„Eva Demskis Mischung aus Reiseführer und Geschichtensammlung zum Rheingau ist in der Gruppe sehr gut angekommen“, erklärt Eva Schmidt, die den Literaturtreff zusammen mit Renate Gahn vom Amt für Soziales der Stadt Eltville und Erika Schmelzer, Seniorenbeauftragte des Rheingau-Taunus-Kreises, ehrenamtlich leitet. „So gab es viel Interesse, die dort beschriebenen Stätten auch kennen zu lernen.“

Die Teilnehmer waren tief berührt von Demskis Bericht über die „Kinderfachabteilung“ und die Ermordung hunderter Kinder. Spontan beschlossen sie, die Gedenkstätte zu besuchen und dort Blumen niederzulegen.

Der Gedenkstein und die Kapelle auf dem Eichberggelände sind Teil der Erinnerungsarbeit an die Zeit der Krankenmorde, zu denen sich Vitos Rheingau verpflichtet sieht. „Als Einrichtung mit fast zweihundertjähriger Tradition sind die Höhen und leider auch die Tiefen der deutschen Psychiatrie Teil unserer Geschichte“, erklärt dazu Vitos Rheingau-Geschäftsführer Stephan Köhler. „Die Zeit der Krankenmorde, in der die Vernichtung als lebensunwert bezeichneten Lebens auch in der Klinik Eichberg praktiziert wurde, nehmen wir zum Anlass, uns regelmäßig mit ethischen Fragen auseinanderzusetzen und unser Selbstverständnis in Bezug auf unsere Patienten und Klienten immer wieder kritisch zu hinterfragen.“

Seit 2009 findet jährlich eine Gedenkstunde zur Erinnerung an den Krankenmord statt, die sich insbesondere an die Mitarbeitenden richtet, aber auch externen Gästen offen steht. Sie findet dieses Jahr am 3. September von 13 bis 14 Uhr in Haus 8 statt.

Besucher, ob einzeln oder in Gruppen, die sich für die Geschichte des Unternehmens interessieren, sind nach Terminabsprache herzlich willkommen. Für Gruppen bis maximal 20 Personen bietet das Unternehmen auch die Möglichkeit, Einblick in eine moderne Psychiatrie zu nehmen. Auch für diese Veranstaltungen ist eine Terminabsprache notwendig. Anfragen erbittet das Unternehmen per E-Mail an info@vitos-rheingau.de.