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Tiere als Therapeuten in der Psychiatrie: Fortbildung in einem ungewöhnlichen Aufgabengebiet

Datum:
Fachbereich:
Fachbereichsübergreifend
Gesellschaft:
Vitos Rheingau gGmbH

Eine ungewöhnliche Fortbildung führten Renate Dörr, Ergotherapeutin bei Vitos Rheingau, und Alexandra Bonner, Diplom-Sozialarbeiterin bei EVIM, in der Vitos psychiatrischen Tagesklinik Wiesbaden durch.

Unterstützt von ihren Therapiehunden Mira und Pearl informierten sie interessierte Kolleginnen und Kollegen aus beiden Unternehmen über Ebenen und Wirkungen tiergestützter Interventionen, über geeignete Tiere für die tiergestützte Therapie mit einem speziellen Blick auf geeignete Hunderassen, vor allem aber auch über Voraussetzungen und Rahmenbedingungen, Sicherheit und Hygiene, Tierschutz und die Ausbildung zu einem Therapiebegleithundeteam.

„Wir haben immer wieder Nachfragen von interessierten Kollegen zu unserer Arbeit mit Therapiebegleithunden“, erklären die beiden Referentinnen. „Da es nur wenige Fortbildungsmöglichkeiten zu dem Thema gibt, entstand die Idee, einmal über die Möglichkeiten tiergestützter Interventionen zu informieren und von den Erfahrungen in unseren unterschiedlichen psychiatrischen Einsatzgebieten zu berichten. Es ist uns ein Anliegen, die Arbeit mit den Tieren über die einzelnen Institutionen hinaus etwas bekannter zu machen.“

Tiere und insbesondere Hunde spielen im menschlichen Leben schon seit jeher eine wichtige Rolle, sei es als Jagdbegleiter, als Hüte- oder als Wachhund. Dass sie aber auch einen positiven Einfluss auf die körperliche und seelische Gesundheit von Menschen haben können, den man therapeutisch nutzen kann, ist eine relativ neue Erkenntnis.

Für psychisch kranke Menschen gehört zu den unmittelbar positiven Aspekten Stressabbau und die Verringerung depressiver Gefühle und Gedanken. Mittelbar hilft die Übernahme von Verantwortung für das Tier, etwa auf Spaziergängen, zur Verbesserung von Achtsamkeit und Klarheit im Verhalten und fördert durch das Erleben von Selbstwirksamkeit auch das Selbstvertrauen.

„Tiergestützte Therapie ist, wenn sie professionell durchgeführt wird, für viele psychisch kranke Menschen eine hervorragende Ergänzung ihrer Behandlung und eine Bereicherung ihres Alltags“, erläutert Dr. Sibylle C. Roll, Klinikdirektorin der Vitos Klinik Eichberg, zu der die Tagesklinik in Wiesbaden gehört. „Von daher würden wir sie gern allen dafür geeigneten Patienten zukommen lassen“. Notwendig dafür seien aber, ergänzt Beate Schöffel, Fundraiserin im Vitos Konzern, nicht nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich mit einem geeigneten Hund entsprechend fortbilden ließen, sondern auch die notwendigen Mittel dafür.

Von daher seien Unternehmen wie Vitos Rheingau und EVIM über Spenden für die Anschaffung und Ausbildung von weiteren Therapietieren ausgesprochen dankbar. Wer die tiergestützte Arbeit der beiden Unternehmen unterstützen will, findet Informationen dazu auf den Websites: www.vitos-rheingau.de und www.evim.de

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