraum von ca. drei bis vier Wochen an jedem Werktag eine Sitzung statt.

Bei Vitos Rheingau werden aktuell im stationären Bereich die ersten an Depressionen erkrankten Patient/-innen mit der rTMS behandelt. Da das Verfahren sehr nebenwirkungsarm ist und sich meist schnell Verbesserungen bemerkbar machen, stößt die Behandlung auf großes Interesse. „Die rTMS wird in der Regel sehr gut vertragen, es können allenfalls Kopfschmerzen auftreten. Vor allem für Menschen, die auf Medikamente nicht ansprechen oder negativ gegenüber Medikamenten eingestellt sind, ist die Magnetstimulation eine zusätzliche Option. Bei schweren psychischen Erkrankungen wie der Depression kann man gar nicht genug therapeutische Pfeile im Köcher haben, von daher freuen wir uns sehr, dass wir mit der rTMS ein zusätzliches Angebot für unsere Patient/-innen schaffen konnten“, so Dr. Julia Reiff, stellvertretende Klinikdirektorin der Vitos Klinik Eichberg. Die rTMS wurde in die S3-Leitlinie zur Depressionsbehandlung aufgenommen und die Kosten für die Behandlung werden von der Krankenkasse übernommen.

Perspektivisch soll die rTMS bei Vitos Rheingau auch Patient/-innen mit Suchterkrankungen oder Psychosen angeboten werden. Außerdem ist auch eine Ausweitung auf den tagesklinischen Bereich geplant. Prof. Dr. Dieter F. Braus, Ärztlicher Direktor des Vitos Klinikums Rheingau und Klinikdirektor der Vitos Klinik Eichberg, erklärt: „Die rTMS ist ein weiteres evidenzbasiertes Modul, Patient/-innen mit noch höherer Erfolgswahrscheinlichkeit zu therapieren. Wir planen, das Angebot künftig noch auszuweiten und zusätzliche Mitarbeitende im Umgang mit dem Gerät zu schulen.“

Servet Dag, Geschäftsführer von Vitos Rheingau, betont: „Der Start der rTMS ist für uns bei Vitos Rheingau ein neuer Meilenstein in der Behandlung und ein weiterer Schritt in unserem Bestreben, bedarfsgerechte und passgenaue Angebote für unsere Patient/-innen und Klient/-innen kontinuierlich auszubauen und weiterzuentwickeln. Damit kommen wir unserem Ziel näher, innovative Behandlungsmöglichkeiten anzubieten, die das Leben unserer Patient/-innen nachhaltig verbessern.“

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