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Vitos kinder- und jugendpsychiatrische Tagesklinik und Ambulanz nehmen Arbeit in Kelkheim auf

Datum:
Fachbereich:
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Gesellschaft:
Vitos Rheingau gGmbH

Seit Anfang September stehen im Main-Taunus-Kreis eine kinder- und jugendpsychiatrische Ambulanz und Tagesklinik mit Behandlungsangeboten für Kinder und Jugendliche bis zur Volljährigkeit zur Verfügung.

Damit gibt es für diese Zielgruppe jetzt auch ein wohnortnahes Angebot der Vitos Klinik Rheinhöhe, die Teil des psychiatrischen Zentrums Vitos Rheingau in Eltville ist. Die Suche nach einer passenden Immobilie gestaltete sich langwierig und führte erst durch die Unterstützung der Städtebaulichen Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft Kelkheim zum jetzt erfolgten Bezug des Standortes Frankfurter Straße in Kelkheim.  

Termine für die Ambulanz können unter der Telefonnummer 06195 – 97652 - 100 vereinbart werden. Die Tagesklinik verfügt insgesamt über zwölf Plätze. „Die Belegung wird in den ersten drei Monaten nach und nach erfolgen“, schildert Oberarzt Jörg Lüders-Heckmann, der Ambulanz und Tagesklinik leitet, die Planung. „Wir rechnen mit der Vollbelegung der Tagesklinik bis zum Jahresende 2012. Die offizielle Eröffnungsfeier am 1. November werden wir mit einem Tag der offenen Tür verbinden, sodass sich die interessierte Öffentlichkeit selbst ein Bild von unserem Angebot machen kann.“ 

Therapeutische Angebote
Der Weg zu einer häufig mehrwöchigen Behandlung in der Tagesklinik führt über die Ambulanz. Dort erfolgt nach einer sorgfältigen Diagnostik die Entscheidung, ob eine weitergehende Behandlung in der Klinik oder in der Tagesklinik notwendig ist. Die meisten Kinder und Jugendlichen können ambulant versorgt werden. In der Tagesklinik werden die Patienten in der Regel tagsüber von Montag bis Freitag behandelt. Zum Therapieangebot gehören Familientherapie, tiefenpsychologisch fundierte Therapien, Verhaltenstherapie, Traumatherapie, aber auch mehr auf das praktische Tun fokussierte Formen wie Spieltherapie, Ergotherapie, Musiktherapie, Theatertherapie, Entspannungsübungen. Dazu kommen biomotorisch aktivierende und übende Verfahren wie z.B. Schwimmen, Radfahren und - je nach Jahreszeit - differenzierte Außenaktivitäten, kreativ gestaltende Verfahren, erlebnistherapeutische Angebote und soziales Kompetenztraining. 

Eine wesentliche Rolle spielt der intensive Kontakt zu den Angehörigen der Kinder. „Wir arbeiten mit den Eltern zusammen, sie sind aktiv am Genesungsprozess ihrer Kinder beteiligt“, betont Jörg Lüders-Heckmann. Die Einbeziehung der Eltern erfolgt über Therapie, Beratung, Aufklärung über die Krankheit (die so genannte Psychoedukation) oder konkrete Anleitung durch Elterncoaching. 

Diese Vielseitigkeit des therapeutischen Angebots ermöglicht eine individuelle Behandlungsplanung für jedes Kind, die durch ein multiprofessionelles Team, bestehend aus Ärzten, Psychologen, Kinder- und Jugendpsychotherapeuten, Fachtherapeuten (zum Beispiel für Musiktherapie) und dem Pflege- und Erziehungsdienst sichergestellt wird. „Und selbstverständlich besuchen unsere Patienten während ihres Aufenthalts in der Tagesklinik auch die Schule. Es werden zwei Lehrkräfte vor Ort in eigens dafür eingerichteten Schulräumen ganztags zur Verfügung stehen. Von Einzel- über Kleinstgruppen- bis hin zum Klassenunterricht soll den Kindern und Jugendlichen der Zugang zur Schule neu eröffnet werden, um eine tragfähige Motivation für den regelmäßigen Schulbesuch in der Heimatschule zu erlangen. Gegen Ende der Behandlung erfolgt von der Tagesklinik aus die probeweise Beschulung in der zuvor besuchten Schule“, ergänzt Lüders-Heckmann. 

Steigender Versorgungsbedarf in der Kinder- und JugendpsychiatrieDer Bedarf für eine Vorort-Versorgung im Main-Taunus-Kreis ist gegeben. „Es gibt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie hessenweit eine Aufstockung der Klinikbetten und tagesklinischen Plätze. „Seit Jahren verzeichnen wir steigende Patientenzahlen und führen Wartelisten in den voll- und teilstationären Bereichen, weil nicht alle Kinder und Jugendlichen, die einer Behandlung bedürfen, auch aufgenommen werden können. Darauf hat das Hessische Sozialministerium in der Krankenhausplanung reagiert, was uns jetzt ermöglicht, neue Angebote zu eröffnen“, erklärt Dr. Doris Mallmann, als Klinikdirektorin der zu Vitos Rheingau gehörenden Klinik Rheinhöhe letztverantwortlich für alle kinder- und jugendpsychiatrischen Standorte des Unternehmens. Die Fachärztin und Diplom-Psychologin macht für den steigenden Bedarf eine Reihe von Gründen geltend: „In unserer Gesellschaft groß zu werden, ist nicht einfach. Der gestiegene schulische Druck durch G8, die Zunahme von Kinderarmut vor allem in Familien mit einem alleinerziehenden Elternteil, eine hohe Scheidungsrate sind ebenso von Bedeutung wie mittelbar auch elterliche Belastungen wie Arbeitslosigkeit. Selbst das Gegenteil kann zum Problem werden, wenn die Familie wirtschaftlich gedeiht, aber die elterliche Zeit mit den Kindern weniger wird und nur Taschengeld und „Freiheiten“ mehr werden. Das alles muss nicht, aber es kann zu psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen führen.  

Die Klinik Rheinhöhe verfügt neben ihrem Haupthaus in Eltville über Standorte in Idstein, Wiesbaden, in Oberursel und jetzt auch in Kelkheim. Dazu kommt ein Versorgungsauftrag für den zu Rheinland-Pfalz gehörenden Rhein-Lahn-Kreis. 

Wer Kontakt zur Kinder- und Jugendpsychiatrie der Klinik Rheinhöhe aufnehmen möchte, sollte sich zunächst in der Ambulanz einen Termin geben lassen. Die Kontaktdaten der Ambulanzen findet man auf www.vitos-rheingau.de unter dem Menüpunkt Kinder und Jugendliche/Aufnahme.

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